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26.07.2021 Institutionelle wollen Immobilienquoten mehrheitlich erhöhen

Deutsche institutionelle Investoren wollen ihr Engagement in Immobilien-Spezial-AIF mehrheitlich steigern oder zumindest konstant halten. Im Rahmen der Umfrage zum LAGRANGE Fondsmonitor der LAGRANGE Financial Advisory GmbH (Lagrange) für das erste Halbjahr 2021 ergab sich ein Indexstand von 7,33 Punkten (Ende 2020: 7,12 Punkte). Ein Stand von 1 entspräche dabei einer starken Reduzierung, ein Stand von 11 einer starken Erhöhung des Immobilienanteils unter den Spezialfonds-Anlagen.

Mehr als die Hälfte der befragten institutionellen Investoren gaben an, den Immobilienanteil in ihrem Fondsportfolio in den kommenden zwölf Monaten steigern zu wollen. Ein Drittel plant, den Anteil konstant zu halten, und nur 8% beabsichtigen eine Reduzierung. Damit ist das Interesse an einer Ausweitung des Immobilien-Spezial-AIF-Anteils noch etwas stärker ausgeprägt als das ebenfalls zunehmende Interesse an Immobilienanlagen generell.

Bezüglich der Risikokategorien zeigt sich weiterhin eine klare Präferenz für Core- und Core-plus-Investments, auf die zusammen 72 % aller Nennungen entfallen. Auf Value Add entfielen 21 % der Nennungen, während opportunistische Investments mit 8 % weiterhin nur eine geringe Rolle spielen.

Mit Blick auf die verschiedenen Immobilien-Nutzungsarten ist weiterhin eine starke Präferenz für Wohnimmobilien und Logistikimmobilien erkennbar, die jeweils für rund 15 % der Befragten infrage kommen. Im Vergleich zu Ende 2020 nahm das Interesse an Wohnimmobilien, die damals noch für 19 % der Befragten infrage kamen, leicht ab, während sich bei den Logistikimmobilien keine Veränderung ergab. An dritter Stelle lagen erneut Büroimmobilien mit 11 % (Ende 2020: 12 %). Für Einzelhandelsimmobilien mit mindestens 70-prozentigem Lebensmittel-Anteil interessieren sich 9% (Ende 2020: 10 %) der Teilnehmer und damit ebenso viele wie sich Investments in gemischte Wohn- und Gewerbeimmobilien vorstellen können.

Unter den verschiedenen Zielregionen für die Investments der Immobilien-Spezial-AIF ist Deutschland weiterhin am beliebtesten, wobei der Anteil mit 17 % etwas niedriger liegt als Ende 2020 (22 %). Beliebteste Auslandsmärkte sind erneut Frankreich und die Benelux-Staaten sowie nun auch Österreich mit jeweils 8 %. Dicht danach folgen Skandinavien und die Schweiz mit jeweils 6 % sowie Australien, Irland, USA und UK sowie südeuropäische Länder mit jeweils 5 %. Wichtigster Grund für Investments in Immobilien-Spezial-AIF ist für 36 % der Befragten die Risikodiversifikation im Portfolio. Auch die Nutzung von spezifischen Chancen an den Immobilienmärkten (21 %) sowie der Mangel an Anlagealternativen (19 %) sind wesentliche Motive für die Beteiligung an diesen Investmentvehikeln.

Auf die Frage nach den derzeit größten Herausforderungen im Zusammenhang mit Investitionen in Immobilien-Spezial-AIF wurden hohe Immobilienpreise und geringe Anfangsrenditen zwar mit 42 % immer noch am häufigsten genannt, jedoch ist dieser Anteil im Vergleich zu Ende 2020 (55%) spürbar zurückgegangen. Deutlich an Bedeutung gewonnen haben dagegen das geringe Angebot an geeigneten Investmentobjekten mit 29 % (Ende 2020: 18 %) sowie das Risiko von Preis- und Mietrückgängen mit 27 % (Ende 2020: 23 %). Die Finanzierung von Immobilienkäufen hingegen stellt mit 2 % der Nennungen (Ende 2020: 5%) offenbar keine Herausforderung dar.

Die Möglichkeit, Anteile an Immobilien-Spezial-AIF über den Zweitmarkt zu erwerben beziehungsweise zu verkaufen, ist immerhin bereits für knapp die Hälfte der Befragten von Interesse. "Während sich viele Investoren im angelsächsischen Raum bereits seit längerer Zeit am Zweitmarkt engagieren, gewinnt diese Möglichkeit inzwischen auch in Deutschland immer mehr an Bedeutung", sagt Dr. Sven Helmer, Managing Director von Lagrange. "Gerade in Zeiten geringer Objektverfügbarkeit an den Investmentmärkten kann ein Zweitmarktinvestment in einen bereits investierten Immobilien-Spezial-AIF besonders attraktiv sein, weil das gewünschte Immobilien-Exposure dann von Anfang an vorhanden ist und nicht erst im Laufe des Investitionszeitraumes aufgebaut werden muss."

Ein Einfluss der Corona-Pandemie auf die Asset-Allokation wird von einer übergroßen Mehrheit verneint. Monika Bednarz, Director von Lagrange, erklärt: "Insgesamt haben sich die Immobilienmärkte in der Corona-Pandemie als bemerkenswert robust erwiesen. Das spiegelt sich auch in den aktuellen Präferenzen deutscher institutioneller Investoren wider. Die Ergebnisse der jüngsten Umfrage für den LAGRANGE Fondsmonitor zeigen, dass diese bei den Assetklassen und Zielregionen inzwischen ein etwas breiteres Spektrum im Blick haben. Dass Finanzierungsthemen offenbar keine Probleme für diese Zielgruppe sind, dürfte nicht zuletzt auf die relativ starke Sicherheitsorientierung und die gemäß den regulatorischen Vorgaben konservative Finanzierungsstrategien zurückzuführen sein."






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