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18.03.2021 Click & Meet lässt Besucherzahlen in deutschen Innenstädten steigen

Olaf Petersen, Geschäftsführer und Chefresearcher des Einzelhandelsspezialisten COMFORT, richtet den Blick nach der teilweisen Öffnung für den innerstädtischen Einzelhandel seit dem 8. März erneut auf die Passantenfrequenzen in den deutschen Haupteinkaufsmeilen.

Seit Montag, 8. März 2021, ist der stationäre Einkauf für den Einzelhandel auch jenseits der dauerhaft offenen Läden für die Nahversorgung wieder geöffnet. Das Gros hiervon im sogenannten Click & Meet-Modus, das heißt die Kunden können in Bundesländern und Regionen mit einer Inzidenz zwischen 50 und 100 nach Terminvereinbarung wieder die Läden besuchen, solange die vorgegebene Zahl der Kunden pro Quadratmeter eingehalten wird. Dort wo die Inzidenz unter 50 liegt, ist auch eine generelle Öffnung unter Berücksichtigung der maximalen Kundenzahl möglich.

COMFORT hat in diesem Zusammenhang die Passantenfrequenzen seit der Wiederöffnung der Geschäfte ausgehend von den täglich auflaufenden und per Laser erhobenen Frequenzzahlen von hystreets.com, die auch jeden Tag über die COMFORT-App „High Streets 8.0“ nachvollziehbar sind, untersucht.

Die Auswertung ausgewählter deutscher Haupteinkaufsmeilen für den Samstag als stärksten Einkaufstag zeigt, dass die Top-Frequenzen am 13. März im Vergleich zum extrem niedrigen Lockdown-Niveau vom 6. März naturgemäß signifikant zugenommen haben. Und zwar mindestens um zweistellige Prozentwerte, wie in Hannover Georgstraße mit +14%, Frankfurt Zeil (+44%), Köln Schildergasse (+54%), Dortmund, Westenhellweg (+96%). Teilweise sind aber auch dreistellige Steigerungen wie in Hamburg, Spitalerstraße (+115%), Düsseldorf, Schadowstraße (+158%), München, Neuhauser Straße (+165 %) zu verzeichnen. Alle vorgenannten Städte befinden sich im Click & Meet-Modus. Die höchsten prozentualen Zuwächse waren in Lübeck (+188 %) und Mainz (+239 %) festzustellen, also in zwei Städten, wo generelle Öffnungen wieder möglich waren.

Aber auch hier liegt das erreichte Niveau noch unter dem langfristigen Durchschnitt (Mainz rd. 75 %, Lübeck gut 85 %). Viel deutlicher ist das Minus aber bei den erfassten Click & Meet-Städten: Hier wurden an keinem Standort 50% der durchschnittlichen Frequenzen erreicht, in Frankfurt und Hannover sogar jeweils nur ein gutes Fünftel. Ein ganz ähnliches Bild vermitteln die Frequenzzahlen des gestrigen Mittwochs (17.3.) im Vergleich zum Niveau vom Lockdown (3.3.) bzw. zum langfristigen Durchschnitt.

Immerhin ist nach den Auskünften befragter Einzelhändler festzustellen, dass die Kunden, die in die Geschäfte kommen, mehr einkaufen als sonst üblich. Die Durchschnittsbons fallen entsprechend höher aus.

„Wenn man sieht, was viele Kunden auf sich nehmen, um in die Läden zu kommen“, zieht Olaf Petersen Bilanz, „bekommt man eine Idee davon, wie stark der Wunsch ist, wieder in den Innenstädten zu shoppen.“

Und vieles fehle ja nach wie vor – insbesondere in den Metropolen: Internationale Gäste, sei es Business, Messe oder Tourismus ebenso wie die nicht limitierte Öffnung für alle Kunden auf der Verkaufsfläche oder die Vielzahl der Büroangestellten in den Cities, von denen sich ein Großteil noch immer im Home Office befindet.

Alles dies macht seiner Ansicht nach noch einmal deutlich, dass der stationäre Einzelhandel am Ende der Pandemie die Chance für ein echtes Comeback erhält.





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