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07.12.2021 Großstadtvergleich: Das sind die nachhaltigsten Städte Deutschlands

Das Nachhaltigkeitsranking von ImmoScout24 in Kooperation mit der WirtschaftsWoche und der IW Consult zeigt die nachhaltigsten Großstädte Deutschlands. In der Gesamtschau der ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Kriterien landet Wolfsburg auf Rang eins, Erlangen auf zwei und Ingolstadt auf Rang drei. Heidelberg und Ulm folgen auf Platz vier und fünf im Ranking. Das Ruhrgebiet bildet mit Gelsenkirchen, Duisburg, Herne und Oberhausen das Schlusslicht.

Luftqualität und Verkehr in deutschen Städten

Der Verkehrsbereich ist in den Städten die Hauptursache für Feinstaub, vor allem durch die ausgestoßenen Partikel von Verbrennungsmotoren. Die Förderung des Fahrradverkehrs sowie der Infrastrukturausbau für elektrifizierte Antriebe schaffen Anreize, auf andere Verkehrsmittel bzw. Antriebsarten umzusteigen. Gute Voraussetzungen für eine gesunde Luftqualität weisen die Region Hannover und die Stadt Darmstadt auf. In den drei ausgewählten Nachhaltigkeits-Indikatoren – Elektrotankstellen, ADFC Fahrradklima-Test, Luftqualität – konnten sie sich in den Top 20 platzieren.

In Hannover gibt es 6,4 Elektrotankstellen je 10.000 Einwohner. Damit liegt die niedersächsische Landeshauptstadt auf Platz 19. In Darmstadt sind es sogar 8,5 - Platz zehn aller deutschen Großstädte. Spitzenreiter in dieser Kategorie ist die Automobilstadt Wolfsburg. 65,3 Ladepunkte je 10.000 Einwohner versorgen die dortigen Nutzer:innen von Elektroautomobilen. Mit 28,5 Elektrotankstellen je 10.000 Einwohner platziert sich mit Ingolstadt ein weiterer Automobilstandort auf Rang zwei hinter Wolfsburg. Auch das Klima für Radfahrende wird vom ADFC- Klimafahrradtest positiv bewertet. Regensburg folgt auf Rang drei. Bei den gemessenen Schadstoffwerten kann sich Hannover in den Top 5 platzieren. Für Darmstadt reicht es mit Rang 19 für einen Platz in den Top 20. Die geringste Schadstoffbelastung und somit die beste Luftqualität wird aktuell in Erfurt gemessen.

Metropolen schneiden insgesamt im Ranking mittelmäßig ab

München überzeugt bei der Infrastruktur für Elektro-Autos mit 9,5 Elektrotankstellen je 10.000 Einwohner. Damit liegt die bayrische Landeshauptstadt auf Rang sieben. Beim Radklima landet die Stadt an der Isar im vorderen Mittelfeld auf Rang 17. Die Luftqualität ist allerdings verbesserungsfähig: Auf einen Kubikmeter wurden 9,6 Mikrogramm Schadstoffe gemessen, sodass die Stadt im Ranking mit Rang 33 aufwartet. Hamburg punktet bei den Elektrotankstellen und landet auf Rang 15. Beim Fahrradklima und der Luftqualität liegt die Hansestadt mit jeweils Rang 36 hingegen im Mittelfeld. Die Bundeshauptstadt Berlin nimmt in Sachen Luftqualität nur den vorletzten Rang aller deutschen Großstädte ein. Frankfurt am Main kann mit Platz 14 bei den Fahrradfahrern auftrumpfen.

Den größten Anteil neu fertiggestellter Wohngebäude, die nachhaltig beheizt werden, erreichte im Vergleich der Top-7-Metropolen Stuttgart mit 65,5 Prozent. Damit landet die Hauptstadt Baden- Württembergs für diesen Indikator allerdings nur auf Rang 22 aller Städte. Düsseldorf folgt mit 61,8 Prozent und Rang 34, Frankfurt am Main mit 55,8 Prozent und Rang 41, München mit 53,4 Prozent und Rang 49 und Berlin mit 49,5 Prozent und Rang 52. In Köln sind es lediglich 41,4 Prozent. Damit nimmt die Rheinmetropole im Metropolenvergleich mit Rang 63 das Schlusslicht ein.

„Die Metropolen können bei den Indikatoren für das Nachhaltigkeitsranking nicht überzeugen und landen nicht unter die Top 5. Vor allem bei der Luftqualität und der alternativen Heizenergie liegen sie im Mittelfeld. Politik und Verwaltung müssen beim Neubau und der Stadtplanung weiter auf nachhaltige Aspekte setzen, um die Städte zukunftsfähig zu machen“, sagt Ralf Weitz, Geschäftsführer von Immoscout24.
Im Gesamt-Nachhaltigkeitsranking schaffte es München als einzige Metropole neben Stuttgart mit Rang 13 in die Top 15 der nachhaltigsten Großstädte, während Hamburg mit Rang 37, Frankfurt am Main mit Rang 40, Köln mit Rang 53 und Berlin mit Rang 63 die Ränge des unteren Mittelfeldes besetzen.

Karlsruhe glänzt beim Radklima. Erfurt sichert sich den ersten Platz bei der Luftqualität
Am zufriedensten sind Radfahrer in Karlsruhe. Hier fühlen sie sich laut ADFC-Fahrradklima-Test besonders sicher oder die Radwege sind gut ausgebaut. Somit nimmt der Sitz des Bundesverfassungsgerichts den ersten Rang aller deutschen Großstädte ein. Die Fahrradstadt Münster folgt auf Rang zwei und Erlangen auf Rang drei. Am schlechtesten sind die Bedingungen für Radfahrer in Hagen und Koblenz. Die geringste Schadstoffbelastung und somit beste Luftqualität aller deutschen Großstädte bietet Erfurt. Salzgitter folgt auf Rang zwei und Kaiserslautern auf Rang drei. Schlusslicht im Ranking bildet Herne.

Nachhaltiges Bauen für die Stadt der Zukunft

Zu den CO2-Verursachern in der Immobilienbranchen zählt unter anderem das Baumaterial. Die Produktion von Beton verursacht hohe CO2-Emissionen. Zudem tragen private Haushalte mit der Erzeugung von Raumwärme zum CO2-Ausstoß bei. In Deutschland werden noch etwa dreiviertel der Wohngebäude mit Öl oder Gas beheizt. Am höchsten ist der Anteil neu fertiggestellter Wohngebäude, die nachhaltig beheizt werden in Mannheim. 94,9 Prozent aller neuen Gebäude werden dort schon ohne Öl oder Gas beheizt. Im Städtetest folgen Trier mit 90,8 Prozent, Pforzheim mit 86,7 Prozent und Offenbach am Main mit 85 Prozent. Die größten Sprünge machten Essen mit einem Plus von 34,8 Prozentpunkten sowie Oberhausen mit +32,6 und Hamm mit +27,1 Prozentpunkten.

„Noch immer werden in knapp dreiviertel aller Haushalte Gas- oder Ölheizungen betrieben. Neben der Modernisierung bestehender Heizanlagen ist es wichtig, neue Wohngebäude klimafreundlich zu beheizen. Die Umstellung auf regenerative Energien wist eine Generationenaufgabe. Umso wichtiger ist es, bereits jetzt alle Maßnahmen zu ergreifen, die den Energieverbrauch senken. Auf diese Weise lassen sich auch Kosten einsparen“, sagt Ralf Weitz.









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