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13.07.2022 Top-8: Flächenumsatz Industrie-/Logistikimmobilien auf Rekordniveau

Der von allen Marktteilnehmern erzielte Flächenumsatz der acht deutschen Top-Standorte für Industrie- und Logistikimmobilien sowie Gewerbeparks hat im abgelaufenen Halbjahr sein bisher höchstes Ergebnis erzielt. Laut des Marktberichts von Realogis – dem mit 70 Experten führenden Immobilienberatungsunternehmen für Industrie- und Logistikimmobilien und Gewerbeparks in Deutschland – sind an den Top-Standorten Berlin, Hamburg, Ruhrgebiet, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München insgesamt 2.001.800 m² Fläche vermietet worden. Das sind 8,8 % mehr als im Vorjahreszeitraum mit 1,8 Mio. m².

„Mit über 2 Millionen neu vermieteten Quadratmetern ist das abgelaufene Halbjahr neuer Spitzenreiter beim Flächenumsatz seit 2017 und übertrifft den 5-Jahresschnitt von aktuell 1,6 Mio. m² um deutliche 28,6 %“, berichtet Jörg Lojewski, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Hamburg GmbH.

Insbesondere der Berliner Markt, beflügelt durch den Tesla-Abschluss über 327.000 m² im ersten Quartal, trägt zu dem starken Halbjahresergebnis mit 785.300 m² bzw. 39,2 % bei. Im Vorjahreszeitraum war Berlin noch viertplatziert und gewinnt von allen Top-Standorten mit +23,5 Prozentpunkten am deutlichsten an Bedeutung. Laut der Daten von Realogis hat es noch nie zuvor einen einzelnen Teilmarkt gegeben, der einen so hohen Anteil am Umsatz der Top-8 auf sich vereint hat. Den zuvor höchsten Einzelanteil wies im ersten Halbjahr 2019 das Ruhrgebiet mit 25,9 % bzw. 347.177 m² auf. Berlin liegt aktuell noch einmal knapp 13 Prozentpunkte darüber.

Auf dem aktuell zweiten Rang befindet sich das Ruhrgebiet mit einem Anteil von 13,2 % bzw. einem Umsatz in Höhe von 264.200 m². Damit liegen zwischen dem ersten und zweiten Rang eine Differenz über 500.000 m² oder etwa so viel wie die aktuellen Ränge zwei und drei zusammen umgesetzt haben.

Drittplatziert ist Hamburg mit einem Anteil von 12,5 % bzw. 250.000 m² (H1 2021: 320.000 m² bzw. 17,4 %). Viertplatziert ist der Frankfurter Markt mit 182.900 m², bzw. einem Anteil von 9,1 % (H1 2021: 309.000 m² bzw. 16,8 %), der im Vergleich der Teilmärkte im abgelaufenen Halbjahr am deutlichsten an Bedeutung (-7,7 Prozentpunkte) verliert.

Auf dem fünften Platz rangiert der Stuttgarter Mark mit 153.000 m², kommend vom letzten Rang in H1 2021 mit 124.000 m² bzw. 6,7 %. Neben Berlin ist Stuttgart der einzige Markt, der nicht an anteiligem Umsatz einbüßt, sondern auf 7,6 % zulegen kann (+0,9 Prozentpunkte).

Es folgen Köln mit 129.200 m² bzw. 6,5 % (H1 2021: 195.000 m² bzw. 10,6 %), Düsseldorf mit 126.100 m² bzw. 6,3 % (H1 2021: 163.000 m² bzw. 8,9 %) und München mit 111.100 m² bzw. 5,6 % (H1 2021: 149.800 m² bzw. 8,1 %).

40 Mietvertragsabschlüsse stellen mehr als die Hälfte des Gesamtflächenumsatzes
„Die 40 größten Abschlüsse akkumulieren rund 1,1 Mio. m² und damit rund 54 % des Gesamtflächenumsatzes der Top-8 Standorte“, erklärt Adriano Borgia, Realogis Geschäftsführer für die Standorte Frankfurt und Stuttgart. Mehr als die Hälfte aller Top-40 Abschlüsse sind von der Branche Logistik/ Spedition gezeichnet worden (21 Abschlüsse). Mit 26 von 40 Abschlüssen finden die meisten Neuvermietungen in Neubauimmobilien statt.

Big-Boxes und Solitäre am stärksten gefragt

Das abgelaufene Halbjahr ist von Flächenumsatz in Big-Box-Logistikimmobilien (Objekte, die nicht in Gewerbeparks verortet sind und logistisch genutzt werden sowie eine Hallenfläche von 10.000 m² übersteigen, eine Höhe ab 10 m und einen Büroanteil geringer 20 % aufweisen) oder einzelnen bzw. freistehenden Objekten geprägt. Zusammengerechnet liegt der Anteil der Big-Boxes an den Top-8 am bei 43,7 % bzw. 874.600 m². Den größten Anteil stellt hier Berlin, mit 24 %, gefolgt von Hamburg mit 20,9 % und dem Ruhrgebiet mit 19,6 %.

Anmietungen in Objekten, die weder Big-Box oder Gewerbeparks zuzuschreiben sind, kommen auf 42,9 % bzw. 859.200 m². Den größten Anteil stellt erneut Berlin mit 60,1 %, gefolgt von Stuttgart mit 12,2 % und dem Ruhrgebiet mit 9,7 %.

Klassische Gewerbeparks kommen auf 13,4 % bzw. 268.000 m². Am stärksten beigetragen hat hier Frankfurt mit 29,7 %, gefolgt von Berlin mit 22 % und Hamburg mit 21,5 %.

Neu: Auswertung nach Eigennutzer oder Fremdnutzer

Die überwiegende Mehrheit der Abschlüsse des vergangenen Halbjahres entfällt auf Objekte, die nicht im Eigentum der Nutzer standen (Fremdnutzer) mit einem Anteil von 73,3 % bzw. insgesamt rund 1,5 Mio. m². Den stärksten Beitrag liefern Berlin mit 26,7 %, das Ruhrgebiet mit 18 % und Frankfurt mit 12,5 %.

Eigennutzer kommen auf 527.700 m² bzw. 26,4 %. Auch hier hat Berlin den höchsten Beitrag mit 74,5 % fallen 3 von 4 umgesetzten Quadratmetern durch Eigennutzer der Top-8 allein auf den Berliner Markt. Es folgen Hamburg mit 15,2 % und Köln mit 7,4 %.

Branchenranking: Logistik/Spedition führt vor Handel - Produktion verdoppelt ihren Anteil

Führende Branche der Top-8 deutschen Industrie- und Logistikimmobilien-Standorte im abgelaufenen Halbjahr ist Logistik/ Spedition mit 801.100 m², kommend ebenfalls von Rang 1 in H1 2021 mit 738.820 m² (+8,4 %). Logistik/ Spedition war in der Hälfte der Top-Märkte die führende Branche (Hamburg, Köln, Ruhrgebiet, Frankfurt). Den größten Beitrag leistet das Ruhrgebiet mit 23,7 %, gefolgt von Hamburg (18,4 %) und Berlin (17,1 %). Zu den Top-Abschlüssen zwischen Januar und Juni 2022 in dieser Kategorie zählen ITG mit 50.000 m² (Ruhrgebiet), B+S über 39.500 m² (Frankfurt), Schnellecke über 30.800 m² sowie Hammer GmbH & Co. KG über 30.000 m² (Köln).

Auf dem zweiten Rang liegt der Handel, der im ersten Halbjahr für ein Flächenvolumen von 597.900 m² bzw. 29,9 % aller Top-8-Standorte verantwortlich ist (H1 2021: 711.950 m², absolut -16 %). Mit Düsseldorf und Stuttgart ist die Branche Handel die führende Branche in zwei von acht Top-Märkten.

Bei der Analyse innerhalb zwischen klassischem Handel und E-Commerce kommt der klassische Handel auf 330.400 m² bzw. 55,3 %, der E-Commerce auf 267.500 m² bzw. 44,7 %. Zu den Top-Abschlüssen zählen im klassischen Handel REWE mit 35.000 m² (Stuttgart), Lidl mit 32.738 m² (Berlin), Lidl mit 26.310 m² (Berlin) und Rexel mit 26.000 m² (Frankfurt). Die größten E-Commerce Abschlüsse sind von Picnic über 32.000 m² (Berlin) und E. Breuninger GmbH & Co. KG (Stuttgart) über 22.282 m² gezeichnet worden.

Drittplatziert im Branchenranking ist aktuell Industrie/ Produktion, die an allen Top-8-Standorten 500.700 m² bzw. 25 % der Gesamtflächen absorbiert (H1 2021: 245.690 m² bzw. 13,4 %). Sie legt von allen Branchen am deutlichsten sowohl absolut als auch relativ an Bedeutung zu (absolut Verdoppelung des Umsatzes, relativ +11,6 Prozentpunkte Anteil am Umsatz von H1 2022). Den größten Beitrag liefert Berlin mit insgesamt 379.400 m², aufgrund des Tesla-Abschlusses mit 327.000 m². Zu den weiteren Top-Abschlüssen zählen ein Pharmaunternehmen mit 11.000 m² (München) und Robert Bosch GmbH mit 10.525 m² in Stuttgart.

Auf dem letzten Rang befindet sich die Sammelkategorie „Sonstiges“ mit 5,1 % bzw. 102.100 m².

Dynamische Entwicklung der Spitzenmiete in allen Top-8 Märkten

Laut der aktuellen Analyse von Realogis entwickelt sich die Spitzenmiete in allen Top-8 Märkten weiter dynamisch. „Mit Ausnahme von Stuttgart steigen in allen Märkten die Spitzenmietpreise. Insbesondere der deutliche Preisanstieg der Logistikmärkte in NRW ist auffällig“, sagt Bülent Alemdag, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Düsseldorf GmbH. Düsseldorf verzeichnet eine Preissteigerung von +18,9 %, Köln von+ 17,1 % und das Ruhrgebiet von +6,6 %.

Am teuersten ist weiterhin der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt München, wo die Spitzenmiete von mit 8,50 €/m² um 5,9 % steigt und erstmals die 9-Euro-Marke erreicht. Der Großteil der Top-8 verteilt sich zwischen 7 und 8 €/m², nur Köln und das Ruhrgebiet sind günstiger.

Auf dem zweiten Platz liegt weiterhin Berlin mit 7,90 €/m² (+5,3 %; H1 2021: 7,50 €/m²). Auf dem dritten Platz steht der Top-Standort Hamburg mit 7,50 €/m² (H1 2021: 6,30 €/m²), der mit +19 % die deutlichste Verteuerung von allen Top-Märkten aufweist.

Auf dem vierten Rang folgen Stuttgart und Frankfurt mit je 7,30 €/m². Stuttgart ist unverändert zum Vorjahreswert H1 2021, in Frankfurt hat Realogis mit 7,00 €/m² eine Verteuerung von +4,3 % verzeichnet.

Es folgt Düsseldorf mit 7,25 €/m² auf dem fünften Rang (H1 2021: 6,10 €/m², +18,9 % Preisanstieg). Köln mit 6,85 €/m² (H1 2021: 5,85 €/m², +17,1 %) sowie das Ruhrgebiet mit 5,65 €/m² (H1 2021: 5,30 €/m², +6,6 %) sind weiterhin im Vergleich die günstigen Top-Standorte, wenngleich die Tendenz deutlich steigend ist.






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