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16.03.2022 Die Politik muss aufhören, die Bauwirtschaft auszubremsen

Der Mangel an Wohnraum ist ein Dauerthema in vielen Städten und Gemeinden. Dabei bremst insbesondere das oft schlechte Verhältnis zwischen Politik und Investoren Neubauten aus. „Würde die Lokalpolitik ihre Blockade und Zurückhaltung bei der Planung von Neubauten aufgeben, könnte deutlich mehr Wohnraum entstehen“, sagt Matthias Heißner, Geschäftsführer und Gründer von Mietercheck.de.

Dabei liegen die Ursachen auch in der Vergangenheit. So sieht das Baugesetzbuch vor, dass jede Kommune einen Blick auf ihre städtebauliche Entwicklung haben muss. Das bedeutet beispielsweise, stetig darüber nachzudenken, wo neuer Wohnraum entstehen kann. „Die meisten Kommunen haben diese Arbeit schon vor langer Zeit aus finanziellen Gründen eingestellt“, so Heißner. „In Folge sind kaum noch neue Flächennutzungspläne entwickelt worden. Und ohne Flächennutzungsplan findet auch kein Wohnungsbau statt.“

Eine flexiblere Nutzung bestehender Flächen könnte wichtige Impulse schaffen – beispielsweise durch die Überdeckelung von Autobahnen oder das Überbauen von Supermarktparkplätzen. Außerdem könnten Kommunen ihre brachliegenden Flächen zur Bebauung freigeben. „Auf diese Weise könnten die Wohnungsprobleme vieler Tausend Menschen gelöst werden, da dieser Raum oft günstiger ist, als die Erschließung neuer Flächen“, meint Heißner. Solche Lösungen werden aber viel zu selten in Betracht gezogen, da den Kommunen die Erfahrung fehlt und sie deshalb solche Projekte eher ablehnen.

Komplexe Bauvorschriften erschweren das Unterfangen zusätzlich. Für ein Bauprojekt müssen teilweise 20 bis 30 Aktenordner eingereicht werden. „Es wäre schon eine enorme Erleichterung, wenn man das Ganze digital erledigen könnte“, so Heißner. Ebenfalls problematisch ist die Einhaltung der verschiedenen Vorschriften, die für einzelne Bauteile gelten. „Mal muss die Dämmung 16 Zentimeter dick sein, ein anderes Mal 18 cm. Oder Fenster müssen hier zweifach- und dort dreifachverglast sein. Eine Vereinheitlichung wäre sicher sinnvoll."







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