KÖLN (10/2005, National)

Köln macht Dampf Interview mit Christian Dillenberger

Regionalleiter Rhein/Ruhr der Dr. Lübke GmbH in Düsseldorf

Herr Dillenberger, was macht den Kölner Immobilienmarkt derzeit so interessant?

Dillenberger: Der Kölner Immobilienmarkt war schon im-mer interessant. Die Stadt erhält nun durch die neuen Hochhäuser eine Silhouette, die die große Leistungskraft dieser Metropole widerspiegelt. Das fällt sogar internationalen Investoren auf, führt aber auch zu Diskussionen um das Stadtbild. Hierzu hatte bereits Herr Streitberger in Ihrem Magazin hervorragend ausgeführt.

Aber die Rahmendaten und uns derzeit bekannte Gesuche von Mietern im fünfstelligen Bereich sprechen eine deutliche Sprache. Die Anmietungen von EASA und KölnMesse sind wieder ein deutlicher Beweis für die Stabilität des Marktes bei moderaten Mieten. Köln macht im Vergleich zu anderen Standorten Dampf - da investiert man gern.

Köln wird immer wieder als Closed-Shop bezeichnet. Kann man hier nur mit Beziehungen arbeiten?

Dillenberger: Ohne Netzwerk wird es Ihnen in jeder größeren Stadt schwer fallen, Immobilieninvestitionen durchzuführen. Hinzu kommt, dass in Köln bisher sehr selten Kapital von außen notwendig war. Auch aufwändigere Investitionen konnten durch die großen Kölner Finanzinstitute und Kapitalsammelstellen gestemmt werden. Der Triangle Tower ist hier ein gutes Beispiel. Für Projektentwickler sehe ich mittelfristig sehr gute Chancen.

Es ist aber nicht alles eitel Sonnenschein?

Dillenberger: Natürlich nicht. Bei größerer Nachfrage könnten sicherlich noch mehr hervorragende Projekte entstehen. Doch die Leerstandsrate ist im Vergleich zu anderen Standorten eher moderat und strukturell, bedingt durch überalterte Gebäude. Das Mietpreisgefüge ist aber stabil.

Wie werden sich die Preise entwickeln?

Dillenberger: Das hängt auch davon ab, inwieweit die Höhenbegrenzung in der Innenstadt weiterhin beibehalten wird. Zentrumsnahe Bestandsgebäude werden dann sicherlich aufgewertet, und aufgrund der Mengenbegrenzung der vermietbaren BGF wird der Mietpreis in der Innenstadt bei der weiter steigenden Nachfrage überdurchschnittlich steigen. Deutz, die Rheinhäfen und der Flughafenbereich werden sich städtebaulich noch schneller verändern. Diese Standorte kanalisieren die Großanmietungen bei einer eher moderaten Preisentwicklung.

Was empfehlen Sie Mietern und Nutzern?

Dillenberger: Die Entscheidung zur Anmietung oder zur Investition nicht mehr auf die lange Bank zu schieben. Die Preise konsolidieren derzeit auf einem für Mieter interessanten Kurs. Das attraktive, kurzfristig verfügbare Angebot wird sich dieses Jahr aber weiter verknappen. Wenn man in längeren Zeiträumen plant, stehen in Köln zur Zeit noch sehr interessante Projektentwicklungen zur Verfügung.

Das Interview führte Andreas P. Lienig

Der Büroimmobilienmarkt für Deutschland

Die Karte zeigt aus Eigentümersicht, welche Marktstimmung Dr. Lübke für das abgelaufene Quartal ermittelt hat. Tendenzaussagen gelten für das folgende Quartal. Die Mietpreisspannen basieren auf den Spitzenmieten in den besten Lagen des jeweiligen Standorts.
Facts:
Kontakt: Dr. Lübke GmbH
Christian Dillenberger
Tel.: 0211 - 16 70 - 00
Email: christian.dillenberger@dr-luebke.com
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