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17.03.2022 IVD fordert: Nach der Saarlandwahl die Grunderwerbsteuer absenken

Die rot-grün-gelbe Bundesregierung hatte in ihrem Koalitionsvertrag eine flexiblere Gestaltung der Grunderwerbsteuer verabredet. Den Bundesländern wurde in Aussicht gestellt, den Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum etwa durch Freibeträge zu erleichtern. Erste Länder wie etwa Nordrhein-Westfalen haben im Vorgriff auf entsprechende Bundesregelungen eigene Konzepte vorgelegt, um vor allem jungen Familien den Eigentumserwerb zu erleichtern. „Im Saarland hingegen – einem der fünf Länder mit dem höchsten Steuersatz bundesweit – bewegt sich bisher bei diesem Thema leider wenig,“ bedauert Burkhard Blandfort, Vorsitzender des Immobilienverband Deutschland, IVD West.

Wie belastend die Steuer gerade für Ersterwerber von Immobilien ist, hat das Institut der Deutschen Wirtschaft kürzlich ausgerechnet: Im deutschlandweiten Schnitt müssen Paare laut IW für den Kauf eines Einfamilienhauses mittlerweile 5,5 Monatseinkommen zur Seite legen, allein um die anfallende Grunderwerbsteuer aufzubringen. „Denn anders als den Kaufpreis fürs Eigenheim lässt sich die zu den Kaufnebenkosten zählende Steuer nicht über einen Kredit finanzieren“, erläutert Blandfort. Im Saarland beträgt der Satz der Grunderwerbsteuer 6,5 % vom Kaufpreis. Liegt letzterer bspw. bei 350.000 EUR, müssen zusätzlich 22.750 EUR ans Finanzamt abgeführt werden.

Doch was planen die saarländischen Parteien zu diesem Thema? „Ein Blick in die Wahlprogramme zeigt, dass irgendwie alle für Erleichterungen eintreten. Wie aber die Grunderwerbsteuer ganz konkret umgestaltet werden soll, wird leider von keiner Partei ausgeführt“, bedauert Burkhard Blandfort. Die Forderung der FDP, eine Absenkung des Steuersatzes bei eigen¬genutzten Immobilien vorzunehmen, gehe zwar in die richtige Richtung. „Allerdings nennen auch die Liberalen bedauerlicherweise keine fixen Werte.“

In den Wahlprogrammen von CDU und SPD kommt das Wort „Grunderwerbsteuer“ erst gar nicht vor. Zwar hatte sich die Saarbrücker Noch-Regierungskoalition aus CDU und SPD nach dem Impuls aus Berlin für „Freigrenzen für junge Familien“ ausgesprochen. „Aber neben einem pauschalen Bekenntnis zu verstärkter Wohneigentumsförderung kommt von den ehemaligen Volksparteien zu diesem Thema programmatisch kaum etwas“, zeigt sich Burkhard Blandfort enttäuscht. Gleiches gelte auch für Bündnis 90/Die Grünen.

„Wir fordern von einer neuen Landesregierung im Saarland, nach der Wahl am 27. März in einem ersten Schritt Ersterwerber von selbstgenutztem Wohneigentum bei der Grunderwerbsteuer spürbar zu entlasten. Auch eine generelle Absenkung des Steuersatzes von bisher 6,5 % muss mittelfristig ins Auge genommen werden. Denn dieser bundesweite Spitzenwert ist eine immense Hürde beim Immobilienerwerb zur Selbstnutzung“, stellt Burkhard Blandfort fest.






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