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14.03.2022 Berlin Projekt Karstadt Hermannplatz: Lendager gewinnt Wettbewerb

Renderings Fotocredits: Placesstudio
Das Architekturbüro Lendager Group hat den von SIGNA Real Estate ausgelobten Re-Use-Wettbewerb für das Projekt Karstadt am Hermannplatz gewonnen. Ziel des Wettbewerbs war die Wiederverwendung der vorhandenen Baumaterialien und Bauteile des Warenhauses in der Bebauung des rückwärtigen Teils des Grundstücks zu maximieren. Grundlage des Ideenwettbewerbs bildete ein digitaler Bauteilkatalog, in dem alle wiederverwendbaren Materialien aus dem bestehenden Karstadt-Gebäude, dem Parkhaus und dem Hof zu finden sind.

Im Ergebnis kann das bestehende Parkhaus voraussichtlich erhalten werden. Mit der Wiederverwendung vieler Bauteile wird die CO2-Bilanz des Projekts weiter verbessert. Zusätzlich zu den rund 11.900 Tonnen CO2, die durch den Verzicht auf den Abriss des vorderen Kaufhausgebäudes eingespart wurden, reduziert der Erhalt des Parkhauses weitere 3.200 Tonnen CO2.

„Die Umnutzung von Parkhäusern ist eine Herausforderung für viele Bestandshalter und Städte“, sagt Timo Herzberg, CEO SIGNA Real Estate. „Das vorliegende Konzept zeigt einen souveränen Umgang mit der bestehenden Bausubstanz auf und ist eine wichtige Inspiration für unsere weiteren Immobilienentwicklungen.“

Thibault Chavanat, Projektleiter bei SIGNA Real Estate ergänzt: „Die Lendager Group konnte mit sehr kreativen Lösungen für die Wiederverwendung der vorhandenen Bauelemente und Materialien vor Ort und mit einer sehr soliden und überzeugenden Erfahrung des notwendigen Entwurfs- und Bauprozesses für die Realisierung der Konzepts überzeugen. Das vorgeschlagene Konzept wird nun weiterentwickelt, und in das Gesamtprojekt Karstadt am Hermannplatz integriert.“

Entkernung des Parkhauses für hohe Räume

„Die nachhaltigsten Projekte sind die, die mit den Bestandsstrukturen arbeiten; Projekte, die Bauteile wiederverwenden oder sogar upcyclen, oder Projekte, die Holz einsetzen als CO2 Speicher. Hier am Hermannplatz kombinieren wir alle Herangehenweises, was ein unglaublich nachhaltiges Projekt schafft“, erklärt Anders Lendager. „Wir sehen den Erhalt des Parkhauses als gestalterische Herausforderung und als Potenzial, möglichst viel des CO2 des Gebäudes zu erhalten. Unser Vorschlag ist daher ein Teilabbruch des bestehenden Parkhauses mit einem aufgesetzten Holzbau unter Wiederverwendung vieler Bauteile aus dem Bestand.“

Das Konzept von Lendager sieht vor, dass die Geschosse 1, 3 und 5 sowie die Betonträger aus dem Parkhaus zur Urbanstraße entfernt werden, um hohe und flexible Räume für Handel, Büros oder Gewerbe zu schaffen. Die ausgeschnittenen Materialien werden als neue Fassaden und tragende Bodenplatten in Kombination mit einer neuen Holzkonstruktion wiederverwendet. Auch an den Außenfassaden werden die entnommenen Bauteile eingesetzt. Die Betonträger fungieren als selbsttragendes Rasterfassadensystem. Dies schafft eine starke Identität hin zur Urbanstraße.

Die Materialien des Kaufhauses werden als Innen- und Fassadenelemente wiederverwendet. Unter anderem schlägt Lendager eine Fassade aus Rolltreppenstufen vor: Diese Stufen bestehen aus Edelstahl, die sich aufgrund ihrer Witterungsbeständigkeit als Fassadenbaumaterial eignen. Gleichzeitig visualisiert der Vorschlag die Wiederverwendung und die Kreislaufwirtschaft als ein wichtiges und verständliches Thema. Die Machbarkeit und die Sinnhaftigkeit von diesen Ideen werden im weiteren Planungsprozess genauer untersucht, zusammen mit dem neu gewonnen und sehr erfahrenen Partner Lendager.

Internationales Teilnehmerfeld

An dem Wettbewerb nahmen in der ersten Runde neun international renommierte Planungsbüros teil:

- Sauerbruch Hutton, Berlin
- RAU, Amsterdam
- White Arkitekter, Stockholm
- MVRDV, Rotterdam
- HPP, Düsseldorf
- Hirschmüller Schindele Architekten, Berlin
- Cityförster, Hannover
- Lendager, Kopenhagen
- Maurer United mit Reicher Haase Assozierte, Maastricht und Aachen

Das Preisgericht mit Senatsbaudirektorin Prof. Dr. Petra Kahlfeldt wählten die Büros White Arkitekter und Lendager für die zweite Runde des Wettbewerbs aus, die ihre ersten Entwürfe weiter ausarbeiten konnten.






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