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25.08.2021 Bundeskabinett verabschiedet Gebäudeeffizienzerlass – DUH warnt

Der heute vom Bundeskabinett beschlossene Gebäudeeffizienzerlass setzt laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) massive Fehlanreize beim Klimaschutz. Mit dem Erlass führt die Bundesregierung neue Effizienzanforderungen für den Neubau und die Sanierung öffentlicher Bundesgebäude ein. Dabei droht eine Abrisswelle von intakten Bundesgebäuden und deren Ersatz durch Neubau: Der Erlass legt einen Fokus auf den Energieverbrauch in der Nutzungsphase und ignoriert den Ressourcenverbrauch beim Neubau völlig. Die DUH fordert deshalb die Bundesregierung auf, einen sofortigen Aktionsplan für die Sanierung aller öffentlichen Gebäude und insbesondere von Schulen aufzusetzen.

Dazu Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH: „Die aktuelle Bundesregierung holt in ihren letzten Tagen die Abrissbirne raus und demoliert Klima- und Ressourcenschutz im Gebäudebereich nun vollständig. Mit dem Gebäudeeffizienzerlass verpasst die Bundesregierung, wichtige Weichen für den Klimaschutz in eigenen Gebäuden zu stellen und damit ein klares Signal für die Bundesländer zu setzen. Der Erlass ignoriert den Energie- und Ressourcenverbrauch der Errichtung und Entsorgung von Gebäuden komplett. Das priorisiert systematisch den Abriss und Ersatzneubau gegenüber einer Sanierung. Die Bundesregierung muss sich aber auf eine Sanierung des Gebäudebestands konzentrieren, denn hier liegt das größte CO2-Einsparpotenzial. Dieser Erlass muss dringend nachgebessert werden, sodass die Folgen für Klima und Umwelt über den gesamten Lebenszyklus der Gebäude betrachtet werden.“

Die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude ist ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Klimaziele im Gebäudebereich. Nicht-Wohngebäude wie öffentliche Gebäude verursachen rund ein Drittel der Emissionen des Gebäudesektors, obwohl sie nur 10 Prozent der Gebäude ausmachen. Aktuell streitet die Bundesregierung über das gesetzlich erforderliche Klimaschutz-Sofortprogramm für Gebäude, das der Expertenrat für Klimafragen gerade als unzureichend bezeichnet hat.





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