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20.08.2021 Berlin: Vor der Wahl weniger Genehmigungen für Mehrfamilienhäuser

Wie das Amt für Statistik Berlin Brandenburg in der vergangenen Woche mitteilte, wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 insgesamt 1828 Genehmigungen für Bauvorhaben im Wohn und Nichtwohnbau von den Bauaufsichtsbehörden des Landes Berlin gemeldet. 9148 Wohnungen sollen darin entstehen. Das sind 28,5 Prozent Wohnungen weniger als im 1. Halbjahr 2020 genehmigt wurden.

Am wenigsten neue Wohnungen entstehen in Ein und Zweifamilienhäusern: 770 Wohnungen. Immerhin gab es hier ein kräftiges Plus von 24,2 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2010. Einen regelrechten Einbruch gab es dagegen im Bereich der neuen Mehrfamilienhäuser: Das Minus liegt im Vorjahresvergleich bei 31,5 Prozent, 7403 Wohnungen wurden genehmigt (1. Halbjahr 2020: 10.809). Durch den Ausbau von Dachgeschossen oder andere Umbauten an bestehenden Häusern werden 893 Wohnungen entstehen. Auch deren Zahl ging zurück: um 25,3 Prozent.

Als ursächlich für den Rückgang sieht Rainer Schorr die mangelnde Personal und Technikausstattung in den Bauämtern, die sich nach gut einem Jahr Pandemie deutlich bemerkbar machten. Hinzu käme der politische Druck vor den Wahlen.

"Ich gehe davon aus, dass im Vorfeld der Wahlen zum Abgeordnetenhaus und den Bezirksverordnetenversammlungen einige größere Genehmigungsverfahren zurückgestellt wurden, weil Anwohnerproteste zum Stimmungsumschwung in knappen Wahlkreisen führen könnten“, sagt der Geschäftsführer der PRS Family Trust „Der starke Rückgang beim Bau von Mehrfamilienhäusern wäre demnach ein temporäres Phänomen, auf das in einem halben Jahr eine Aufholjagd folgen dürfte."

Die meisten neuen Wohnungen planen die Investoren in den Berliner Stadtbezirken Spandau (2.464) und Treptow Köpenick (1.681), die wenigsten in Friedrichshain Kreuzberg (107), Steglitz Zehlendorf (132) und Reinickendorf (230).

"Ich möchte an die neuen und alten Fraktionen in den Bezirken appellieren, weiterhin konstruktiv an Planungen mitzuwirken und den Dialog mit der privaten Immobilienwirtschaft zu suchen“, sagt Rainer Schorr „Der Wohnungsbau und die Entwicklung der Infrastruktur zählen zu den größten Herausforderungen in Berlin. Es gilt daher sorgsam abzuwägen, wo und wieviel noch gebaut werden kann."







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