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21.09.2020 Meyer Bergman kauft Paketverteilzentrum von Dietz – CBRE berät

Der führende Private-Equity-Immobilien-Investmentmanager Meyer Bergman hat ein Paketverteilzentrum in Nürnberg für eine ungenannte Summe für seine Last-Mile-Logistikplattform Crossbay erworben.

Die 5.000 Quadratmeter große Immobilie, die von einem weltweit tätigen Kurier-, Express- und Paketdienstleister genutzt wird, befindet sich in der Nähe des Nürnberger Flusshafens. Der Verkäufer, das Immobilienunternehmen Dietz AG, wurde von dem globalen Immobiliendienstleister CBRE beraten.

Diese Transaktion folgt auf die kürzliche Übernahme von zwei bereits voll vermieteten Last-Mile-Objekten in der Nähe des Hafens und des Stadtzentrums von Amsterdam durch Crossbay. Crossbay wurde im Mai dieses Jahres von Meyer Bergman gegründet. Die Last-Mile-Logistikplattform, die sich als erste speziell auf Single-Tenant-Verteilzentren in Gateway-Städten in ganz Europa konzentriert, soll ein Portfolio mit einem Gesamtwert von bis zu zwei Milliarden Euro aufbauen.

Die Transaktion markiert den Eintritt von Meyer Bergman in den deutschen Logistikmarkt und erfolgt kurz nachdem der paneuropäische Investmentmanager mit dem Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an einem 800-Häuser-Portfolio in Frankfurt am Main erstmals auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt aktiv geworden ist.

Nürnberg ist ein wichtiger Knotenpunkt an einem wichtigen Straßen- und Eisenbahnknotenpunkt, der den Norden und Westen Deutschlands mit Berlin, Frankfurt am Main und dem Ruhrgebiet bis nach München, Prag und Wien verbindet. Mit 1,35 Millionen Einwohnern ist Nürnberg der zweitgrößte Ballungsraum in Bayern und der neuntgrößte Ballungsraum in Deutschland. Die durchschnittliche Kaufkraft liegt zehn Prozent über dem deutschen Durchschnitt.

CBRE verzeichnete auf dem deutschen Industrie- und Logistikimmobilienmarkt im ersten Quartal 2020 einen Flächenumsatz von rund 1,33 Millionen Quadratmetern – trotz der Covid-19-Pandemie deutlich höher als der Fünf- und Zehnjahresdurchschnitt im selben Zeitraum. Im zweiten Quartal verzeichnete CBRE einen Flächenumsatz von 1,62 Millionen Quadratmetern, sodass der Gesamtumsatz für das erste Halbjahr 2020 bei 2,95 Millionen Quadratmetern lag.

Das Wachstum der Marktanteile für Online-Verkäufe in Deutschland beschleunigte sich aufgrund von Covid-19 und wird laut CBRE von 11,5 Prozent im Jahr 2019 auf 17 Prozent im Jahr 2024 und dann bis 2030 auf 20 Prozent ansteigen.

Meyer Bergman, das Büros in London, Paris und Frankfurt am Main unterhält, sieht eine große Chance sowohl in der Last-Mile-Logistik als auch in Revitalisierungen urbaner Flächen sowie in der Umnutzung bestehender Gebäude für andere Nutzungen wie beispielsweise Wohnen.

Crossbay verfügt über eine eigene, von Meyer Bergman getrennte Unternehmensstruktur und wird von Marco Riva geleitet, der früher bei der Big-Box-Logistikimmobilienplattform Logicor von Blackstone tätig war. Einschließlich der kurzfristigen Pipeline verfügt Crossbay bereits über ein verwaltetes Vermögen von fast 500 Millionen Euro, mit knapp 70 Immobilien in Italien, Frankreich, Deutschland, Spanien und den Benelux-Ländern.

Das gesamte Portfolio von Crossbay umfasst ca. 590.000 Quadratmeter und weist derzeit eine 100-prozentige Vermietungsquote sowie eine gewichtete durchschnittliche Mietvertragsunterbrechung von fünf Jahren auf. Zu den Mietern gehören eine Mischung aus Kurier-, Express- und Paketdienstleistern wie FedEx und DHL sowie E-Commerce-Händler wie Amazon.

Crossbay ist die jüngste Plattform, die von Meyer Bergman geschaffen wurde, und die auf eine Assetklasse spezialisiert ist. Weitere aktive Plattformen sind Meyer Homes, die sich auf Wohnmöglichkeiten in London und Südostengland konzentriert, und Revolt Ventures, die in immobilienbezogene Technologieunternehmen investiert. Diese Plattformen ergänzen die Geschäftsaktivitäten von Meyer Bergman in den Bereichen der urbanen Mischnutzung und der geschlossenen Value-Added-Fonds, die sich auf die Neupositionierung oder Umnutzung bestehender Vermögenswerte in europäischen Kernstädten konzentrieren.

Marco Riva, Head of Crossbay and Logistics bei Meyer Bergman, sagt:
„Städtische Logistikimmobilien in der Nähe sowohl von Stadtzentren als auch von Häfen passen perfekt in unsere Strategie, die auf Verteilungszentren mit einem einzigen Mieter abzielt und die nie mehr als 30 bis 90 Minuten Fahrzeit vom Stadtzentrum entfernt sind.“

„Die Pandemie hat bewiesen, wie entscheidend die letzte Meile für das Funktionieren unserer modernen Wirtschaft ist. Gleichzeitig handelt es sich dabei aber um einen Sektor, zu dem viele Investoren aufgrund der kleinen Los- und Transaktionsgrößen nur schwer Zugang finden.“

„Auch wenn der stationäre Einzelhandel immer relevant bleiben wird, hat das Coronavirus die Einkaufsgewohnheiten der Menschen ohne Frage grundlegend verändert. Wir erleben in Europa eine permanente Verlagerung hin zum Onlinehandel, was im Gegenzug den Bedarf nach kundennahen Logistikimmobilien für die letzte Meile treibt – genau die Art von Objekten, auf die Crossday abzielt.“

Kai Oulds, Head of Logistics Investments bei CBRE in Deutschland, sagt:
„Diese Transaktion verdeutlicht, wie attraktiv deutsche Logistikimmobilien auch in Zeiten von Covid-19 für internationale Investoren sind. Dies gilt umso mehr für Last-Mile-Assets in Bestlage, wie in diesem Fall.“








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