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17.05.2016 Start-up-Unternehmer kauft bedeutende Immobilie in Berlin

Berlins ca. 1.000 m² große private und von unzähligen Persönlichkeiten besuchte Immobilie wechselt den Eigentümer. Keine andere Berliner Immobilie repräsentiert die Auf’s- und Ab’s sowie die Sonnen- und die Schattenseiten der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts so wie diese.

Gekauft wurde diese bedeutende Immobilie von einem Berliner Start-up Unternehmer, der den kulturellen Wert der Immobilie, die eigentlich ein Museum sein müsste, detailgenutzt erhält und diese einen privaten und kulturellen Nutzen zuführt. Die historische Glasmalerei wird zum Beispiel im Eingangssaal wieder aufwendig rekonstruiert. Eine eigene Kunstsammlung soll hier einfließen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Dieser soll sich aber bei rund vier Millionen Euro bewegen, ohne die Innen- Konzeptionierung zu berücksichtigen.

Besonderheiten der Immobilie:

- knapp 1.000 m² Wohnfläche/ Nutzfläche – einmalig in Berlin!
- 8 Stellplätze
- 140 m² private Storage für beispielswiese Kunstsammlungen etc.
- Eigener Aufzug in der Wohnung
- Pool auf dem Dach/ Auf-Dachterrasse
- Deckenhöhen zwischen 4,50 und 8,85 Metern
- Original erhalten: Marmorsäulen, -boden und – Wandvertäfelung, Kronleuchter und historische Saaltüren, die in mehreren Hollywood Filmen zur Darstellung eines historischen Mahnmahls der damaligen Zeit hätten nicht besser gewählt sein können.

Betreut wurde der Verkauf durch Virtù Wealth, dessen Verkauf der teuersten Wohnung in Berlin durch dessen Abteilung Virtù Private in 2014 schon für Furore gesorgt hatte. Die Virtù GmbH ist ein sogenanntes Multi Family Office, spezialisiert auf die Betreuung hoch vermögender Familien und dessen Immobilien in Deutschland.

Die Gebäude auf dem denkmalgeschützten Areal des ehemaligen Luftgaukommandos III wurden in den Jahren 1936 bis 1938 von dem Architekten Fritz Fuß errichtet und dienten bis dahin der Reichsluftwaffe als Verwaltungs- und Kasernen-anlage unter der Macht des Oberbefehlshabers der deutschen Luftwaffe Hermann Göring sowie dessen Führers Adolf Hitler. Luftgaukommandos waren ab 1936 für die Wiederaufrüstung der Luftwaffe zuständig. Sie organisierten getarnte unbesetzte Flugplätze für Kampf- und Zerstörer-Geschwader und den zivilen Luftschutz. Ab 1938 leiteten kommandierende Generäle die Luftgaukommandos und damit die Luftwaffe, die Flakabwehr und den Luftschutz in ihrem Bereich. Das Gebiet des Luftgaukommandos III umfasste Berlin, Brandenburg sowie Teile von Mecklenburg und Pommern.

Fritz Fuß konzipierte sie als Hauptmagistrale, die perspektivisch direkt auf das zentrale Kommandogebäude zuführt. Im Mittelpunkt, und damit von der Clayallee für jeden erfahrbar, liegt dort die mit Muschelkalk verkleidete Portalfront des Hauptgebäudes, einstmals von einem mächtigen Reichsadler in Bronze bekrönt.

Der Haupteingang wird flankiert von Portalvorbauten, die mit von Willy Meller gestalteten Steinadlern auf den Gesimsen bestückt sind und den Herrschaftsanspruch des NS-Staates inszenieren. Die Anlage war eine der ersten monumentalen Wehrmachtsein-richtungen des Dritten Reiches, die nach der Wiedereinführung der Allgemeinen Wehrpflicht 1936 und dem damit einhergehenden Aufbau der Luftwaffe in Berlin errichtet wurden.

Größe, Baugestalt und aufwändige Ausstattung des Dahlemer Stützpunktes spiegeln den hohen Stellen-wert wieder, den der kriegsvorbereitende NS-Staat der von Hermann Göring befehligten Luftwaffe zusprach.

Die amerikanischen Truppen nutzten die Anlage von 1945 bis 1990 als Hauptquartier („Clay Headquarters“). Ab Januar 1947 residierte im Hauptgebäude General Lucius D. Clay als Oberkommandierender der US-Streitkräfte in Europa und amerikanischer Militärgouverneur in Deutschland. Von hier aus organisierte Clay 1948/49 während der Blockade West-Berlins die weltberühmte Luftbrücke. Ihm zu Ehren wurde 1979 die Kronprinzenallee in Clayallee umbenannt.

Neben der Steuerung der Luftbrücke, wurden von dem US-Hauptquartier aus, auch schon einige Jahre zuvor wichtige Entscheidungen getroffen. Im Jahr 1939, durch traurige Berühmtheit, wurde der Blitzkrieg mit koordiniert oder danach im Jahr 1961 die Koordination und Mitverhinderung des Aus-bruchs eines latent drohenden 3. Weltkrieges am Checkpoint Charlie beeinflusst.

Auch bekannt als „The Marble Gallery“ bildet das Hauptgebäude das Herzstück des über 56.000 m² großen weitläufigen Areals.

Insgesamt sechs amerikanische Präsidenten, wie Harry Truman, John F. Kennedy, Richard Nixon, Jimmy Carter, Ronald Reagan und Bill Clinton, gingen hier über die Jahrzehnte und Zeiten des kalten Krieges ein und aus und trafen von hier aus Entscheidungen von weltpolitischer Bedeutung. Am 22. Juli 1945 wurde hier unter Teilnahme des US-Präsidenten Harry S. Truman, der anlässlich der Potsdamer Konferenz angereist war, nachträglich die Kapitulation Deutschlands gefeiert.
Nach dem Ende der deutschen Teilung wurde das Kasernengelände von den US-amerikanischen Streitkräften geräumt. Am 12. Juli 1994 wurde dann auch das Hauptquartier von Präsident Bill Clinton außer Dienst gestellt.

Zuletzt dienten die Bauten in Berlin-Dahlem mehrfach als Szenerie für Film-Produktionen mit Hollywoodgrößen wie Tom Cruise, Brad Pitt, Christoph Walz, Diane Kruger, Daniel Brühl oder Quentin Tarantino für Filme wie Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat und Inglourious Basterds.



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