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20.07.2021 Inflation, Baukosten und Nachfrage treiben Kaufpreise für Immobilien

Eigentumswohnungen im Bestand waren bundesweit im ersten Halbjahr 2021 um 9 Prozent teurer als im zweiten Halbjahr 2020. Anbieter:innen boten Wohnungen zum Kauf im Juni für durchschnittlich 2.492 Euro pro Quadratmeter an. Auf Quartalsebene zogen die Angebotspreise im zweiten Quartal 2021um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal an. Das WohnBarometer von ImmoScout24 zeigt, dass die Preise für neugebaute Eigentumswohnungen etwas schwächer stiegen: Im Halbjahresvergleich inserierten Anbieter:innen um 7,9 Prozent teurer, auf Quartalsebene beträgt das Plus 4,0 Prozent. Der Angebotspreis lag im Juni im Mittel bei 3.660 Euro pro Quadratmeter Neubauwohnung.

Die Nachfrage ist für beide Wohnungstypen stabil: Wie im Vorquartal kontaktierten rund fünf Interessenten pro Woche eine inserierte Eigentumswohnung im Bestand, während Neubau-Eigentumswohnungen eine Anfrage pro Woche erhielten. In den städtischen Ballungszentren fallen diese Werte teils deutlich höher aus.

ImmoScout24 prognostiziert bei Eigentumswohnungen im Bestand einen Anstieg der Angebotspreise von 11,5 Prozent innerhalb der nächsten 12 Monate, bei Neubauwohnungen +8,7 Prozent. Für die Preisprognose fließen aktuelle Einwohnersalden sowie der verfügbare und geplante Wohngebäudebestand in die Berechnung ein.

Interesse an Einfamilienhäusern zieht an

Der Angebotspreis eines Hauses im Bestand stieg im ersten Halbjahr 2021 im bundesdeutschen Durchschnitt gegenüber dem zweiten Halbjahr 2020 um 7,4 Prozent auf 2.701 Euro pro Quadratmeter. Neubauhäuser wurden 5,0 Prozent teurer angeboten und kosteten im Mittel 3.209 Euro pro Quadratmeter. Auf Quartalsebene stiegen die Preise für Bestandshäuser um 3,8 Prozent, Neubauhäuser waren 1,7 Prozent teurer als im ersten Quartal des Jahres. Die Nachfrage liegt bei wöchentlich vier Anfragen pro Inserat eines Hauses im Bestand und durchschnittlich einer Anfrage pro Woche auf inserierte Neubauhäuser. Dabei zeigen regionale Daten einen steigenden Trend in der Häusernachfrage. Die ImmoScout24-Prognose sieht die Preise für Bestandshäuser in den nächsten 12 Monate um weitere 6,4 Prozent ansteigen und Neubauhäuser um 5,8 Prozent.

Nachfrage, Inflation und Baukosten beeinflussen den Immobilienmarkt
Laut Statistischem Bundesamt waren die Baukosten für Wohngebäude im Mai 2021 um 6,4 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Ralf Weitz, Geschäftsführer von ImmoScout24, sagt: „Angesichts der gestiegenen Baukosten sowie der Inflationsrate von 2,1 Prozent im Juni sind die aktuellen Preissteigerungen erklärbar. Hinzu kommt die weiterhin hohe Nachfrage nach Kaufimmobilien, die den Preis nach oben treibt.“

Stärkster Preisanstieg für Bestands-Eigentumswohnungen in Köln

Die höchste Preisdynamik bei Bestands-Eigentumswohnungen zeigte im zweiten Quartal die Stadt Köln mit einem Plus von 6,6 Prozent auf 4.078 Euro pro Quadratmeter. Auch die Nachfrage war in der Domstadt mit durchschnittlich zehn Anfragen pro Inserat und Woche am höchsten. In der Preisentwicklung folgen Berlin und Hamburg mit einer Zunahme von 4,8 Prozent auf 4.701 Euro pro Quadratmeter in Berlin und 5.084 Euro in Hamburg. In München liegen die Preise mit 7.607 Euro für Eigentumswohnungen im Bestand am höchsten, der Preisanstieg belief sich im zweiten Quartal 2021 auf nur 1,7 Prozent. Die Nachfrage ist mit durchschnittlich sieben Anfragen pro Inserat und Woche hoch. In Frankfurt am Main stiegen die Preise auf Quartalsebene um 4,3 Prozent auf 5.491 Euro pro Quadratmeter. Damit zählt die Mainmetropole zu den preisintensiven Märkten.

ImmoScout24 erwartet für Berlin mit einem Preiswachstum von 13,5 Prozent innerhalb der nächsten 12 Monate den höchsten Preisanstieg für Bestands-Eigentumswohnungen – ausgehend von dem im Metropolenvergleich noch relativ moderaten Preisniveau. Auch für Köln prognostiziert ImmoScout24 aus diesem Grund und der hohen Nachfrage ein Plus von 9,2 Prozent. Die geringste Steigerung prognostiziert ImmoScout24 für Frankfurt am Main mit 4,8 Prozent.

Münchener Immobilienmarkt stagniert weitgehend

Um 1,4 Prozent kletterten die Preise für Neubau-Eigentumswohnungen im zweiten Quartal 2021 in München, auf 8.673 Euro pro Quadratmeter im Durchschnitt. Im Segment der Neubauhäuser ist der Münchner Markt sogar leicht rückläufig mit einem Minus von 0,5 Prozent auf 9.016 Euro pro Quadratmeter, die Preise für Häuser im Bestand wachsen lediglich um 0,5 Prozent auf 8.648 Euro pro Quadratmeter. Demgegenüber steht eine vergleichsweise hohe Nachfrage: Mit sechs Anfragen pro Inserat und Woche sind Neubauhäuser in München im Metropolenvergleich am stärksten nachgefragt. Bestandshäuser erreichen mit 13 wöchentlichen Anfragen den zweithöchsten Wert hinter Köln mit 16 Anfragen. Der Kölner Häusermarkt zeigt mit einem Plus von lediglich 0,9 Prozent bei Bestandshäusern und 1,8 Prozent bei Neubauhäusern ebenfalls Stagnation.

Größte Preisdynamik im Berliner Häusermarkt

Neugebaute Einfamilienhäuser wurden in der Hauptstadt im zweiten Quartal 2021 um 4,7 Prozent teurer angeboten als im ersten Quartal. Die Preise sind mit 4.685 Euro pro Quadratmeter dabei die preiswertesten im Metropolenvergleich. Auch Einfamilienhäuser im Bestand sind in Berlin mit 4.320 Euro pro Quadratmeter im Vergleich der Top-5-Metropolen am günstigsten. Ausgehend von ihrem relativ niedrigen Preislevel zeigten sie mit 3,5 Prozent den höchsten Preisanstieg. ImmoScout24 prognostiziert demnach auch für Berliner Häuser die größten Preiszuwächse auf 12-Monats-Sicht, mit 9,8 Prozent im Bestand und 10,0 Prozent im Neubau. Demgegenüber wird für München im Neubau nur 1,8 Prozent Preiswachstum in den nächsten 12 Monaten erwartet sowie 4,2 Prozent im Bestand.

Ralf Weitz, Geschäftsführer von ImmoScout24, sagt: „Der Münchner Wohnimmobilienmarkt zeigt ein interessantes Phänomen. Trotz der starken Nachfrage stagnieren die Preise. Wir können also davon ausgehen, dass das aktuelle Preisniveau die Spitze dessen markiert, was Anbieter:innen derzeit am Markt realisieren können.“
Ausführliche Tabellen finden Sie in der angehängten Medieninformation.
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