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19.04.2022 Deutscher Hotelinvestmentmarkt mit verhaltenem Jahresstart

Im ersten Quartal 2022 erreichte der Hotelinvestmentmarkt Deutschland ein Transaktionsvolumen von 470 Millionen Euro, was 4,5 Prozent unter dem Niveau des ersten Quartals 2021 liegt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

Größte Käufergruppe im ersten Quartal waren – wie bereits im vierten Quartal 2021– Asset- und Fondsmanager mit einem Anteil von 31 Prozent am Transaktionsvolumen. Mit 13 Prozent befand sich jedoch der Anteil von Privatinvestoren deutlich unter dem des Vorjahreszeitraums. „Wir sehen aktuell, dass institutionelle Investoren wieder stärker an Hotelinvestments interessiert sind – sei es über Fondsvehikel oder über Direktinvestments. Da die meisten davon jedoch an Core-Hotels interessiert sind, wovon es aktuell nur ein begrenztes Angebot gibt, ist das Transaktionsvolumen entsprechend limitiert“, beobachtet Dirk Richolt, Head of Operational Real Estate bei CBRE. Der Großteil der Transaktionen, 62 Prozent, entfiel auf den Value-Add-Bereich – im Vorjahreszeitraum waren es noch 36 Prozent. Auf den opportunistischen Bereich entfielen weitere 13 Prozent. Mit einem Anteil von 15 Prozent war der Anteil des Core-Segments vergleichsweise gering (auch aufgrund von mangelndem Produktangebot). Im ersten Quartal 2021 waren es noch 50 Prozent. „Der hohe Anteil von Investments im Value-Add- und im opportunistischen Bereich geht zum Teil auf Umnutzungen zurück – also Objekte, die zukünftig nicht mehr als Hotel genutzt werden“, sagt Olivia Kaussen, Head of Hotels Germany bei CBRE.

Während der Großteil der Käufer (gemessen am Transaktionsvolumen) mit 68 Prozent aus Deutschland kam (erstes Quartal 2021: 80 Prozent), stieg der Anteil der Verkäufer aus dem Ausland um 17 Prozentpunkte auf 60 Prozent. Die größte Verkäufergruppe waren mit einem Anteil von 30 Prozent ebenfalls Asset- und Fondsmanager, die im Vorjahr lediglich einen Anteil von sechs Prozent hatten. „Wir haben zudem beobachten können, dass private Verkäufer sehr aktiv waren – dabei handelt es sich in der Regel um kleinere familiengeführte Betreiber, die ihr Geschäft nach den Herausforderungen der Pandemie nicht mehr fortführen können oder wollen“, erklärt Kaussen.

Entsprechend gab es vermehrt kleinere Transaktionen. Mehr als 50 Prozent aller Transaktionen hatten ein Volumen von weniger als zehn Millionen Euro. Die bei Weitem größte Transaktion des ersten Quartals war der Verkauf des „Sheraton Berlin Grand Hotel Esplanade“ von Archer Hotel Capital und Event Hotels an die Deutsche Finance International und die Cells Group für 116 Millionen Euro, wobei unter anderem CBRE für die Verkäuferseite beratend tätig war. Die durchschnittliche Transaktionsgröße lag bei 17 Millionen Euro – drei Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Entsprechend stieg auch der Anteil von Einzeltransaktionen um 27 Prozentunkte auf 85 Prozent.

Regional lag der Fokus des Investmentgeschehens wie schon 2021 weiterhin auf der Hauptstadt. Auf Berlin entfielen 34 Prozent des Transaktionsvolumens. Mit einem Anteil von 59 Prozent zeigte sich außerdem, dass die Top-7-Standorte auch in ihrer Gesamtheit sehr gefragt waren.

Ausblick auf das Gesamtjahr 2022

„Für die kommenden Monate zeichnen sich zwar einige Transaktionen ab und auch einige Investoren, die coronabedingt in den vergangenen Jahren zurückhaltender waren, zeigen wieder Interesse“, sagt Richolt. „Aufgrund der momentanen wirtschaftlichen und politischen Situation sind verlässliche Prognosen für das zu erwartende Transaktionsvolumen nicht möglich.“






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