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01.10.2021 Citys mit Luft nach oben: Nur leicht positiver Trend in Einkaufslagen

Der Trend in den Einkaufslagen in 63 deutschen Städten ist leicht positiv. Die aktuelle Passantenfrequenz-Zählung von Engel & Völkers Commercial liegt im Durchschnitt der 147 Zählpunkte um 2,5% über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Gegenüber der Vor-Corona-Zeit des Jahres 2019 beträgt das Minus aber immer noch -13,6%.

Gerrit Stönner, Teamleiter Retail und Projektentwicklung bei Engel & Völkers Commercial Hannover: „Die Passantenfrequenz nimmt merklich zu, bewegt sich aber immer noch unterhalb des Vor-Corona-Niveaus. Vor besonderen Herausforderungen stehen neben den Shopping-Malls auch leerstehende Einzelhandelsflächen, die kurzfristig nur mit einigen Anstrengungen zu vermieten sind.“

147 Zählpunkte in 63 Städten

Engel & Völkers Commercial hat für die Betrachtung wichtiger deutscher Einkaufsstraßen die Daten der Firma hystreet.com ausgewertet, einem Tochterunternehmen des Investors Aachener Grund. Das Unternehmen führt Lasermessungen an Shopping-Hotspots in Deutschland durch. In diesem Jahr wurden die Passantenfrequenzen an 147 Standorten in 63 Städten gezählt. Betrachtet wurden die durchschnittlichen Frequenzen am Dienstag, den 14. September 2021, zwischen 16 und 18 Uhr, und am Samstag, den 18. September zwischen 14 und 16 Uhr. Demnach bleibt der Samstag auch 2021 der Top-Einkaufstag der Woche: Dort liegt die Frequenz um rund 113 % höher als am Dienstag.

Sinje-Swala Buschmann, Retail Services Engel & Völkers Commercial Hamburg: „An der einen oder anderen Stelle sind in der City erste, zarte Zeichen für einen strukturellen Wandel zu erkennen. Dazu zählt einerseits die Rückkehr einst verdrängter Konzepte, insbesondere aus dem Bereich der Nahversorgung. Andererseits beleben neue Gastronomieangebote ebenso die Innenstadt wie einige neue skandinavische Labels. Die Mischung aus Nutzwert, Aufenthaltsqualität und Shoppingerlebnis könnte nach der Krise die Chance sein, die Weichen auf eine erfolgreiche Zukunft zu stellen.“

Licht und Schatten bei den Top-Ten

Mit erneut mehr als 10.000 Passanten pro Stunde am Samstag belegen die Top-Einkaufslagen Neuhauser Straße (13.014) und die Kaufingerstraße (11.769) in München sowie die Schildergasse (10.958) in Köln die drei vorderen Plätze des Rankings. Lediglich dieser Zählpunkt unter den Top-Drei konnte noch nicht an die Vor-Corona-Zeit anknüpfen und liegt mit -13,7% noch hinter dem Ergebnis des Jahres 2019. Auch die Georgstraße in Hannover (-17,8%), die Flinger Straße in Düsseldorf (-11,0%) sowie die Hohe Straße in Köln (-11,6%) haben noch nicht das Niveau von vor zwei Jahren erreicht. Die Schadowstraße in Düsseldorf (8.039) verzeichnet mit einem aktuellen Plus von +5,9% einen durchgängig positiven Trend.

23 Standorte mit Rückgängen

Im bundesweiten Vergleich mussten die Königstraße in Stuttgart (-50,1 %), die Zeil in Frankfurt a. M. (-31,8%), die Große Bleichen in Hamburg (-20,9%) und die die Kettwiger Straße in Essen (-20,8 %) gegenüber dem Vorjahr deutliche Verluste am Haupteinkaufstag der Woche registrieren. 23 Standorte in der Analyse erlitten im Jahr 2019 Rückgänge der Passantenfrequenz von über 20%. Trauriger Spitzenreiter ist die Schadowstraße in Düsseldorf (-62,1 %), gefolgt von der Königstraße in Stuttgart (-58,5 %) und der Friedrichstraße am Checkpoint Charly in Berlin (-57,4%).

Marc Kaltschmitt, Retail Services Engel & Völkers Commercial Mannheim: „Die Anfragen nach Retailflächen nehmen langsam wieder zu. Suchkunden müssen sich jedoch darauf einstellen, dass die Mietpreise in den 1A-Lagen recht stabil sind und dass auf Eigentümerseite Mietgesuche sehr intensiv geprüft werden. Sehr aktiv sind insbesondere Neugründungen im Bereich Gastronomie, leider oftmals ohne ausreichend konzeptionelle Qualität der Geschäftsstrategie.“

Knappe Mehrheit im Plus

Demgegenüber weisen im Vergleich zum Jahr 2020 71 Zählpunkte der Auswertung von Engel & Völkers Commercial ein besseres Resultat aus. Mit einem Plus von über 50% stechen die Goethestraße in Frankfurt a.M. (+139 %), Planken in Mannheim (+71,0%), die Ehrenstraße in Köln (+68,0%), die Friedrichstraße am Checkpoint Charly in Berlin (+65,5%), die Rathausgasse in Freiburg (+65,3%), die Neue Schönhauser Straße (+56,4%) und die Rosenthaler Straße in Berlin (+52,4%) hervor. Gleich geblieben sind beispielsweise die Stadthausstraße in Mainz (2.187 Passanten) und Holm in Flensburg (3.501 Passanten).

Abnahme der Büroarbeit als Faktor

Der Dienstag als Zähltag 2021 konnte noch nicht wieder an die Resultate aus den Vorjahren anknüpfen. Mit einem Minus von 7,2% zum Jahr 2020 und mit -21,4% zum Jahr 2019 hinkt die Entwicklung noch hinter dem traditionellen Shopping-Tag Samstag hinterher. Neben dem Einflussfaktor „Touristen“ wirkt sich dort die Abnahme der Büroarbeit spürbar aus. An 37 Zählpunkten lag der Rückgang im Vergleich zum Jahr 2019 bei deutlich über -20%. Die Königstraße in Stuttgart (-73,6%), die Schadowstraße in Düsseldorf (-67,6%), die Friedrichstraße am Checkpoint Charly in Berlin (-61,2%) und der Alexanderplatz am Berolinahaus/Kaufhof in Berlin (-60,4%) verzeichnen die größten negativen Veränderungen.

Veronika Tomas-Kelava, Teamleitung Retail Services bei Engel & Völkers Commercial Berlin: „Lebensmitteleinzelhändler und Retailer aus dem Nahversorgungsbereich sowie Drogerien sind auf Expansionskurs und nehmen mittlerweile auch die Top-Lagen in Berlin ins Visier. Auch Konzepte im Bereich E-Mobilität, Gesundheit/Fitness und vor allem diverse Lebensmittel-Lieferdienste wie Flink, Gorillas etc. beleben die Nachfrage. Da vermehrt wieder in den Büros gearbeitet wird und die Touristen zurück in der Stadt sind, füllen sich die Lauflagen, die Geschäfte und die Gastronomie.“






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