Core allein macht nicht glücklich (10/2013, DEAL-Magazin)

Interview mit Philip La Pierre

Core allein macht nicht glücklich
Philip La Pierre, Leiter Investment-Management Europa bei Union Investment Real Estate

Welche Objekte hat Union Investment Real Estate in letzter Zeit für die eigenen Fonds erworben und welcher Risikoklasse sind diese zuzuordnen?

Philip La Pierre: In den ersten neun Monaten dieses Jahres haben wir knapp 900 Mio. Euro investiert. Das umfasst sowohl Investments für unsere privaten Publikumsfonds wie auch für unsere institutionellen Produkte, die sich an der Anlagestrategie der jeweiligen Sondervermögen orientieren. Dabei konnten wir unterschiedliche Nutzungsarten in global diversifizierten Standorten erwerben. Dazu zählen beispielsweise zwei Büro-Objekte in Holland, eine Büro-Immobilie in Warschau, ein Shopping-Center in Frankreich sowie vier Hotels in Deutschland und eine Logistik-Immobilie in der Schweiz. Zudem hat die Union Investment Real Estate in Hannover eine größere Highstreet-Einzelhandelsimmobilie angekauft wie auch zwei Büro-Objekte in Frankfurt und eines in Austin, USA.

Dies verdeutlicht die Bandbreite unserer Investitionen bezüglich der Nutzungsarten und Regionen. Es gibt auch exakt unsere Anlagestrategie wieder, weiterhin ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen, das in seinem Kern einem Core-Profil entspricht, doch in einem ausgewogenen Verhältnis auch Core-Plus-Ansätze mit einem überschaubaren Risikoprofil berücksichtigt. Innerhalb dieser Nutzungsvarianten und Regionen handelt es sich bei allen erworbenen Immobilien um Objekte, welche unseren hohen Qualitätsansprüchen genügen. Zur weiteren Umsetzung der diesjährigen Investmentstrategie befindet sich aktuell eine Pipeline von über 1,5 Mrd. Euro in fortgeschrittenen Ankaufsprüfungen.

Entsprechen die erzielten Renditen Ihren langfristigen Zielvorgaben? Bitte beschreiben Sie uns Ihre aktuelle Anlagestrategie.

Philip La Pierre: Primär müssen die derzeit am Markt erzielbaren Immobilienrenditen im Kontext der allgemeinen Finanzmärkte betrachtet werden. Wobei insbesondere zu berücksichtigen ist, dass wir uns kurz- und mittelfristig in einer extremen – bis dato unbekannten Niedrigzinslandschaft – befinden. Das relativiert vieles, und das wissen auch die Anleger. Insofern entsprechen wir weiterhin durchaus den Erwartungen unserer Anleger. Da geben uns die Mittelzuflüsse sowohl im institutionellen wie im Bereich der Publikumsfonds Recht. Natürlich streben wir die Ausschüttung einer maximalen Rendite an unsere Anleger an. Dabei ist uns bewusst, dass wir uns momentan in gewissen Segmenten und Produkten auf einem sehr hohen Preisniveau befinden, das schon fast das Level von 2008 – also vor der Krise – erreicht hat. Allein mit einer Fokussierung auf Core-Objekte sind unsere nachhaltigen, langfristigen Renditen zurzeit sicherlich schwer zu realisieren. Daher haben wir unser Risikoprofil – wo beherrschbar – in Teilbereichen erweitert. Doch dies wird nicht zu einer Abkehr von unserer grundsätzlich defensiven und nachhaltigen Investmentstrategie führen. Für einige Monate haben wir einen unserer Flaggschiff-Fonds, den UniImmo Deutschland, für die Ausgabe neuer Anteile aussetzen lassen, damit der Anlagedruck nicht die Performance gefährdet und die bestehende Strategie weiterhin zu Gunsten unserer Anleger umgesetzt werden kann. Im institutionellen Bereich vertraut man uns umso mehr – dank unseres exzellenten Inhouse-Asset- und Projekt-Managements und der Expertise, die wir in unserem Team mitbringen. Dagegen überzeugt im Publikumsbereich sicherlich die kontinuierlich positive Renditeentwicklung, die wir auch in den schwierigen Märkten darstellen können.

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