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16.03.2022 Nachhaltige Energie im WALTER Technology Campus Augsburg

Das neue Konzept für das Gebäude „One“ auf dem WALTER Technology Campus Augsburg. Fotocredit: WALTER Beteiligungen und Immobilien AG
V.l.: Dr. Ralf Walter (Vorstand WALTER AG), Werner Dehmel, Franco Gola (beide GF Bayernwerk Natur), Jürgen Kolper (Vorstand WALTER AG), Raphael Troll, Ingo Vorndran (beide GF der neuen TCA SES). Fotocredit: WALTER Beteiligungen und Immobilien AG
Der WALTER Technology Campus Augsburg (TCA) im Universitätsviertel bekommt ein neues und nachhaltiges Energiekonzept: Zukünftig sollen die hier ansässige Forschung und die Unternehmen gebündelt mit Strom, Wärme und Kälte aus regenerativen Quellen in einem eigenen Arealnetz versorgt werden. Die Walter AG und die Bayernwerk Natur GmbH gaben dem Projekt nun grünes Licht.

Energie-, Wärme- und Kälteversorgung aus einem Guss – Quartierslösungen nennt man solche Modelle, die für ganze Stadtviertel oder kleine Gemeinden entwickelt werden. Der Vorteil: Mit einer integrierten Konzeption und Planung lassen sich kostengünstige und nachhaltige Energielösungen gestalten. Davon profitieren künftig auch die ansässigen Forscher und Unternehmer am Technology Campus Augsburg. Auf dem Areal gegenüber der WWK-Arena werden das Augsburger Immobilienunternehmen WALTER Beteiligungen und Immobilien AG (Walter) und das Energieunternehmen Bayernwerk Natur (Bayernwerk) aus Unterschleißheim zukünftig die Energieversorgung übernehmen.

Neue Gesellschaft gegründet

Zu diesem Zweck haben die Partner in dieser Woche die TCA Sustainable Energy Solutions GmbH (TCA SES) gegründet. „Wir freuen uns über diese langfristige Partnerschaft, mit der wir eine vielseitige und nachhaltige Energieversorgung unserer Mieter sicherstellen können. Mit Bayernwerk haben wir einen starken und verlässlichen Partner gefunden, der zudem eine Vielzahl von innovativen technischen Lösungen bereithält“, erklärt Jürgen Kolper, Vorstand der WALTER Beteiligungen und Immobilien AG. Franco Gola, Geschäftsführer der Bayernwerk Natur, fügt hinzu: „Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen auf den Energiemärkten ist ein ressourcenschonender Umgang für die Unternehmen von großer Bedeutung. Mit unserer jahrelangen Erfahrung in der dezentralen und regenerativen Energieerzeugung werden wir ihnen eine ausgewogene und vor allem effiziente Versorgung anbieten können.“

Auf den insgesamt 182.000 Quadratmetern des Areals sind derzeit das KI-Produktionsnetzwerk der Universität Augsburg, der Finanzdienstleister ebase sowie der Elektronikdienstleister TQ-Systems angesiedelt. Daneben sind seitens der Stadt Augsburg in den Hallen ein Impfzentrum sowie seit dem vergangenen Wochenende eine Unterbringung für potenziell 250 Flüchtlinge aus dem ukrainischen Kriegsgebiet eingerichtet.

Hohe Effizienz und Versorgungssicherheit durch regenerative Energien

Die TCA SES wird nun das bestehende Energienetz auf dem ehemaligen Fujitsu-Werksgelände übernehmen und weiterentwickeln. So wird die Wärmeenergie in den Gebäuden für Warmwasser und Heizung ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk (BHKW) liefern, das auf dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung basiert. Hier wird mit der Verbrennung von Erdgas und perspektivisch Biogas nicht nur Wärme, sondern auch Strom erzeugt. Insgesamt 840 Kilowatt (kW) elektrische Energie leistet das BHKW, das direkt vor Ort als Netzstrom im Areal genutzt werden kann. Überschüssiger Strom kann darüber hinaus in das öffentliche Netz eingespeist werden. Die Bereitstellung der Wärme an besonders harten Wintertagen ist durch hocheffiziente Gaskessel sichergestellt.

Wirkungsgrad von annähernd 100 Prozent

Das Blockheizkraftwerk erreicht durch eine effiziente Nutzung der Abwärme einen Wirkungsgrad von annähernd 100 Prozent. Zum Vergleich: Konventionelle Großkraftwerke liegen bei einem Wirkungsgrad von rund 40 Prozent. Für Raphael Troll, gemeinsam mit Ingo Vorndran neuer Geschäftsführer der TCA SES, liegen die Vorteile auf der Hand: „Wir stellen den ansässigen Mietern nachhaltige Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung.“ Möglich sei dies durch eine dezentrale Energieversorgung und der Nutzung lokal vorhandener, regenerativer Energiequellen. Statt kostspieliger und energieintensiver Einzellösungen pro Kunde und Werk können bei einer Quartierslösung mit der Kopplung innovativer Technologien wettbewerbsfähige Energie bereitgestellt werden.

Kopplung mit weiteren Erneuerbaren

Das BHKW wird gemeinsam mit den auf dem Gelände vorhandenen konventionellen Kälte- und Wärmeerzeugern in die zukünftige Versorgung der Mieter am WALTER Technology Campus Augsburg integriert. Das langfristig angelegte Konzept sieht auch vor, dass Photovoltaik auf den Dächern der Gebäude eingesetzt wird. Weiterhin sollen auch Batteriespeicher eingerichtet werden, um den Solarstrom besser nutzen zu können. „Wir möchten die Energieversorgung wirtschaftlich und nachhaltig anbieten. Das erwarten unsere Mieter aus dem Bereich von Technologie und Wissenschaft“ sagt Jürgen Kolper. Der Aufbau einer Ladeinfrastruktur für E-Mobilität soll das Angebot für die Mieter ergänzen.

Langfristige Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit ist bewusst langfristig angelegt. WALTER und die Bayernwerk Natur GmbH denken auch schon an weitere Schritte: Das Modell vom WALTER Technology Campus soll auf weitere Objekte erweitert werden. Des Weiteren sollen Themen wie Elektromobilität und neue Speichermodelle innovativ integriert werden.





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