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10.03.2021 Vorzeigeprojekte: RAG verkauft drei Ex-Bergbauflächen an HeimatERBE

Die RAG Aktiengesellschaft hat drei ehemalige Bergbauareale mit einer Fläche von insgesamt über 90 Hektar in Lünen, Herten und im westfälischen Ahlen an die Ende 2020 gegründete HeimatERBE GmbH verkauft. Einer der Geschäftsführer ist der Aachener Unternehmer Dr. Dirk C. Gratzel, der Ende 2019 zwei ehemalige Schachtareale mit ca. elf Hektar Fläche in Marl-Polsum erworben hat, um dort unter dem Projekttitel „Greenzero“ seine persönliche Lebens-Öko-Bilanz auszugleichen.

Bei den jetzt durch die RAG Montan Immobilien - die Immobilientochter der RAG Aktiengesellschaft- verkauften drei Flächen handelt es sich um das Zechenareal Ewald 5 im Süden von Herten mit ca. 8,2 Hektar, das Gelände Kurl 3 in Lünen-Niederaden mit etwas über zehn Hektar und die rund 74 Hektar große Halde Westfalen in Ahlen im Münsterland. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Der Verkauf der Flächen gestaltet sich für beide Partner als Win-Win-Situation. Die HeimatERBE GmbH erwirbt die bergbaulich vorgenutzten Flächen, kann sie nachhaltig ökologisch aufwerten und anderen Unternehmen für den Ausgleich ihrer Öko-Bilanzen (Kompensation) anbieten. Für die RAG bedeutet der Verkauf die Verringerung ihres großen Bestands an Immobilien bei gleichzeitiger ökologischer Aufwertung von überschüssigen Flächen. Damit leistet der Konzern auch einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz.

Durch die Veräußerung von Flächen, die nach Beendigung der behördlich vorgegeben Sanierungsverfahren kein Potenzial für eine immobilienwirtschaftlich wertsteigernde Entwicklung haben, reduziert das Unternehmen außerdem seine Immobilienkosten, die u.a. durch Grundsteuern und Ausgaben für die Verkehrssicherungs- und Ordnungspflichten hervorgerufen werden.

Die HeimatERBE GmbH mit Sitz im Rheinland erwirbt degradierte Flächen insbesondere aus industrieller oder bergbaulicher Nutzung, um sie naturschutzfachlich bestmöglich aufzuwerten und sodann dauerhaft in einem hochwertigen ökologischen Zustand zu erhalten.

Die dabei entstehende ökologische Systemleistung („Umweltwert“) verkauft HeimatERBE an Unternehmen, die den ökologischen Fußabdruck ihrer Produkte und Dienstleistungen ausgleichen wollen. Es folgt damit methodischen Ansätzen des Umweltbundesamtes zur Ermittlung der Umweltkosten von Ressourcen-verbräuchen und Emissionen. Diesen Umweltkosten wird dann ein zu gleichen volkswirtschaftlichen Bedingungen geschaffener Umweltwert gegenübergestellt. Auf diese Weise können Umweltbelastungen durch Umweltinvestitionen ausgeglichen und ein gleichberechtigtes Miteinander von Ökonomie und Ökologie bei der Produktion und dem Konsum von Gütern erreicht werden.

HeimatERBE entspringt ebenso wie die 2019 gemeinsam mit Wissenschaftlern der TU Berlin gegründete greenzero.me GmbH dem Projekt Greenzero, das der Unternehmer Dirk Gratzel 2016 startete, um die ökologische Bilanz seines eigenen Lebens noch zu Lebzeiten vollständig auszugleichen (www.projekt-greenzero.de). Die ersten knapp 100 Hektar Bergbaubrachen, die zu Jahresbeginn 2021 von der RAG erworben wurden, werden nun mit Unterstützung von Biologen, Forstingenieuren, Landschaftsplanern und Geologen sowie unter fachlicher Begleitung verschiedener Hochschulen ökologisch bestmöglich entwickelt. Erster Kunde und strategischer Partner des Unternehmens ist die Drogeriemarktkette dm. Mit weiteren Unternehmen stehen Partnerschaften vor dem Abschluss.

HeimatERBE ist eine private Gesellschaft, die nach gleichberechtigten ökologischen wie ökonomischen Prinzipien arbeitet. 80 Prozent ihres Ergebnisses werden immer wieder in den Flächenerwerb und die Flächenaufwertung investiert. Noch im Jahresverlauf 2021 soll das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und die Mehrheit der Aktien als Streubesitz an solche Unternehmen, Institutionen und Personen abgegeben werden, die sich der Nachhaltigkeit besonders verpflichtet fühlen. Sie können mit HeimatERBE-Aktien die eigene ökologische Bilanz verbessern.

Gesellschafter sind der 52-jährige Rechtsanwalt, Unternehmer, Journalist und Umweltaktivist Gratzel sowie Dr. Matthias Nendza, ebenfalls 52 Jahre. Nendza ist Geologe und Hydrologe und geschäftsführender Gesellschafter eines renommierten Geotechnischen Büros in Aachen (www.gbduellmann.de). Er verfügt über jahrzehntelange Erfahrungen im Tief- und Deponiebau und im Umgang mit Altlasten.

Das erste Projekt Gratzels in Marl-Polsum, eine Industriebrache in ein nachhaltiges Naturareal umzugestalten, ist zwischenzeitlich erfolgreich angelaufen. Derzeit laufen parallel zu den Rückbauarbeiten durch die RAG Montan Immobilien auf den beiden ehemaligen Schachtanlagen Polsum 1 und Polsum 2 erste Renaturierungsmaßnahmen zur ökologischen Aufwertung. Weitere nachhaltige Maßnahmen zum Schutz der Natur, der Artenvielfalt und des Klimas sind auf dem ehemaligen Zechenareal in der konkreten Planung.

Einen ersten Baustein zum Ausgleich seiner individuellen Öko-Bilanz hat Dirk Gratzel in Polsum schon auf einer unbebauten und zu Schacht 1 gehörenden Grünfläche realisiert. Dort ist eine Streuobstwiese mit ca. 60 Bäumen entstanden, ausschließlich alte Sorten von Äpfeln, Birnen, Pflaumen, Quitten, Renekloden (eine Art Pflaume) und Mispeln regionaler bzw. lokaler Herkunft. Unter anderem wird das dort geerntete Obst in einigen Jahren für die Produktion von hochwertigen Fruchtsäften genutzt.






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