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20.09.2021 Büroquartier heads: Blaupause für das gesündere Büro von morgen

Atrium. Copyright: Ippolito Fleitz | Rock Capital Group
Designerstühle, Latte macchiato und Bällebad waren gestern: Nach der Covid-19-Pandemie stellen Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen neue Ansprüche an moderne Arbeitswelten. Eine zentrale Rolle wird die Gesundheit spielen. Davon ist der Projektentwickler und Vermögensverwalter Rock Capital Group aus Grünwald überzeugt und statuiert vor den Toren Münchens auf vier Etagen und knapp 42.000 Quadratmetern ein Exempel unter dem Namen heads.

Ob Körpertemperaturmessung, mehrstufige Luftsterilisation, kontaminationsfreie Wärmerückgewinnung oder ein dynamisches digitales Belegungsmanagement: Das Projekt setzt nicht nur technisch neue Maßstäbe in puncto Hygiene in Bürogebäuden. Beim Neubau des ursprünglich für Wirecard geplanten Gebäudes wird neben Energieeffizienz vor allem das gesundheitliche Wohlbefinden großgeschrieben. Mitarbeiter können sich beispielsweise über zwölf Dachterrassen, grüne Atrien, viel Fassadengrün, Sportangebote, Umkleidekabinen mit Duschen sowie einen modernen Foodcourt freuen. Angesprochen werden sollen mit dem Konzept neben Konzernen ebenso kleinere Unternehmen und Start-ups. Die umfangreichen Bauarbeiten laufen bereits seit Herbst 2019. Das Bestandsgebäude aus den 90-iger Jahren wurde dafür bis auf die Betonkerne zurückgebaut, komplett entkernt und erweitert. Da bestehende Gebäudeteile integriert und Beton recycelt werden, wird „graue Energie“ eingespart – was die CO2-Bilanz positiv beeinflusst. Die Fertigstellung ist für Ende 2022 geplant.

„Die Pandemie hat gezeigt, dass das Thema Arbeitsplatzgestaltung völlig neu gedacht werden muss. Je ansprechender und attraktiver Büroflächen gestaltet werden, desto zufriedener und produktiver sind die Mitarbeiter. Im heads gibt es deshalb offene Konferenzbereiche, Ruhezonen und moderne Pausenflächen“, sagt Andreas Wißmeier, Geschäftsführer der Rock Capital Group.

Neben mehr Aufenthaltsqualität wollen Mitarbeiter zudem ein gesundes Arbeitsumfeld mit einer möglichst niedrigen Ansteckungswahrscheinlichkeit. „Durch Covid-19 ist vielen das Risiko von Krankheitsübertragungen durch Aerosole noch bewusster geworden“, sagt Wißmeier. Aber nicht nur Corona, sondern auch die altbekannte Grippe und Erkältungskrankheiten sind sowohl ein individuelles als auch ein wirtschaftliches Thema.

Laut Berechnungen des Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsinstituts (RWI) kostet eine Grippewelle wie 2015 die deutsche Wirtschaft rund 2,2 Mrd. Euro. Noch gravierender wirken sich jedoch Erkältungskrankheiten aus. Eine umfangreiche Studie hat ergeben, dass die Deutschen durchschnittlich drei (2,9) Arbeitstage pro Jahr aufgrund von Erkältungskrankheiten fehlen. An weiteren 11,6 Arbeitstagen fühlen sie sich erkältet, gehen aber dennoch zur Arbeit. An diesen Tagen liegt ihre selbst geschätzte Leistungsfähigkeit bei durchschnittlich nur 65 Prozent. Fehlzeiten und Tage mit eingeschränkter Arbeitsleistung summieren sich laut dem Lehrstuhl für Medizinmanagement an der Universität Duisburg-Essen in manchen Jahren auf einen volkswirtschaftlichen Schaden von mehr als 29 Milliarden Euro. Mit dem heads in Aschheim will Rock Capital einen gesunden Entwurf zu den wirtschaftlichen Herausforderungen und den veränderten Bedürfnissen liefern.

Statt dicker Luft im Office: UV-C-Licht und Hochleistungsfilter sorgen für gesünderes Raumklima

Ein Weg zu mehr Sicherheit führt bei heads über die Luft. Stichwort Aerosole: Der feine Nebel, der beim Ausatmen in die Luft gelangt, enthält kleinste Partikel und kann in herkömmlichen Büro- und Meetingräumen zur Gefahr werden. Als besonders effizientes Gegenmittel nutzt Rock Capital eine Kombination aus Luftfiltern und geschlossenen Luftsterilisatoren, die mit UV-C-Strahlung arbeiten. Erst werden Krankheitspartikel aus der Luft gefiltert, dann mittels UV-C-Licht unschädlich gemacht.

Pathogene Keime, also Krankheitserreger wie Bakterien, Viren, Pollen, Pilze und Hefesporen, besitzen eine Partikelgröße von 1 µm oder kleiner und befinden sich ständig in der Umgebungsluft. Im heads verbaut Rock Capital zur Belüftung daher reine Außenluftanlagen, um eine Vermischung mit virenbelasteter Abluft zu vermeiden. Zudem erhöht der Projektentwickler die üblichen Filterstufen in den raumlufttechnischen Geräten. „Die konsequente Verwendung von Luftfiltern der Klasse 9 reduziert pathogenen Keime in der Luft deutlich gegenüber dem üblichen Bürostandard. So bringen wir Krankenhausstandard ins Büro, was auch von vielen Allergikern als große Entlastung empfunden wird“, sagt Wißmeier.

Zudem wird die Luft mit UV-C-Strahlung gereinigt. Diese aus OP-Räumen bekannte Technik wird nun auch mit speziell entwickelten Geräten in Büros und Meetingräumen angewandt. Die Luft wird nahezu geräuschlos über die unsichtbare, gekapselte UV-C-Strahlung geleitet, die Viren zuverlässig abtötet. In geschlossenen Räumen entfernt dieses System bis zu 99,9 Prozent aller Viren, Bakterien und Schimmelpilze.

Eine App, die mitdenkt

Einen weiteren Beitrag für Gesundheit und Wohlbefinden – neben der Technik, viel grüner Architektur sowie Stellplätzen mit Lademöglichkeit und Duschen für Radler – kann laut Rock Capital Group die Digitalisierung leisten. Mit einer speziellen App behalten Mieter und Mitarbeiter den Überblick über sämtliche Flächen, Angebote und Neuigkeiten in ihrem neuen Lieblingsbüro: Welche Spezialitäten bietet der Foodcourt diese Woche? Welcher Konferenzraum ist frei? Wann findet Yoga für Fortgeschrittene statt und wer hat Interesse an einer Kollaboration? Durch Digitalisierung lässt sich vor allem die Belegung so steuern, dass möglichst ausreichend Abstand gewährleistet werden kann. Darüber hinaus können durch die intelligente Steuerung der Raumautomation Betriebskosten erheblich eingespart werden.

Wirecard-Insolvenz und Pandemie führen zu neuartigem Konzept

Dass Rock Capital im „heads“ neue Wege geht, ist nicht nur der Pandemie geschuldet, sondern ebenso einem der größten Betrugsfälle der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Ursprünglich sollte der Projektentwickler das Gebäude für den heute insolventen Zahlungsdienstleister Wirecard errichten und gestalten. „Wir waren im Sommer 2020 gezwungen, in kürzester Zeit ein komplett neues Konzept zu entwickeln. Das und die Learnings aus der Covid-19-Pandemie haben wir zum Anlass genommen, einen Schritt weiterzugehen. Wir wollen eines der aktuell gesündesten und nutzerfreundlichsten Bürogebäude schaffen“, erklärt Wißmeier. Das Team von Rock Capital hat sich mittlerweile mit dem Umstand und dem Ergebnis mehr als angefreundet. „Ohne die Herausforderung wäre uns mit großer Wahrscheinlichkeit nicht ein so innovatives Projekt gelungen“, sagt Peter Neumann, geschäftsführender Gesellschafter der Rock Capital Group.






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