REGION RUHR (10/2005, National)

Attraktiver und aktiver Markt Hermann Marth, RAG Immobilien

Ein attraktiver und aktiver Markt
Das Ruhrgebiet als Gewerbeimmobilienstandort. Von Hermann Marth

Der Erfolg einer Gewerbeimmobilie hängt heute mehr denn je von einer tragfähigen Nutzungskonzeption und einer professionellen Projektplanung ab: Auf dem deutschen Büromarkt beispielsweise werden Neubauvorhaben derzeit nur nach extrem sorgfältiger Abwägung der Leerstands- und Mietpreissituation initiiert. Gleiches gilt für Lager- und Logistikimmobilien – ein Segment, das zunehmend von Internationalisierung geprägt ist. Das Ruhrgebiet gehört vor diesem Hintergrund sicherlich zu den attraktiven und aktiven Märkten: Auf zahlreichen ehemaligen Industriearealen hat RAG IMMOBILIEN in den vergangenen Jahren bereits Gewerbeimmobilien für den Mittelstand wie für internationale Konzerne initiiert und realisiert bzw. die entsprechenden Flächen entwickelt und vermarktet.

Der einzigartige Ballungsraum und mit ihm die Metropolregion Ruhr bieten erhebliche Potenziale für nachhaltig erfolgreiche Gewerbeimmobilien – ob Bürogebäude, Handels- oder Logistikzentren. Denn hier – im Herzen Nordrhein-Westfalens und am Schnittpunkt der europäischen Verkehrswege – profitieren die Nutzer oder Eigentümer von Gewerbeimmobilien von einer Einbindung in die lokale, regionale und überregionale Infrastruktur sowie der Stärke und dem Erneuerungswillen des polyzentrischen Standorts. Die zentrale Lage verschafft den Unternehmen, die sich in der Region engagieren, eine optimale Position im europäischen Markt: Rund 40 % der EU-Bürger wohnen in einem Umkreis von 500 km. Die ausgewiesenen Kompetenzfelder des Ruhrgebiets wie beispielsweise Energie, Logistik, Informationstechnologie oder Gesundheitswirtschaft ermöglichen es Unternehmen darüber hinaus, genau den Standort zu wählen, der ihr eigenes Profil schärft. Drei Viertel der Menschen in der Region arbeiten im Dienstleistungssektor, was sich in einem gegen den Bundestrend wachsenden Büroimmobilienmarkt widerspiegelt. Fest steht aber: Gerade bei Projektentwicklungen im Bereich Gewerbeimmobilien kommt es darauf an, individuelle Konzepte standortgerecht umzusetzen. Dies erfordert fundiertes Spezialwissen und eine besondere Kenntnis der Märkte.

Viel versprechende Perspektiven ergeben sich gerade im Ruhrgebiet durch die Revitalisierung ehemaliger Industrieflächen – beispielsweise im Segment der Logistikimmobilien. RAG IMMOBILIEN entwickelt auf zahlreichen Arealen mit erstklassiger Verkehrsinfrastruktur Warenverteil- und Wirtschaftszentren im internationalen Maßstab. Gerade erst hat sich der schwedische Möbelriese IKEA entschieden, sein Europalager im Güterverteilzentrum Ellinghausen (GVZ) in Dortmund zu errichten, das von RAG IMMOBILIEN und ThyssenKrupp gemeinsam entwickelt wird. Der Konzern erwarb insgesamt 77 ha Fläche auf dem Gelände. Damit hat sich der Standort Dortmund gegen internationale Konkurrenz durchgesetzt. Bereits seit 2003 beliefert IKEA aus einem „Customer Distributions Center“, das auf einer 27 ha großen Teilfläche im GVZ entstand, Kunden bundesweit und in den Benelux-Ländern.

Je stärker sich Gewerbeimmobilien – seien es nun Bürogebäude oder Einzelhandelszentren – harmonisch in ihr Umfeld einfügen, um so nachhaltiger ist der Erfolg: Die Zukunft liegt bei der Nachnutzung ehemaliger Industrieflächen deshalb in integrierten Projekten, die verschiedene Nutzungsarten wie Arbeiten, Wohnen, Handel, Freizeit und Kultur in eine neue Lebenswelt überführen und bei größeren Standorten auch eine regionalökonomische Ausstrahlung aufweisen. So werden Aufwertungsprozesse initiiert, die weit über die eigentliche Entwicklungsfläche hinaus wirksam sind und auch eine neue Dynamik im Gewerbeimmobilienmarkt bewirken können.

Dabei zeigt sich auch, wie wichtig die Zusammenarbeit von Wirtschaft und öffentlicher Hand für den Erfolg und die Zukunft eines Standorts ist. RAG IMMOBILIEN hat den Wert solcher Public Private Partnerships (PPP) bereits frühzeitig erkannt. Viele Standorte wurden und werden in gemeinsamen Projektgesellschaften von Wirtschaft und Stadt reaktiviert, in die jeder Beteiligte seine spezifischen Stärken einbringt. PPP-Modelle sind auch für die Errichtung oder Sanierung öffentlicher Gebäude interessant – wie RAG IMMOBILIEN beispielsweise aktuell beim Bau der Feuerwache am Duisburger Hafen unter Beweis stellt. RAG IMMOBILIEN plant und baut die anspruchsvolle Spezialimmobilie. Mit dem Outsourcing verringern sich für den öffentlichen Auftraggeber die Gesamtkosten der Immobilie durch die Verkürzung der Planungs- und Bauzeit, durch preisgünstige Errichtung und verringerte Folgekosten. Angesichts knapper Haushaltskassen wird die Nachfrage nach privat finanzierten Kommunalimmobilien weiter steigen.

Projekte wie die genannten belegen, dass das Ruhrgebiet als Standort für Gewerbeimmobilien schon heute erfolgreich ist. Mehr denn je ist allerdings auch eine Zusammenarbeit der Kommunen untereinander gefragt. Die Städte müssen sich auf klare Schwerpunkte verständigen. Nur so lässt sich eine unnötige Konkurrenz vermeiden und eine gemeinsame Entwicklung der Metropolregion Ruhr vorantreiben.

Hermann Marth ist Vorstandsvorsitzender der RAG Immobilien AG
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