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12.08.2021 Aareal Bank auf Kurs: Deutlicher Ergebnisanstieg, Prognose bestätigt

Finanzvorstand Marc Heß
Die Aareal Bank Gruppe bleibt auch nach dem zweiten Quartal auf Kurs, ihr Ziel für das Konzernbetriebsergebnis 2021 zu erreichen. In einem nach wie vor anspruchsvollen Marktumfeld und trotz weiterer Pandemie-bedingter Belastungen sowie eines einmaligen belastenden Steuereffekts stieg das Konzernbetriebsergebnis - wie bereits am 2. August 2021 kommuniziert - deutlich auf 41 Mio. € (Q2/2020: 2 Mio. € und Q1/2021: 32 Mio. €) an. Es reflektiert die erwartete sukzessive Normalisierung der Geschäftsentwicklung nach dem ersten Corona-Jahr 2020. Ohne die Sonderbelastung aus dem Steuereffekt hätte das Betriebsergebnis 52 Mio. € betragen. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres erzielte die Aareal Bank Gruppe ein Konzernbetriebsergebnis von 73 Mio. € (H1/2020: 13 Mio. €). Die Aareal Bank Gruppe erwartet für 2021 weiterhin ein Konzernbetriebsergebnis in der Spanne von 100 bis 175 Mio. €.

Finanzvorstand Marc Heß erklärte: "Das operative Geschäft entwickelt sich im bisherigen Jahresverlauf positiv. Unsere Wachstumsinitiativen, die wir im Rahmen von Aareal Next Level definiert hatten, beginnen zu wirken. Wir nähern uns damit schrittweise wieder dem Vorkrisenniveau an. Dennoch bleiben wir im Hinblick auf die Entwicklung der Corona-Pandemie weiterhin vorsichtig, was sich in unserer für das Gesamtjahr prognostizierten Risikovorsorge widerspiegelt."

Im laufenden Geschäftsjahr kommt die Aareal Bank bisher insbesondere auf der Ertragsseite gut voran. Die wesentlichen Ertragskomponenten legten im zweiten Quartal im Vorjahresvergleich um 14 Prozent zu: Der Zinsüberschuss stieg dabei deutlich auf 142 Mio. € (Q2/2020: 122 Mio. €) und erreichte damit den höchsten Stand seit fast vier Jahren. Der Provisionsüberschuss lag mit 59 Mio. € dank des anhaltenden Umsatzwachstums bei der Aareon ebenfalls deutlich über Vorjahr (Q2/2020: 54 Mio. €).

Die Risikovorsorge blieb auch im zweiten Quartal mit 33 Mio. € (Q2/2020: 48 Mio. €) deutlich unter dem Vorjahreszeitraum. Dabei wurde die Risikovorsorgeauflösung bei einem ausgefallenen Darlehen genutzt, um das in 2019 gestartete beschleunigte De-Risking in Italien erfolgreich abzuschließen, was in Summe zu einer Belastung der Risikovorsorge von 13 Mio. € führte. Seit 2019 hat die De-Risking Initiative zu einer deutlichen Verringerung von Kreditrisiken in Italien um rund 1,6 Mrd. € mit einer entsprechenden Kapitalfreisetzung geführt. Unter Berücksichtigung der initiierten und mittlerweile erfolgten Abgänge beläuft sich das Volumen leistungsgestörter Kredite (NPLs) in Italien per heute auf rund 230 Mio. € nach rund 490 Mio. € zum 31. März 2021. Zu Beginn der De-Risking Initiative belief sich das NPL Volumen in Italien noch auf rund 1,1 Mrd. €.

Im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen zog das Neugeschäft spürbar an. Es verdoppelte sich im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal auf 2,2 Mrd. €. Damit summierte sich das Neugeschäft im ersten Halbjahr auf 3,3 Mrd. €, gut ein Fünftel mehr als im Vorjahr (H1/2020: 2,7 Mrd. €); auf Jahressicht werden unverändert 7 bis 8 Mrd. € erwartet. Dank des dynamischen Neugeschäfts stieg das Portfoliovolumen per 30. Juni auf 28,5 Mrd. € und näherte sich damit dem zum Jahresende angestrebten Niveau von rund 29 Mrd. € weiter an. Die durchschnittlichen Bruttomargen im Neugeschäft lagen im ersten Halbjahr mit 215 Basispunkten auf Planniveau, bei sehr guten Beleihungswerten (LTVs) von im Schnitt 56 Prozent.

Das Segment Banking & Digital Solutions, in dem das eigenkapitalschonende Geschäft der Bank gebündelt ist, erwirtschaftete einen Provisionsüberschuss von 6 Mio. € (Q2/2020: 7 Mio. €). Darin ist eine Belastung von rund 1 Mio. € im Hinblick auf mögliche Risiken aus der aktuellen AGB-Rechtsprechung verarbeitet. Der Ausbau des Geschäfts mit digitalen Produkten innerhalb des Segments entwickelt sich weiter positiv.

Die IT-Tochter Aareon verzeichnete ebenfalls eine positive Entwicklung. So stiegen trotz anhaltender Corona-Belastungen die Umsatzerlöse von 61 Mio. Euro im Vorjahresquartal auf 67 Mio. € im zweiten Quartal 2021, wobei die Dynamik bei den digitalen Produkten weiter anhielt. Im gesamten ersten Halbjahr erhöhten sich die Umsatzerlöse auf 133 Mio. € (H1/2020: 126 Mio. €). Hier schlugen sich auch die bereits umgesetzten M&A-Aktivitäten der Aareon positiv nieder. Im laufenden Jahr erwarb die Aareon bereits vier Unternehmen, die M&A-Pipeline ist weiterhin gut gefüllt. Der adjusted EBITDA war mit 14 Mio. € höher als im Vorjahresquartal (Q2/2020: 12 Mio. €) und lag auch im gesamten ersten Halbjahr mit 29 Mio. € über dem Niveau des Vorjahreszeitraums (H1/2020: 26 Mio. €).

Erläuterungen zur Konzernertragslage

Der Zinsüberschuss lag im zweiten Quartal 2021 mit 142 Mio. € deutlich über dem Vorjahreswert (Q2/2020: 122 Mio. €). Der Anstieg basierte hauptsächlich auf einem profitablen Portfoliowachstum unter strikter Einhaltung der unveränderten Risikostandards. Der TLTRO-Zinsbonus betrug 7 Mio. €. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres summierte sich der Zinsüberschuss auf 280 Mio. € (H1/2020: 245 Mio. €).

Der Provisionsüberschuss belief sich im zweiten Quartal auf 59 Mio. € (Q2/2020: 54 Mio. €). Er konnte im ersten Halbjahr sowohl im Segment Banking & Digital Solutions als auch in der Aareon wie geplant auf insgesamt 118 Mio. € gesteigert werden (H1/2020: 111 Mio. €).

Das Abgangsergebnis betrug im zweiten Quartal sowie im gesamten ersten Halbjahr 8 Mio. € (Q2/2020: 9 Mio. €, H1/2020: 16 Mio. €). Es resultierte aus marktbedingten Effekten aus vorzeitigen Kreditrückzahlungen, die im ersten Quartal auch risikoorientierte Anpassungen im Wertpapierportfolio von -3 Mio. € überkompensiert haben. Das Vorjahresquartal beinhaltete demgegenüber Einmalerträge aus Rückkäufen im Treasury Geschäft im Rahmen der Marktpflege.

Im gesamten ersten Halbjahr lag die Risikovorsorge mit 40 Mio. € wie erwartet deutlich unter dem durch Covid-19 besonders beeinflussten Vorjahreswert (H1/2020: 106 Mio. €). Aufgrund anhaltender Pandemie-bedingter Unsicherheiten hält die Bank jedoch an ihrer konservativen Risikovorsorge fest und behält ihre Gesamtjahresprognose von 125 bis 200 Mio. € bei.

Der Verwaltungsaufwand lag erwartungsgemäß aufgrund von Einmal- und wachstumsgetriebenen Effekten im zweiten Quartal mit 118 Mio. € (Q2/2020: 109 Mio. €) bzw. im ersten Halbjahr mit 268 Mio. € (H1/2020: 238 Mio. €) über dem Niveau der jeweiligen Vorjahreszeiträume. Dies ist insbesondere auf M&A bedingte Kosten, das Wachstum und die Investitionen in neue Produkte der Aareon zurückzuführen. Außerdem wurden insgesamt höhere Jahresbeiträge zur Bankenabgabe sowie zur Einlagensicherung wegen eines Einlagensicherungsfalls (Greensill) und anderer Effekte zurückgestellt.

Das sonstige betriebliche Ergebnis von -18 Mio. € im ersten Halbjahr (H1/2020: -10 Mio. €) wurde durch steuerbezogene Rückstellungen von 11 Mio. € und Covid-19-bedingt durch Ergebnisse von Immobilien im Eigenbestand belastet.

Für das abgelaufene Quartal ergab sich ein Konzernbetriebsergebnis in Höhe von 41 Mio. € (Q2/2020: 2 Mio. €). Nach Berücksichtigung von Steuern in Höhe von 29 Mio. € und des den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbaren Ergebnisses (1 Mio. €) betrug das auf die Eigentümer der Aareal Bank AG entfallende Konzernergebnis 11 Mio. € (Q2/2020: 9 Mio. €). Unter der Annahme einer zeitanteiligen Abgrenzung der Nettoverzinsung der AT1-Anleihe (3 Mio. €) ergibt sich ein den Stammaktionären zugeordnetes Konzernergebnis von 8 Mio. € (Q2/2020: 5 Mio. €). Die Ertragssteuern fielen aufgrund des kommunizierten einmaligen Steuereffekts entsprechend höher aus.

Die Aareal Bank ist weiterhin sehr solide kapitalisiert. Die harte Kernkapitalquote (CET 1) lag per 30. Juni 2021 bei auch im internationalen Vergleich sehr komfortablen 19,2 %. Die Gesamtkapitalquote belief sich auf 25,4 %. Die unter Berücksichtigung des finalen Rahmenwerks des Baseler Ausschusses ermittelte und für die Kapitalsteuerung relevante harte Kernkapitalquote (sogenannte Basel IV Quote (phase-in)) lag bei 17,2 %.

Nach der entsprechenden Verlautbarung der Europäischen Zentralbank vom 23. Juli beabsichtigt die Aareal Bank für das Geschäftsjahr 2020 eine zweite Dividenden-Tranche in Höhe von 1,10 € je Aktie auszuschütten, wenn die bekannten Bedingungen erfüllt sind. Davon geht die Bank derzeit aus. Sollten sich diesbezüglich keine wesentlichen adversen Veränderungen ergeben, plant die Aareal Bank im vierten Quartal eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen und diese über den Dividendenvorschlag abstimmen zu lassen.

Ausblick: Prognose für das Konzernbetriebsergebnis 2021 bestätigt

Die Aareal Bank Gruppe geht weiterhin von einem "swoosh"-förmigen Verlauf der volkswirtschaftlichen Entwicklung aus und erwartet somit eine deutliche Erholung im laufenden Jahr und in 2022. Basierend auf dieser Annahme und nach heutigem Ermessen erwartet die Aareal Bank Gruppe im Gesamtjahr 2021 trotz einer hohen Risikovorsorge weiterhin ein deutlich positives Betriebsergebnis in einer Spanne von 100 bis 175 Mio. € (2020: -75 Mio. €).

Die im laufenden Geschäftsjahr erwartete Steuerquote dürfte bezogen auf die Mitte der erwarteten Betriebsergebnisspanne bei etwa 55 Prozent liegen. Sollte sich das Ergebnis am oberen Rand bewegen, läge die erwartete Quote bei etwa 50 Prozent, am unteren Rand bei rund 60 Prozent, jeweils entsprechend dem relativen Anteil der steuerlich nicht abzugsfähigen Positionen am Ergebnis.






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