Köln - rechtsrheinisch (07/2004, Düsseldorf und Köln)

Deutz - Ein moderner Dienstleistungsstandort

VOM ASCHENPUTTEL ZUM MODERNEN DIENSTLEISTUNGSSTANDORT

Die positive Entwicklung eines rechtsrheinischen Stadtteils

Deutz als bisheriger Inbegriff der „Scheel Sick“ erlebt derzeit einen enormen strukturellen Wandel. Durch zahlreiche bauliche Entwicklungen sowie durch großvolumige Flächenpotenziale setzt sich Deutz sowohl als attraktive Geschäftsadresse als auch als nachgefragter Wohnstandort durch.

„Lor ens von Düx noh Kölle, vom Zauber beß de platt; em Dunkele, em Helle, wie schön es doch uns Stadt“, so singt bereits Ludwig Sebus in einem Karnevalslied von Deutz. Doch Deutz hat weit mehr zu bieten als eine gute Aussicht auf das Panorama der (linksrheinischen) Innenstadt, wie ein Streifzug durch den vielfältigen Stadtteil zeigt:

Zentraler Ausgangspunkt des Streifzuges ist der Deutzer Bahnhof: Mit dem ICE-Haltepunkt hat sich die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr weiter entwickelt. Die Wirtschaftsmetropole Frankfurt ist jetzt in einer guten Stunde zu erreichen. Optimal für Messebesucher befindet sich in fußläufiger Entfernung die Kölner Messe. Diese wird durch den von 2010 auf 2006 vorgezogenen Masterplan – bedingt durch den Umzug von RTL – demnächst vier neue Messehallen mit insgesamt ca. 80.000 m2 Brutto-Ausstellungsfläche realisieren.

Mit dieser Erweiterung will sich die Kölner Messe der verschärften Wettbewerbssituation stellen und sich als das viertgrößte Messegelände der Welt behaupten. Die Neubauten sollen sich dabei durch eine flexiblere Nutzung und effizientere Logistik auszeichnen.

Im Fokus steht zudem ein neues Congress- und Convention-Center, das mit einer Kapazität von bis zu 5.000 Personen am Eingang Süd der Koelnmesse positioniert sein wird, d. h. in strategisch idealer Lage direkt am ICE-Bahnhof.

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Deutzer Bahnhof befindet sich Deutschlands größte Veranstaltungshalle, die KölnArena, die auf einer Nutzfläche von knapp 84.000 m2 über 18.000 Besucher fassen kann. Das markante gläserne Bauwerk mit dem 76 m hohen Stahlbogen überzeugt durch ein vielfältiges und internationales Programm.

Aber nicht nur die bereits realisierten Projekte fallen beim Gang durch den etwa 16.800 Einwohner zählenden Stadtteil auf: So entwickelt beispielsweise die Strabag Projektentwicklung GmbH auf dem Areal ihres ehemaligen Betriebshofes den „Büro Campus Deutz“ ein Projekt mit insgesamt ca. 27.000 m2 Bürofläche, dessen erster Bauabschnitt sich derzeit im Bau befindet. Mit seinen begrünten Ruhezonen und belebenden Wasserflächen weist der Campus parkähnliche Strukturen auf. Der Mietpreis beträgt – je nach Ausstattungsstandard – ab 11,50 E/m2.

Das viel diskutierte Bürohaus “KölnTriangle“ der Rheinischen Versorgungs- und Zusatzkasse RZVK mit insgesamt 29 Etagen und einer Höhe von 103 m befindet sich ebenfalls im Bau und hat mit der Europäischen Flugsicherheitsbehörde EASA einen Großmieter gefunden, welcher sich hier auf ca. 9.000 m2 niederlassen wird.

Gegenüber den Messehallen hat der niederländische Projektentwickler Multi Development Cooperation (MDC) einen ca. 85.000 m2 großen Büropark geplant, der noch auf Mieter wartet.

Das Verbleiben des Fernsehsenders RTL im Stadtgebiet trägt zum einen zur Festigung der Stadt als bundesweit anerkanntem Kommunikations- und Medienstandort bei, im Speziellen aber führt es zu einer Etablierung der Kommunikationsunternehmen im Rechtsrheinischen.

Verschiedene Unternehmen haben ebenfalls den Sprung auf die andere Rheinseite vollzogen (z.B. VIVA), der Privatsender RTL wird 2008 in die Rheinhallen Einzug halten.

Die günstigen infrastrukturellen Voraussetzungen unterstützen die positive Entwicklung von Deutz. Dazu zählen neben dem Deutzer Bahnhof und der guten Anbindung an die Autobahnen A3 und A4 die Deutzer Freiheit, eine der erstklassig besiedelten Straßen in Deutz, die optimale Anbindung an die linksrheinische Innenstadt, die Fachhochschule sowie ein breites Hotelangebot.

Das Mietpreisniveau in Deutz hat sich – wie in vielen anderen Kölner Stadtteilen auch – sehr stabil gehalten. Die Nachfrage nach Büroflächen im 1. Quartal 2004 lag niedriger als im Vorjahreszeitraum. Derzeit stehen etwa gut 40.000 m2 Bürofläche zur Anmietung zur Verfügung, weitere ca. 140.000 m2 sind projektiert. So können Mietflächen, abhängig vom gewünschten Ausstattungsstandard, ab ca. 8,50 bis 13,00 E angemietet werden. Ausnahmen mit Mieten bis zu etwa 16,00 E/m2 existieren. Positive Tendenzen für die Zukunft sind aufgrund der wachsenden Nachfrage im Bereich von 300 bis 500 m2 festzustellen.

Außerdem ist davon auszugehen, dass sich neben vielen Unternehmen wie zum Beispiel dem TÜV Rheinland weitere Großmieter für diesen Standort entscheiden werden. Aufgrund der optimalen infrastrukturellen Voraussetzungen wird erwartet, dass sich die Büroflächennachfrage in Deutz gegenüber den anderen Büroflächenteilmärkten positiver entwickeln wird.

Dem zuträglich ist auch die für ganz Köln erkennbare geringere Volatilität der Mietpreise gegenüber anderen Bürostandorten wie München oder Frankfurt, sodass Deutz sowohl für private als auch für institutionelle In-vestoren zukünftig zu einem interessanten Investitionsstandort werden wird. Bei der Fortsetzung des Spaziergangs in das benachbarte Kalk ist vom Umbruch ebenfalls viel zu spüren: Mit der Eröffnung der „Köln Arcaden“ vor wenigen Wochen vollzieht sich hier ein tief greifender Strukturwandel: Auf ca. 27.000 m2 Handelsfläche ist Platz für 130 Geschäfte.

Last but not least zeichnet sich Deutz durch einen hohen Freizeitwert aus, der das Lebensgefühl seiner Menschen prägt: Die Promenade am Kennedy-Ufer lädt im Sommer wie im Winter zum Spazierengehen ein.

Der Tanzbrunnen mit seinen vielfältigen Veranstaltungen sowie die zahlreichen urigen Kneipen und Restaurants verleihen Deutz einen eigenständigen Charakter, der den Stadtteil auf seinem Weg zu einem modernen Geschäfts- und Wohnstandort begleitet.
Facts:
Infos Birgit Dieckmann
Senior Consultant Investment
Dr. Lübke GmbH
Regionalbüro Düsseldorf
Tel. 0211/167 00-48
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