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10.11.2021 Bautätigkeit steigt, Materialkosten/-knappheit behindern Wachstum

Die Ergebnisse des RICS Global Construction Monitor (GCM) für das dritte Quartal 2021 zeigen sich analog zum anhaltenden Wachstum auf dem gesamten Markt. Dennoch hat die Dynamik weltweit etwas nachgelassen. Susanne Eickermann-Riepe FRICS, Vorstandsvorsitzende der RICS Deutschland: „Der Druck in Bezug auf Materialknappheit und steigende Kosten haben sich im dritten Quartal kaum verändert.“ 83 bzw. 66% der Befragten gaben diese Probleme als größte Hindernisse an.
Bautätigkeitsindex gibt leicht nach

Auf globaler Ebene nahm der Gesamtindex für die Bautätigkeit (CAI) leicht ab und erreichte einen Wert von +18 gegenüber +25 im vorangegangenen Quartal. Obwohl er immer noch deutlich im positiven Bereich liegt, ist die Dynamik im dritten Quartal leicht abgeschwächt. Ein Blick auf die Regionen zeigt, dass diese Abschwächung fast ausschließlich auf den asiatisch-pazifischen Raum zurückzuführen ist, der auf +3 zurückgegangen ist, nachdem er +21 im zweiten Quartal erreicht hatte. Sowohl Europa als auch Amerika meldeten CAI-Werte, die mehr oder weniger unverändert gegenüber dem zweiten Quartal sind. Dies deutet auf ein weiterhin solides Wachstum hin. Auf Länderebene verzeichnen Saudi-Arabien, die Niederlande, Irland und Kanada die positivsten CAI-Werte. Am anderen Ende der Skala liegen Malaysia, Singapur und Sri Lanka. In Deutschland sinkt der CAI-Wert von +37 im zweiten auf +27 im dritten Quartal.

Anstieg der Bautätigkeit in den nächsten 12 Monaten in allen Sektoren erwartet

Auf globaler Ebene sind die Zwölfmonatserwartungen für die Bautätigkeit in allen Sektoren durchweg positiv. Nach wie vor an der Spitze liegt mit einem Nettosaldo von +49% der Infrastrukturbereich, für den die Befragten von einem Anstieg ausgehen, wenngleich dies etwas weniger hoch ist als mit +57% im zweiten Quartal. Die Nettosalden für den privaten Wohnungsbau erreichen im dritten Quartal einen Wert von +34%, der Gewerbebau liegt bei +32%. Bei den Zwölfmonatsprognosen verzeichnet der private Wohnungssektor in ganz Europa die höchsten Erwartungen (Nettosaldo +59%). In Deutschland führt der private Wohnungsbau mit einem Nettosaldo von +45% (Q2: +61%), es folgen Infrastruktur mit +38% (Q2: +40%) und Gewerbebau mit +23% (Q2: +37%). Die Erwartungen für die kommenden 12 Monate fallen für den deutschen Wohnungsbau deutlich von +65% auf +43%.

Beschäftigungsaussichten verbessern sich weiter

Weltweit erwarten per Saldo +31% der Umfrageteilnehmer einen Anstieg des Beschäftigungsniveaus im Baugewerbe im nächsten Jahr. Dieser Indikator hat sich in letzter Zeit kontinuierlich verbessert, von +27% im zweiten und +18% im ersten Quartal. Betrachtet man die Länder mit den stärksten Beschäftigungsaussichten, so sind die Befragten in Saudi Arabien, den Niederlanden und Deutschland mit einem Wert von +67% am zuversichtlichsten, dass die Zahl der Beschäftigten in den nächsten 12 Monaten steigen wird, wobei die Prognosen im Laufe des Quartals nach oben korrigiert wurden.

Druck auf die Materialkosten bleibt akut

Fast identisch mit den Ergebnissen des zweiten Quartals geben 83% der Befragten weltweit die Materialkosten als einen hemmenden Faktor an. In Deutschland liegt der Wert bei 88%. Darüber hinaus nennen 66% der Befragten weltweit Materialknappheit als Bremse für die Bautätigkeit (Q2: 65%). Hier liegt der Wert in Deutschland sogar sehr viel höher bei 88% (Q2: 91%). Auch der steigende Arbeitskräftemangel wird mit 75% als Grund für das Hemmnis in der deutschen Bauwirtschaft angesehen (Q2:70%).

Nachhaltigkeit

Zudem wurden die Befragten um ihre Meinung gebeten, ob sich der Fokus der Investoren in den letzten zwei Jahren im Bereich Energieeffizienz und Kohlenstoffneutralität geändert hat. Die Ergebnisse zeigen, dass etwa 35% der Umfrageteilnehmer weltweit der Meinung sind, dass solche Investitionen zunehmend als attraktiver angesehen werden. Auf regionaler Ebene ist dabei Europa führend, denn der Anteil, der diesen Trend meldet, liegt mit 44% deutlich höher. Weniger ermutigend sind jedoch die Ergebnisse auf die Frage, inwieweit Biodiversität bei der Planung von Projekten berücksichtigt wird. Hier gibt die Mehrheit der Befragten an, dass das Thema bei weniger als 50% der Bauprojekte Thema ist.









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