DER DÜSSELDORFER MEDIENHAFEN (10/2003, Düsseldorf und Köln)

MedienHafen Düsseldorf - Ein Standort ohne Gleichen

MedienHafen Düsseldorf ­ ein Standort ohne Gleichen

Das dynamische Stadtquartier bietet neben 5.500 Arbeitsplätzen, Kultur, Kulinarik und Nightlife live

"Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind ein günstiger.³ (Seneca). Bis günstige Winde Schiffe in den Düsseldorfer Hafen wehten, musste die Stadt allerdings bis zum Ende des 19. Jahrhunderts warten. Denn erst 1890 erfolgte der Spatenstich zum Bau des Hafens nach Plänen des Berliner Baumeisters Plock. Bei seiner offiziellen Eröffnung am 30. Mai 1896 galt der Düsseldorfer Rheinhafen als modernster Hafen Europas. Große Bedeutung erlangte er als Einfuhrhafen für Nahrungsmittel, Getreide und Holz. Bis in die 60er Jahre hinein wurde der Rheinhafen weiter ausgebaut. Das Fundament zur Neustrukturierung wurde bereits 1976 gelegt

Ein immer geringer werdendes Umschlagvolumen sowie die zunehmende Verlagerung des Verkehrs von der Binnenschifffahrt auf die Straße führten bereits fünf Jahre nach Fertigstellung des letzten Hafenbeckens zu Überlegungen für eine Umstrukturierung des Hafengeländes. Die Stadtplanung entwickelte dabei Ideen zu einer Art erweiterten Düsseldorfer Innenstadt. Die Hafenanlagen sollten an anderer Stelle in reduzierter Größe errichtet werden. Die attraktive Lage am Rhein und die unmittelbare Nähe zur Düsseldorfer City waren Argumente genug. Ablehnung dominierte bei der Resonanz, und so ruhten die Skizzen einige Zeit in den Schubladen. Bis ein Gutachten die Stadt Düsseldorf 1976 dazu bewegte, per Ratsbeschluss die stadtnahen Hafenbereiche in mehreren Phasen städtebaulich neu zu strukturieren. Damit war das Fundament für den heutigen MedienHafen gelegt.

Mit dem Rheinturm hat die Umwandlung des Hafenareals begonnen

Der Rheinturm (1982) und das neue Landtagsgebäude (1988) waren die ersten sichtbaren Zeichen der Hafenumwandlung. Schnell folgten die WDR-Landesstudios (1991), der Rheinpark und der Yachthafen. Die Neugestaltung des Rheinufers und der angrenzenden Bereiche ließ den Hafen noch näher an die Innenstadt rücken.

Studios, Ateliers, Wohnungen undRestaurants beleben das Quartier

Zu Beginn der 90er Jahre dann machte man sich an die Neugestaltung der Bereiche um den Zollhof und die Kaistraße. Hier hatte sich bereits eine lebhafte Kulturszene etabliert. Sie nutze das Hafenambiente als kreatives Umfeld und zog immer mehr Besucher an. Diese Atmosphäre und die alte Bausubstanz sowie der historische Hafengrundriss sollten erhalten bleiben. Daher sollten insbesondere die Medien-, Informations-, Kommunikations- und Werbebranche, weitere künstlerische Berufe, kulturelle Einrichtungen, aber auch Gastronomie und Freizeiteinrichtungen hier ihren Platz finden. Von Anfang an war es Ziel, neben Büronutzungen auch Wohnen vorzusehen, um einen sowohl tagsüber als auch in der Nacht belebten neuen Stadtteil zu schaffen.

Ein Hotel, Grünflächen und Brücken sollen für noch mehr Lebensqualität sorgen

Die Entwicklung gewann an immer mehr Dynamik. Nach nur knapp zehn Jahren ist der Bereich um den Zoll- und Handelshafen nahezu komplett bebaut. Und es geht weiter: Die Speditionstraße als vorgelagerte Landzunge ist bereits fast zur Hälfte mit Büros, Restaurants und dem Courtyard by Marriott Hotel besetzt. Und auf der gegenüberliegenden Kesselstraße drehen sich schon die Baukräne.

Internationale Architektur hat Düsseldorfs Skyline neu geprägt

Die Besonderheit des MedienHafen Düsseldorf liegt jedoch in seiner Vielgestaltigkeit. Keine Flächensanierung, vielmehr die ganz individuelle Bebauung und Nutzung jedes einzelnen Grundstückes standen hier im Vordergrund. Das mutige Nebeneinander unterschiedlichster architektonischer Entwürfe wie das COLORIUM oder die O. Gehry-Bauten, ergänzt durch eine Reihe denkmalgeschützter Hafengebäude, beispielsweise der Alten Mälzerei, sind das Markenzeichen. Längst findet man bundesweit auf Anzeigen, Werbeplakaten oder Werbespots die Skyline des MedienHafen. Der hat sich zum Tummelplatz des Who is Who der Architekturszene gemausert. Nirgendwo in Deutschland findet sich eine derartige Konzentration solch herausragender Architektur. Internationale Architekten wie William Alsop, David Chipperfield, Joe Coenen, Steven Holl, Frank O. Gehry, Fumihiko Maki oder Claude Vasconi haben hier ebenso ihre Spuren hinterlassen wie ihre deutschen Kollegen Ingenhoven Overdiek und Partner, HPP Hentrich ­ Petschnigg & Partner, RKW Rhode, Kellermann, Wawrowsky oder JSK Perkins & Will. Das Londoner Designmagazin wallpaper schreibt nicht ohne Grund, dass der Medienhafen die Expo auf dem Feld herausragender Architekturprojekte längst überrundet hat.

Der MedienHafen Düsseldorf ist rund um die Uhr eine Attraktion

Neben der Altstadt ist der MedienHafen zum beliebtesten Ausflugsziel für Touristen geworden. Architekten und Planer pilgern zum deutschen Architektur-Mekka. Wird tagsüber bei fast 300 Unternehmen mit insgesamt 5.500 Mitarbeitern kreiert, gedacht und produziert, so dreht der Standort nach Feierabend erst richtig auf. Eine Vielzahl an Restaurants und Bars, ein Kino sowie drei Diskotheken bieten ein pralles Nachtleben mit Hafenambiente und machen das Stadtquartier erst so richtig lebendig.

Renate Kölbel, Geschäftsführende Gesellschafterin der Trombello Kölbel Immobilienconsulting GmbH
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