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24.03.2022 Energiewende – Versorgungssicherheit ist wichtige Säule

Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat erneut gezeigt, dass die Energiewende von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien vorangetrieben werden muss. 2021 lieferte Russland noch 155 Milliarden Kubikmeter Gas in die Europäische Union (EU). Das entspricht 45 % der Importe und etwa 40 % des gesamten Gasverbrauchs der EU.[1] Am 8. März stellte die Europäische Kommission REPowerEU vor: Ein Vorschlag, der Europa bis 2030 von russischen fossilen Brennstoffen unabhängig machen soll, angefangen beim Gas.

Der Plan soll das russische Angebot ersetzen und stützt sich auf zwei Säulen: (1) Diversifizierung der Gaslieferungen durch LNG- und Pipeline-Importe von nicht-russischen Lieferanten sowie größere Mengen an Biomethan und erneuerbarem Wasserstoff und (2) schnellere Senkung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe durch Steigerung der Energieeffizienz, Ausbau erneuerbarer Energien und Elektrifizierung sowie Beseitigung der Infrastrukturengpässe.

Die Kommission ist der Ansicht, dass durch die Forcierung bestehender Pläne fast zwei Drittel der angestrebten Reduzierung innerhalb eines Jahres erreicht werden können. Kurzfristig ist dies ein ehrgeiziges Ziel, da der Aufbau der notwendigen Infrastruktur Zeit braucht. Im März 2022 schätzte die IEA, dass die EU ihre Importe von russischem Gas innerhalb eines Jahres um etwas mehr als ein Drittel reduzieren könnte. Um die Abhängigkeit von russischem Gas weiter zu verringern, würde die EU wahrscheinlich vorübergehend mehr Kohle zur Stromerzeugung benötigen, während Länder wie Belgien und Deutschland gezwungen sein könnten, die Abschaltung von Kernkraftwerken zu verschieben.

Es liegt auf der Hand, dass die Investitionen in erneuerbare Energien, die Infrastruktur für die Stromübertragung und -verteilung, die Energieeffizienz und die Wärmedämmung rasch erhöht werden müssen. Für Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen zur Energiewende beitragen, wird dies einen zusätzlichen Wachstumsschub bringen.

Diese Entwicklung scheint sich auch in der relativen Aktienperformance seit Kriegsbeginn widerzuspiegeln. Der Energiesektor hatte sich seit Anfang 2022 besser entwickelt als der gesamte Aktienmarkt. Dieser Trend hat sich in den letzten Wochen gedreht, da sich die Öl- und Gaspreise nach dem starken Anstieg infolge des Angriffs beruhigt haben. Dagegen haben die Aktien führender Solar-, Wind- und Wasserstoffunternehmen in den letzten vier Wochen sehr gut abgeschnitten.

Oskar Tijs, Senior Portfolio Manager Sustainable Equity bei NN Investment Partners, sagt: „Der Einmarsch in der Ukraine hat uns allen vor Augen geführt, dass die Welt - und insbesondere Europa - die Energiewende vorantreiben muss. Der Ersatz fossiler Brennstoffe durch erneuerbare Energien ist der Schlüssel, nicht nur um die globale Erwärmung zu stoppen, sondern auch um Energieunabhängigkeit zu schaffen. Deshalb werden wir weiterhin aktiv Positionen aufbauen und Unternehmen mit nachhaltigen Lösungen bevorzugen, um den Wandel zu fördern.“






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