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09.03.2021 Gebäude revitalisieren heißt Klima schützen

Die gewerblichen Bestandsimmobilien in Deutschland können laut des Münchner Beratungs- und Architekturunternehmens CSMM einen wichtigen Beitrag leisten, die Energiewende zu meistern. Energieeffizienz und Klimaschutz ist nicht nur mit Neubauten erreichbar, sondern ebenso mit den rund zehn Millionen Bestandsobjekten, die mehr als 40 Jahre alt sind – wenn diese richtig saniert statt abgerissen werden. „Die Bauwirtschaft muss die Revitalisierungsquote des heutigen Gebäudebestands verdreifachen und von ein auf rund drei Prozent erhöhen, um die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zu erreichen“, sagt Timo Brehme, Gründer und Geschäftsführer der CSMM GmbH.

Das im November 2020 in Kraft getretene Gebäudeenergiegesetz hat das Ziel, bauenergetische Maßnahmen zu bündeln. Die CO2-Emissionen von Gebäuden sollen so bis 2030 auf 70 Millionen Tonnen reduziert werden. „Auf dem Weg zu den Klimaschutzzielen bieten Bestandsgebäude ein enormes CO2-Einsparpotenzial. Es geht nicht nur darum, Dämmung und Heizung auf den neuesten Stand zu bringen. Ganzheitlich gemacht ist Revitalisierung klimafreundlicher als Neubau“, erklärt Brehme. Langfristig soll der Gebäudebestand in Deutschland klimaneutral sein. Das heißt: Alle Gebäude dürfen dann in der Bilanz nicht mehr CO2ausstoßen, als sie selbst kompensieren – etwa durch Strom aus erneuerbaren Energien. Der Alltag sieht nach seinen Beobachtungen anders aus. Ob in München, Frankfurt, Berlin oder Düsseldorf: Noch immer werden regelmäßig vergleichsweise junge Bürogebäude abgerissen und neu gebaut.

Ressourcenschonende Revitalisierung vorantreiben

Auch laut Architects for Future Deutschland e.V. liegt ein großes Potenzial zur Energieeinsparung im Gebäudebestand. Die Architekten setzen sich unter anderem für die Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaabkommens und die Begrenzung der Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad ein. Bei der näheren Betrachtung der Baubranche wird laut Architects for Future klar, dass besonders in den Bestandsgebäuden der 50 bis 70er Jahre enorme Möglichkeiten stecken, den Energiebedarf im Gebäudesektor zu reduzieren. Architects for Future richten sich sowohl an die Baubranche als auch an die gesamte Gesellschaft, um kooperativ auf allen Ebenen zukunftsfähige Lösungen zu erarbeiten. CSMM ist bereits seit längerem Mitglied in dieser Organisation. Gemeinsam wollen die Architekturspezialisten die ressourcenschonende Revitalisierung vorantreiben und so zur Energiewende beitragen. Denn so lange Gewerbegebäude etwa viermal so häufig abgerissen werden wie Wohngebäude, können die Klimaschutzziele nicht erreicht werden. „Allein schon der Rohbau eines neuen Gebäudes macht etwa 40 Prozent der Baukosten aus, aber hierauf entfallen bis zu 80 Prozent des Energieverbrauchs beim Bau“, sagt Brehme. Die graue Energie, die notwendig ist, um ein Gebäude zu errichten – und die bereits bei Bestandsgebäuden aufgewendet wurde – sollte deshalb noch stärker in Betracht gezogen werden. Dazu gehört unter anderem die benötigte Energie für Herstellung, Transport, Lagerung und Einbau der einzelnen Baustoffe und Produkte.

Baumaterial wiederverwenden

Entscheidend für die Energieeinsparung im Bausektor ist es laut Brehme, den »Cradle-to-Cradle«-Ansatz anzuwenden. Das bedeutet: Baumaterial wiederzuverwenden, anstatt es zu entsorgen. Und es bedeutet: Konstruktionen zu realisieren, bei denen sich Baustoffe am Ende der Nutzungsphase sortenrein trennen und wiederverwenden lassen. Werden dann noch natürliche und nachwachsende Baumaterialien wie Holz eingesetzt, sinkt nicht nur der Energieeinsatz beträchtlich, sondern der gesamte Ressourcenverbrauch. Das kann bis zu 30 Prozent geringere Gebäudelast ausmachen.







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