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15.06.2021 MeckPomm: Umbau zum klimaresilienten Wald hat längst begonnen

Der deutsche Wald bietet trotz Klimaschäden nach wie vor solide und attraktive Investitionsmöglichkeiten. Das ist die zentrale Aussage des neuen Marktberichtes Forst des Immobilienberatungsunternehmens Colliers. Die erste umfassende Publikation in diesem Bereich gibt einen Überblick über den deutschen Wald, skizziert u.a. die Situation in Mecklenburg-Vorpommern, analysiert den Waldflächen- und Holzmarkt und bietet einen Ausblick auf international mögliche Renditen.

Der Waldanteil in Mecklenburg-Vorpommern liegt mit knapp 560.000 Hektar bei circa 24 Prozent der Landesfläche. Der Wald liegt befindet sich jeweils zu rund 40 Prozent in privater Hand bzw. im Besitz des Landes. Der Holzeinschlag lag im Jahr 2020 mit 1,8 Millionen Festmeter auf dem durchschnittlichen Niveau der Vorjahre. Von den kalamitätsbedingten Schäden (durch Sturm, Borkenkäfer, Trockenheit) war Mecklenburg-Vorpommern bei weitem nicht so stark betroffen wie andere Regionen.

Der Nadelwaldanteil in Mecklenburg-Vorpommern liegt bei circa 52 Prozent, wobei die Fichte rund 38 Prozent ausmacht. Der Laubwaldanteil ist mit circa 48 Prozent zwar geringer, jedoch höher als in den meisten anderen Bundesländern. Und der Laubholzanteil hat in den letzten Jahren um rund 8.000 Hektar zugenommen, d.h. der Umbau hin zu klimaresilienten Mischwäldern hat längst begonnen.

Die Preise für Waldflächen in Mecklenburg-Vorpommern lagen mit einem Durchschnitt von rund 4.600 Euro pro Hektar in den letzten Jahren deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 12.700 Euro. Dabei wurde aber häufig nur der Bodenwert, nicht aber der volle Waldwert zugrunde gelegt. Es wurden in den Jahren 2009 bis 2019 rund 30.000 Hektar, also 3.000 Hektar jährlich umgesetzt. Bei circa 7.000 Transaktionen in dieser Zeit entspricht dies über 4 Hektar pro Transaktion, was über dem Doppelten des Bundesdurchschnittes von 1,8 Hektar pro Transaktion liegt.

„Der Durchschnittspreis für Forstflächen lag in 2018 bei circa 12.700 Euro pro Hektar und hat sich seitdem auf diesem Niveau stabilisiert. Das Spektrum reicht jedoch von 5.000 Euro pro Hektar für eine Kleinfläche in Thüringen über 13.000 Euro pro Hektar für einen vorratsstarken Kiefernwald in Brandenburg bis zu 60.000 Euro pro Hektar für ein kleines Waldstück in Oberbayern. Diese Preisunterschiede sind nicht immer ökonomisch begründbar“, führt Eckbrecht von Grone, Co-Head Land & Forst bei Colliers, aus.

Diese Regionalität setzt sich auch bei den Holzkäufern fort, wo beispielsweise Größe und Anzahl von Sägewerken von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich ausfallen. Mancherorts dominieren große Werke den Markt, an anderer Stelle führen viele kleine Werke zu einem höheren Preisniveau. Die regional signifikanten Preisunterschiede der Leitsortimente bei Fichte, Kiefer und Buche unterstreichen die starke Bedeutung der lokalen Marktstruktur.

„Wald ist auch wirtschaftlich sehr bedeutsam. Im Cluster Forst und Holz sind in Deutschland insgesamt über eine Million Menschen beschäftigt. Damit arbeiten in dieser Branche mehr Menschen als beispielsweise im Maschinen- und Anlagenbau oder in der Automobilindustrie“, so Nils von Schmidt, Co-Head Land & Forst bei Colliers. Der Umsatz des Clusters betrug 2018 knapp 190 Milliarden Euro einschließlich der Waren und Dienstleistungen. Das entsprach 5,5 Prozent des BIP und unterstreicht die volkswirtschaftliche Bedeutung der Forstwirtschaft.

„Die Nachfrage nach Holz und guten Holzqualitäten ist stabil und garantiert langfristige Erträge. Ein Investment in Grund und Boden schützt vor Inflationsverlusten. Die vielfältigen Funktionen des Waldes leisten Enormes für unsere Gesellschaft und werden wahrscheinlich zukünftig auch honoriert. Insofern sind wir von der Anlageklasse Wald überzeugt. Ökologie und Ökonomie können sinnvoll verbunden werden, dies ist eine wichtige Maxime unserer Zeit“, so von Schmidt abschließend.






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