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07.08.2019 Düsseldorf KAP1: Neue Spielstätte für das Forum Freies Theater

Animation des KAP1, Fotocredit: RKW Architektur +
Das Projekt KAP1 hat einen weiteren Zwischenschritt erreicht: Nachdem die zukünftige Fläche des "FFT - Forum Freies Theater Düsseldorf" im KAP1 vom Vermieter, dem Versorgungswerk der Zahnärztekammer Nordrhein, entkernt wurde, konnte die Fläche nun an die Stadt Düsseldorf übergeben werden. Somit können die ersten städtischen Baumaßnahmen in Kürze starten. Bei einer Ortsbesichtigung auf der Baustelle des KAP1 gaben Oberbürgermeister Thomas Geisel und Kulturdezernent Hans-Georg Lohe am Mittwoch, 7. August, gemeinsam mit dem Projektleiter Manfred Krick einen Überblick über den aktuellen Stand des Projektes und die nächsten Schritte.

Oberbürgermeister Thomas Geisel: "Mit dem Projekt KAP1 investiert Düsseldorf in einen Ort für Bildung, Kultur und Begegnung. Zentralbibliothek, Theatermuseum und FFT, die zukünftig im KAP1 Platz finden, haben die Chance, Synergien zu nutzen, gemeinsam an innovativen Formaten zu arbeiten und so viele Menschen zusammenzubringen. Dass das alte Logistikzentrum jetzt zu einem Zentrum für den Austausch von Wissen und Kultur wird, ist eine wunderbare Fortschreibung der Geschichte dieses Gebäudes."

Im 1. Obergeschoss wird zukünftig das FFT Juta und das FFT Kammerspiele zusammengeführt. Die Zentrierung dieser Kultureinrichtungen bietet Austausch- und Kooperationsmöglichkeiten mit den anderen Kultureinrichtungen im Gebäude und im unmittelbaren Umfeld mit dem Central und dem Tanzhaus NRW. Für das FFT werden auf einer Fläche von über 2.200 Quadratmetern ein flexibel nutzbarer Theatersaal mit bis zu 235 Besucherplätzen und zwei Probebühnen, von denen eine zusätzlich auch für Aufführung mit Publikum genutzt werden kann, erstellt. Das Foyer des Theatersaals wird ebenso für unterschiedlichste Veranstaltungen und Events nutzbar gestaltet. Aus den großen Fenstern des Foyers schweift der Blick der Besucherinnen und Besucher über den zukünftig ebenfalls neugestalteten Konrad-Adenauer-Platz.

In einem ersten Schritt wird auf der Fläche mit bauakustischen Maßnahmen begonnen. Die spezielle geräuschdämmende Verkleidung wird an den Decken über dem zukünftigen Theatersaal, dem Foyer und den Probebühnen, angebracht. Anschließend werden im Rahmen von Stahlbauarbeiten die benötigten Wände für Probebühne, Theatersaal etc. eingezogen. Rund um den Theatersaal und im Theatersaal selbst wird zudem ein zusätzliches Zwischengeschoss erstellt. In diesem werden die Theatertechnik Patz finden sowie im Theatersaal selbst der obere Teil der Zuschauertribüne und die Regiekabine.

Kathrin Tiedemann, Künstlerische Leitung und Geschäftsführung FFT: "Ich bin sehr beeindruckt und begeistert von den Dimensionen der Räumlichkeiten im KAP1. Diese Architektur und ihre räumlichen Möglichkeiten sind nicht zu vergleichen mit den jetzigen Spielstätten des Forum Freies Theater. Für mich ist es sehr wichtig, jetzt die Gelegenheit gehabt zu haben, die Baustelle zu besichtigen und mir so einen konkreten, sinnlichen Eindruck zu verschaffen. Nur so können wir beginnen, uns den zukünftigen Theater- und Veranstaltungsbetrieb im KAP1 vorzustellen. Während hier die Bauarbeiten für das Theater weiter voranschreiten, werden wir daran gehen, das Programm zu entwerfen. Neben der Planung des Theaterumzugs wird das in der kommenden Spielzeit unsere wichtigste Aufgabe sein."

Weitere Baumaßnahmen und die nächsten Schritte

Neben zahlreichen weiteren Arbeiten im Haus entsteht derzeit zudem die große Treppe im Bereich der Zentralbibliothek, die zukünftig das 2. und 3. Obergeschoss miteinander verbinden wird. Mit einer Breite von 5 Metern führt diese Treppe direkt vom Infobereich im 2. OG hinauf in das 3. OG. Für den Einbau dieser Treppe wurde ein über 30 Quadratmeter großes Loch in die 20 Zentimeter dicke Betondecke geschnitten. Zusätzlich wird das 3. OG natürlich auch durch einen Aufzug zu erreichen sein. Fertiggestellt sind auch schon die neuen großen Öffnungen bzw. Fenster im Bereich der sogenannten "Promenade" der Stadtbibliothek und dem Lesecafé. Für den Besucher bietet sich von hier eine ganz neue Perspektive auf den Bereich um den Hauptbahnhof.

Kosten für die städtischen Ausbaumaßnahmen

Die Kosten für die städtischen Ausbaumaßnahmen im Rahmen des Projektes "KAP1" werden sich um rund 2,2 Millionen Euro erhöhen. Grund hierfür sind zum einen Baukostensteigerungen, die sich seit der Fassung des Bedarfsbeschlusses im Mai 2017 über die Jahre ergeben haben. Allein die Baukostensteigerungen machen 2/3 der gesamten Kostensteigerung aus. Zum anderen wurden Planungen konkretisiert und notwendige Standardverbesserungen berücksichtigt, die teilweise im späteren Betrieb zu geringerem Unterhaltungsaufwand führen werden. Zudem sollten aufgrund der stetigen Produktentwicklung die Kosten für Medienwände und Großbildschirme ohnehin zu einem späteren Zeitpunkt beschlossen werden. Somit belaufen sich die Kosten für das Projekt KAP 1 insgesamt auf 18,6 Millionen Euro. Eine entsprechende Beschlussvorlage zur Herbeiführung eines Änderungsbeschlusses wird den politischen Gremien nach der Sommerpause vorgelegt. Der Rat wird sich in seiner Sitzung am 19. September mit der Beschlussvorlage befassen.

Hintergrundinformationen zum KAP1

Auf insgesamt rund 25.000 Quadratmetern Mietfläche wird unter anderem eine moderne Zentralbibliothek mit erheblich mehr Besucher-Arbeitsplätzen und einer optimierten Erreichbarkeit realisiert. Für Düsseldorfs Kulturleben ist zudem die universell und flexibel nutzbare Spielstätte für den Theater- und Probenbetrieb des FFT Juta und FFT Kammerspiele von großer Bedeutung. Zudem wird das Theatermuseum Platz in den Räumlichkeiten am Konrad-Adenauer-Platz finden. Des Weiteren werden noch Depotflächen für das Heinrich-Heine-Institut, Stadtmuseum und das Stadtarchiv sowie im Staffelgeschoss Büroarbeitsplätze für die Stadtverwaltung realisiert.

Kulturdezernent Hans-Georg Lohe: "Insgesamt entsteht damit für die Kultur in Düsseldorf ein weiteres, attraktives Zentrum, das täglich viele Besucherinnen und Besucher insbesondere in der Zentralbibliothek, aber auch in den verschiedenen Theater-Spielstätten erreichen wird."

Das Gebäude und sein Standort bieten für die vorgesehenen städtischen Funktionen große Potenziale: Die zentrale Lage mit einer optimalen Erreichbarkeit, die Nähe zu anderen Einrichtungen wie dem Central und dem Tanzhaus NRW, die guten Anlieferungsmöglichkeiten trotz der zentralen Lage und die hohen möglichen Traglasten. Das ehemalige Postgebäude wird mit seinen zukünftigen Funktionen und dem sich daraus ergebenden Besucherstrom die Lebensqualität in diesem zentralen Düsseldorfer Stadtraum stark aufwerten. Damit erhält ein Gebäude, das seine ursprüngliche Funktion verloren hat, wieder neue wichtige Aufgaben für das städtische Leben.

Stadt und Vermieter planen, dass alle Arbeiten bis Ende 2020/Anfang 2021 abgeschlossen sein werden. Dann wird dieses Gebäude wieder komplett über alle Etagen genutzt werden können.







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