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11.02.2022 Nachhaltigkeit und Büros sind die Investmenttrends 2022

Mit der Einführung der ESG-Taxonomie zum Jahreswechsel zeigt sich, dass der Megatrend ESG die Immobilienwirtschaft auch 2022 fest im Griff haben wird. „Auch wenn das Thema Nachhaltigkeit die Branche noch für Jahre in Atem halten wird, warten 2022 weitere Trends auf die Akteure der Immobilienbranche. Dabei werden neben der in 2021 erstarkten Assetklasse Logistik auch die bisher schon fast totgesagten Büroimmobilien eine wichtige Rolle spielen“, prognostiziert André Heid, zertifizierter Sachverständiger für Immobilienbewertung und Geschäftsführer von HEID Immobilienbewertung.

Seit Januar 2022 müssen alle berichtspflichtigen Unternehmen, die der CSR-Richtlinie unterliegen, erstmals auch in ihren nichtfinanziellen Erklärungen über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten berichten. Zunächst liegt der Fokus der Taxonomie auf Tätigkeiten, die einen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel leisten oder auf eines der fünf weiteren, in der Taxonomie vereinbarten, Umweltziele einzahlen.

André Heid sagt: „Es sollte darauf geachtet werden, dass in der Nachhaltigkeitsdebatte keinesfalls ein Inseldenken stattfinden darf. Die Immobilienwirtschaft darf sich nicht nur auf die eigene Kernkompetenz verlassen. Unternehmen müssen stattdessen in eine gesamtgesellschaftliche Diskussion eintreten. Mobilitätskonzepte oder inklusive Quartiersentwicklung sind dabei nur die naheliegendsten Anknüpfungspunkte. Solche ganzheitlich gedachten Projektentwicklungen bieten dabei auch sehr krisenresiliente Investments. Ein weiterer Trend, der das neue Jahr prägen wird.“

Die Krise hat den Fokus der Investoren auf resiliente Investmentmöglichkeiten und Objekte mit strukturellen Vorteilen gerichtet. Die Zinsen sind noch immer historisch niedrig, was viele Anleger und eine hohe Volatilität auf den Markt bringt. Obwohl die ersten Zentralbanken anfangen, die Zinsen zu erhöhen, um der steigenden Inflation entgegenzuwirken, ist davon auszugehen, dass der Markt auch 2022 weiter einigen Schwankungen ausgesetzt bleibt. Investments in risikoarme und zukunftssichere Objekte werden voraussichtlich auch im neuen Jahr besonders interessant sein.

„Eine bedeutende Zahl dieser Investments dürfte auf hybride Gebäudekonzepte fallen. Die Pandemie und das Aufkommen des Homeoffice haben unsere Arbeits- und Lebenswelt gründlich umgekrempelt. Ein Weg zurück zur vollständigen Büropräsenz scheint undenkbar und darauf werden sich auch Immobilien- und Quartiersentwicklungen einstellen“, vermutet André Heid. „Gerade hybride Immobilien, in denen Assetklassen miteinander verschmelzen, werden in Zukunft gefragt sein. So wird die steigende Bedeutung vom Homeoffice Auswirkungen auf die Konzeption von Wohnimmobilien haben. Ausreichend Platz und die Möglichkeit separate Büroflächen in den eigenen vier Wänden zu schaffen, werden immer wichtiger. Darauf muss sich die Branche einstellen. Auch Innovationen bei der zeitlichen Nutzung von Gewerbeimmobilien finden am Markt Zuspruch. So gibt es beispielsweise erste Ansätze, Gewerbeflächen, die nur tagsüber genutzt werden, abends als Workspaces zu vermieten.“

Das vergangene Jahr war vor allem für eine Assetklasse erfolgreich: Logistikimmobilien. Diese konnten laut Marktberichten von BNP Paribas 2021 neue Rekorde erzielen. Mit einem Investitionsvolumen von 9,9 Mrd. Euro wurde dabei nicht nur das Vorjahresergebnis um knapp 24 Prozent übertroffen. Im Vergleich zum Zehnjahresschnitt gab es einen Anstieg um rund 66 Prozent.

André Heid sagt dazu: „Um die zukünftigen Trends vorauszusagen, lohnt sich oft auch ein Blick in die Vergangenheit. Das vergangene Jahr war vor allem vom Aufkommen der Logistikbranche und des Q-Commerce geprägt. Aber auch der Büromarkt entwickelte sich zum Jahresende in manchen Teilen des Landes auf Vorkrisenniveau zurück. Frei nach dem Motto ‚Totgesagte leben länger‘ erholt sich der bundesweite Büromarkt seit einigen Monaten. Auch wenn das Homeoffice gekommen ist, um zu bleiben, werden innovative und moderne Bürokonzepte in Großstädten wie Köln, Düsseldorf und Berlin auch in den kommenden zwölf Monaten im Fokus der Investoren bleiben.“







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