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08.07.2021 Tagebau Garzweiler: Sweco gewinnt Architekturwettbewerb

Fotocredit: Sweco Architects, Johannes Tovatt
Die Kohlebergwerke in Deutschland werden in den nächsten Jahren geschlossen. 2038 soll der Kohleabbau stillgelegt werden. Was bleibt, sind weite erodierte Flächen und ein stark beeinträchtigtes Ökosystem. Sweco hat gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekten Herbert Dreiseitl aus Überlingen und dem Berliner Verkehrsplaner Burkhard Horn ein internationales Werkstattverfahren zur Neugestaltung eines 250 Quadratkilometer großen Areals rund um den Tagebau Garzweiler im Rheinischen Braunkohlerevier gewonnen. Das Gebiet wurde durch 50 Jahre Bergbau grundlegend verändert. Den Sieg konnte Sweco durch eine Zukunftsstudie einholen, die vorsieht, riesige Areale wiederherzustellen, um sie für Mensch und Tier wieder bewohnbar zu machen.

„Die Aufgabe ist insofern einzigartig, als dass sie als Symbol für den gesamten Klimawandel gesehen werden kann. Mit dem Projekt zieht Deutschland die Konsequenzen aus der Nutzung fossiler Brennstoffe", sagt Johannes Tovatt, Architekt bei Sweco. Neben Tovatt haben noch andere Experten von Sweco aus verschiedenen Bereichen gemeinsam an der siegreichen Zukunftsstudie gearbeitet. Sie konzentriert sich auf die Rückgabe von Landschaften und Plätzen für zukünftige Dörfer und Städte und die Wiederherstellung von Ackerland und Wäldern.

„Es wird lange dauern, bis sich die Ökosysteme wieder normalisiert haben. Große Teile des Gebietes sind heute mit einer Wüstenlandschaft zu vergleichen. Unter anderem wurde der Grundwasserspiegel von 3 Metern auf 300 Meter abgesenkt, was zu erheblichen Schäden führt. Wenn der Abbau beendet ist, wird es etwa 50 Jahre dauern, bis über eine Rheinwassertransportleitung der See befüllt wird und das Grundwasser zurückfließt", erklärt Johannes Tovatt.

In der Zukunftsstudie betont Sweco die Wiederverwendung dessen, was mit der Kohleindustrie kam, einschließlich der Entwicklung von Eisenbahnen und der Industrie, die derzeit in der Bergbauindustrie verwendet wird. Auf diese Weise bleiben die Erinnerungen an die geförderte Kohle erhalten.

Die Finanzierung für das Projekt soll bis Ende 2021 gesichert sein. Danach beginnt die nächste Phase des Planungsprozesses für den Zweckverband LANDFOLGE, die eingehende Studien für das gesamte Gebiet umfasst.






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