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30.03.2021 Immobilienaktien: Optimismus bei Wohnen, Skepsis bei Gewerbe

Die Hamburger Agentur für Finanz- und Unternehmenskommunikation Kirchhoff Consult AG hat die neue Ausgabe des „Kirchhoff Stimmungsindikator Immobilienaktien“ veröffentlicht. Die Untersuchung wurde zum sechsten Mal durchgeführt. Im Rahmen der Studie wurden Immobilienexperten nach den Entwicklungsperspektiven von Immobilienaktien in Deutschland sowie den Chancen und Herausforderungen im aktuellen Marktumfeld befragt.

Klaus Rainer Kirchhoff, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Kirchhoff Consult AG: „Erstmals seit der Erhebung unserer Studie ist die Stimmung bei Wohnimmobilien-Aktien positiver als bei Gewerbeimmobilienaktien. Die COVID-19 Pandemie hat gerade bei Shopping-Center-Betreibern und im Handelsimmobilien-Sektor Spuren hinterlassen. Mit Blick auf die künftige Aktienkursentwicklung kommt der deutschen Politik eine Schlüsselrolle zu. Einerseits bedarf es einer wirkungsvollen Pandemie-Bekämpfung, um deutschen Innenstädten und ihren Shopping-Centern zu neuer Stärke zu verhelfen. Andererseits brauchen wir eine ausgewogene und stringente Wohnungsmarktpolitik, um Investoren verlässliche Rahmenbedingungen zu bieten.“

Die befragten Analysten blicken insgesamt optimistisch in die kommenden Monate. Die Grundstimmung erreichte 46,9 Punkte auf einer Skala von –100 bis +100. Damit hat sich die Stimmung in den letzten Monaten deutlich aufgehellt und erreicht wieder das Niveau von vor Beginn der COVID-19-Pandemie (H2-2019: 49,4 Punkte). So beurteilen 67 Prozent der Analysten die Stimmung als sehr gut oder gut. Bei Unternehmensvertretern liegt der Anteil bei 73 Prozent. Die Erwartungen bezüglich der Entwicklung der Assetklassen Gewerbe und Wohnen sind jedoch unterschiedlich.

Aktien der Immobilien-AGs zeigen langfristig deutlich bessere Performance als der DAX-30, verlieren jedoch an Dynamik

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Experten den Immobilienaktien zutrauen, zu alter Stärke zurückzufinden. In den vergangenen zwölf Monaten haben die Aktienkurse der größten zehn Immobiliengesellschaften knapp 20 Prozent an Wert gewonnen, während der DAX-30 mehr als doppelt so stark zulegen konnte. Diese Diskrepanz zeigt, dass die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie Immobilienaktien verhältnismäßig stark zugesetzt haben. Die relativ hohen Abschläge zum Substanzwert von rund 30 Prozent unterstreichen die aktuell eher günstige Bewertung von Immobilienaktien.

Stefan Scharff, Gründer und Geschäftsführer von SRC-Research: „Einige Aktien wurden aus unserer Sicht im Zuge der COVID-19-Pandemie zu Unrecht abgestraft beziehungsweise haben noch Kurspotenzial. Um von den guten Perspektiven zu profitieren kommt es für Anleger mehr denn je auf die Auswahl der richtigen Titel an. DIC Asset, VIB Vermögen aus Deutschland und die ATX-Aktien CA Immo und S Immo aus Österreich mit erheblichem Bestand in Deutschland sind gute Beispiele.“

Analysten positiv bei Wohnimmobilien-Aktien

Die Stimmung der befragten Analysten hat sich bei Wohnimmobilien-Aktien aufgehellt. Der Stimmungsindikator erreichte 27,8 Punkte und liegt damit deutlich über dem Wert der letzten Befragung (H2-2019: –6,3 Punkte). Der Zuwachs zeigt, dass das Umfeld in Wohnimmobilien-Segment aktuell insgesamt positiv eingeschätzt wird. 33 Prozent der Analysten erwarten in den kommenden drei Monaten steigenden Kurse von fünf Prozent bis 15 Prozent, 11 Prozent zeigen sich noch optimistischer.

Mittelfristig wird die Lage noch positiver gesehen. In den kommenden zwölf Monaten erwarten 56 Prozent der Analysten steigende Kurse von mindestens fünf Prozent. Gleichwohl wird die sprunghafte Wohnungspolitik Deutschlands als ein wesentlicher Risikofaktor gesehen. Experten rechnen mit weiteren Diskussionen über die Förderungen und Regulierungsmaßnahmen im Vorfeld der Bundestagswahl 2021, was sich negativ auf die Renditeerwartung auswirken dürfte.

Diversifiziertes Bild bei Gewerbeimmobilien-Aktien

Die Stimmung bei Gewerbeimmobilen-Aktien ist im Vergleich zur letzten Erhebung gesunken und erreicht 22,2 Punkte (H2-2019: 27,8 Punkte). Diese Einschätzung folgt der Feststellung, dass Teilbereiche des Gewerbeimmobilien-Segments aktuell stärker von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie betroffen sind als das Wohnimmobilien-Segment. Zudem ist der Abschlag zum Substanzwert der analysierten Gewerbeimmobilien-Aktien geringer als der Wohnimmobilien-Aktien (Gewerbe: –26 Prozent vs. Wohnen: –34 Prozent).

Dennoch blicken die Analysten weiterhin überwiegend positiv auf die Kursentwicklung. Innerhalb der nächsten drei Monate erwarten 44 Prozent der Analysten steigende Kurse von fünf Prozent bis 15 Prozent. Mittelfristig erwarten 56 Prozent der Analysten steigende Kurse, wobei sich deutliche Unterschiede je nach Schwerpunkt der Gesellschaft zeigen. So sind die Einschätzungen gegenüber Betreibern von Shopping-Centern oder im Handelsimmobilien-Sektor negativer als gegenüber Gesellschaften im Logistik-Segment. Auch Teilnehmer aus dem Büromarkt äußern sich überwiegend positiv. Ein Preisrückgang ist bislang in vielen Bereichen ausgeblieben.

Trotz positiver Erwartungen steht die Immobilienbranche vor großen Herausforderungen in 2021

Im Rahmen der Umfrage wurden Analysten und IR-Verantwortliche nach ihren Einschätzungen zu den aktuellen Herausforderungen und den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie befragt. Es zeigen sich große Übereinstimmungen zwischen den Antworten beider Gruppen: Die größten Herausforderungen liegen in der sprunghaften Wohnungspolitik, den flexibleren Anforderungen an Büros und den steigenden Grundstückspreisen sowie Baukosten.

Die Befragten gehen nicht davon aus, dass die Folgen der COVID-19-Pandemie zu einer Konsolidierung des Immobilienmarktes führen werden. Hingegen sieht die Mehrheit der Befragten einen negativen Einfluss auf die Miet- und Leerstandsentwicklung. Bei den Unternehmensvertretern zeigen sich deutliche Unterschiede je nach Tätigkeitsschwerpunkt der Gesellschaft. Während Wohnimmobilienbestandshalter überwiegend keine oder nur geringe Auswirkungen sehen, äußern sich Teilnehmer im Gewerbesegment skeptischer.

Jens Hecht, Vorstand der Kirchhoff Consult AG: „Die Auswirkungen der COVID-19-Panemie haben die Immobilienbranche stark geprägt und die Kursdynamik einiger Immobilien-Aktien deutlich gehemmt. Dennoch bleibt die Wachstumsstory der meisten börsennotierten Immobiliengesellschaften auch für das Jahr 2021 intakt. Unternehmen müssen klar kommunizieren, mit welchen Strategien und Maßnahmen eine weitere Wertschaffung gelingen kann.“

Die Studie finden Sie unter folgendem Link.







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