Rund um die Gewerbeimmobilie (05/2005, Hamburg)

Effizienz im Großraumbüro

Messe-Neuheit „magic cubes“

Die auf der Kölner Büromöbelfachmesse „Orgatec” im Oktober letzten Jahres erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglichen „magic cubes” von Bosse Design bieten Raum für alles, was sich in modernen, offenen Bürolandschaften nicht mehr gut machen lässt: Zum Beispiel reden unter vier Augen, konzentriertes Arbeiten ohne Teamzwang oder einfach mal für sich sein.

Trend im Büro
Ein zurzeit angesagter Trend in der Architektur sieht das Gebäude als multifunktionale Hülle, die im Innenraum jede Gestaltungsmöglichkeit offen lässt. Vorteil: Die Gebäude altern nicht so schnell und sind für den Mieter flexibel zu nutzen. Das ist wirtschaftlich gesehen attraktiv, deshalb mieten immer mehr Unternehmen eine Immobilie statt sie zu kau-fen. Die viel geführte Diskussion über den einen richtigen Büroraumtyp endet bei dieser Art der Gebäudearchitektur meist in einer absolut elektrifizierbaren, mobilen und technisierbaren, offenen Bürolandschaft mit großer Ähnlichkeit zum ehemals populären Großraumbüro. Das ist wirtschaftlich gesehen unattraktiv; mittlerweile weiß man, dass Großraumbüros wahre Produktivitätskiller sind. Wer im Großraum arbeitet, wird unflexibel und arbeitet schlechter statt kreativ. Denn Lautstärke und mangelnde Privatsphäre führen neben anderen psychologischen Negativaspekten zur Leistungs- minderung bei den Mitarbeitern, was die gepriesenen Flächenvorteile kostenmäßig um ein Vielfaches wieder aufhebt.

Nun wird projektorientiertes Arbeiten in wechselnden Teams aber immer wichtiger. Das heißt, die Zahl der Mitarbeiter, die einen fest installierten Arbeitsplatz benötigen, nimmt weiter ab. Gefragt sind Straffung der Prozessabläufe, Aufbau von Synergien, flexible Arbeitszeiten und variable Arbeitsplätze, die wiederum nach offenen, mobilen Bürolandschaften verlangen.

Der Mensch im Fokus
Basierend auf der Philosophie der Ganzheitlichkeit, der Humanisierung der Arbeit und dafür erdachter Konzeptstudien entwickelte nun das Unternehmen Bosse Design, das zur Dauphin-Gruppe gehört und sich bereits seit den 80er-Jahren mit Raumgliederungs-Systemen beschäftigt, einem Ausweg aus dieser Groß-Raum-Misere: Auf der Basis von weiteren flexiblen Bosse-Raumtrennsystemen wurden „magic cubes” geschaffen; Arbeits- und Aktionsinseln, die sowohl den „Höhlengedanken”, als auch die „Marktplatz-Philosophie” aufnehmen und losgelöst vom Gebäudekörper humane und individuelle Beleuchtungs-, Lüftungs-, Geräusch- und Temperaturqualitäten besitzen. Dieses System ist in der Lage, die jeweilige Organisationsform aufzunehmen und sich flexibel und kostengünstig permanent an die eventuellen Änderungen anzupassen.

Nutzung
Die Nutzungsmöglichkeiten der „magic cubes” sind so vielseitig, wie es die Arbeits- abläufe in modernen, offenen Bürolandschaften erfordern. Nicht allein Rückzugsmög- lichkeiten für konzentriertes Arbeiten, Meeting- oder Erholungszonen sind gefragt, sondern auch Technikzonen zur Unterbringung von Fax-, Kopier- und Druckgeräten gewinnen mehr und mehr an Bedeutung. Die schlechte, schadstoffhaltige Luft, die diese Geräte ausstoßen, verbleibt im Kubus und wird gezielt abgeleitet. Auch Archiv- oder Küchenzonen können mit dem „magic cube” leicht realisiert werden. Der u.a. für die „cubes” bei Bosse verantwortliche Leiter, Ingo Schulte, erläutert: „Der „magic cube” ist im Prinzip nichts anders als ein Werkzeug, um temporäre oder permante Büro-Inseln zu schaffen. Bei der Entwicklung der jeweiligen Nutzungsform arbeiten wir uns Schritt für Schritt an die spezifischen Probleme heran: Akustik, Temperatur, Luftqualität, Licht, Elektro, Optik und Modularität gilt es dabei abgestimmt auf die gewünschte Funktion in den Griff zu bekommen.”

Funktion
Die funktionale Ausstattung des „cubes” richtet sich ganz nach der Nutzung. Stellt er beispielsweise eine „Meeting-Zone” dar, ist die Strom- und Datenzuführung mit dem restlichen Büro-Datensystem verbunden. Wird er als Erholungszone genutzt, spielen Lichtverteilung und leichte akustische Untermalungen eine Rolle. Überhaupt gewinnt die Einbindung einer Privatzone in Großraumbüros mehr und mehr an Bedeutung. Experten zufolge ermöglicht eine Privatzone effizientes Arbeiten in Verbindung mit Wohlfühlen und Entspannung. In den „regeneration-cubes” trägt das optimale Zusammenspiel zwischen Schallabsorptionsmaterialien, Schallisolation, Luftqualität, Luftzirkulation und Temperaturverhalten zur Entspannung bei.

Ausstattung
Ein „cube” besteht aus folgender Einrichtung: ein Drehstuhl, drei Besucherstühle, ein Tisch, eine Stehleuchte (integrierte Beleuchtung auf Wunsch möglich), eine Elektroleiste mit sechs Steck- und Datendosen. Realisiert wurde der „cube” aus den Bosse-Systemen „human space” als Gerüst und mit „b2m”-Wandelementen. Die Wände werden je nach Kundenwunsch transparent (Glaselemente mit/ohne Streifenveredelung) oder geschlos- sen (Jalousien, Stoffe, Polsterung) gefertigt. Akustikelemente zur Schallabsorption, Schiebetüren für Geschlossenheit, spezielle Deckensysteme mit einem exakt entwickel- ten Be- und Entlüftungssystem sind wesentliche Bestandteile des Bosse-Kubus. Einfach montierbar und veränderbar.

Erfolgsstory: Einrichtung Konzernzentrale BSH, München
21 Kuben auf sieben Etagen wurden als so genannte „meeting cubes” oder „concen- tration cubes“ in nur drei Wochen von Bosse Design bei BSH Bosch und Siemens Haus- geräte GmbH aufgestellt, immer nachts und am Wochenende, um den Arbeitsalltag nicht zu stören.

Ein Wettbewerb unter führenden Anbietern von Raumstruktur- und Raumgliederungs- systemen sowie eine viermonatige Bemusterung vor Ort, bei denen die BSH-Mitarbeiter mittels Fragebogen die bemusterten Räume im täglichen Gebrauch bewerteten, führten zu einer durch und durch gebrauchstüchtigen Lösung: den „magic cubes“ von Bosse. Wie zufrieden die BSH-Mitarbeiter mit ihrer „magic cube”-Lösung sind, weiß Gregor Kamps, der von der BSH beauftragte Unternehmensberater: „Die Zusammenlegung in ein neues Headquarter bedeutete auch die Änderung von Organisationsprozessen und Ablaufstrukturen. Techniker, Manager und Verwaltungskräfte arbeiten nicht mehr dezentral, sondern zentral unter einem gemeinsamen Dach.

Damit sich daraus auch in der Praxis Synergien entwickeln können, damit sich diese unterschiedlichen Menschen wirklich austauschen über Privates und Berufliches, über Wichtiges und Alltägliches, reicht es nicht, schicke Büromöbel in eine offene Büroland- schaft zu stellen und diese zu Konzentrationszwecken raumhoch zu zonieren. Es bedarf Wohlfühl-Emotionen. Jede noch so ausgeklügelte Raum- und Ablaufplanung ist kontraproduktiv, wenn die Mitarbeiter sich nicht wohl fühlen. Und Wohlfühlen bedeutet, dass Bedürfnisse berücksichtigt werden.”

Bosse Design gelang es mit dem „magic cube” als modularem, flexiblem System, nicht nur die rationalen Aspekte zu berücksichtigen, sondern auch die emotionale Lücke zu schließen. Der bei Bosse für die „cubes” verantwortliche Leiter Ingo Schulte gibt sich sachlich:

„Wir sind nur diejenigen, die die passenden Werkzeuge liefern, um Effizienz ins Großraumbüro zu bringen. Werkzeuge, die immer wieder neu gestaltet werden können und das mit relativ wenig Aufwand. Dadurch wird Investoren Planungs- und Investitionssicherheit gegeben.”
Facts:
Info: Bosse Design über Dauphin HumanDesign Group GmbH & Co. KG
Nicole Gärtner
Espanstr. 36
91238 Offenhausen
Telefon: 09158/17-950
Fax: 09158/17-787
Web: www.dauphin-group.com
Email: nicole.gaertner@dauphin.de
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