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20.07.2022 Triebwerk München: Aurelis gewinnt Luft- und Raumfahrt-Unternehmen

Die mehr als 115 Jahre alte und denkmalgeschützte Werkhalle 3 im Triebwerk München wird von der Mynaric AG als Ersatz für den aktuellen Firmensitz angemietet. Die Mynaric AG ist einer der führenden Anbieter für aeronautische und weltraumgestützte Laserkommunikation. Das High-Tech-Unternehmen und die Eigentümerin Aurelis Real Estate unterzeichneten einen langfristigen Mietvertrag. Er umfasst die Nutzung von rund 11.000 Quadratmetern Mietfläche im Innenbereich, einen Innenhof mit mehr als 2.600 Quadratmetern sowie 100 Stellplätze im Außenbereich. Die Halle mit der markanten Klinkerfassade und den großen Rundbogenfenstern wurde in den vergangenen Jahren im Auftrag von Aurelis aufwändig saniert. In den kommenden Monaten erfolgt der Innenausbau. Das Gebäude wird zu einem modernen Campus entwickelt, der in der finalen Ausbaustufe Platz für bis zu 400 Beschäftigte bieten wird. Der Umzug der Mynaric AG vom aktuellen Standort in Gilching nach München-Neuaubing ist für 2023 vorgesehen.

„Das Projekt ist ein gutes Beispiel für die Möglichkeiten, die in der Transformation von Bestandsimmobilien liegen. Mit der Revitalisierung dieses Schmuckstücks zeigen wir einmal mehr, dass wir sorgfältig mit bestehender Bausubstanz und vorhandenen Ressourcen umgehen. Gleichzeitig können wir die Werkhalle 3 repositionieren als modernes und energieeffizientes Gebäude,“ erklärt Stefan Wiegand, Geschäftsführer der Aurelis Region Süd. „Dass sich ein zukunftsweisendes High-Tech-Unternehmen wie Mynaric hier ansiedelt, zeigt darüber hinaus das Potenzial, das im Triebwerk München steckt.“

Stefan Berndt-von Bülow, CFO von Mynaric, sieht den Standort als Innovationstreiber: „Mynaric ist einer der führenden Hersteller im Wachstumsmarkt der kabellosen Laserkommunikation. Dabei ist unsere Innovationsgeschwindigkeit unser wichtigster Wettbewerbsvorteil. Der neue Campus erlaubt uns noch besser multidisziplinär zu arbeiten und uns noch attraktiver als Arbeitgeber zu positionieren, um die industrielle Revolution der Laserkommunikation weiter erfolgreich anzuführen.“

Die knapp einen Hektar große Werkhalle 3, in der die Königlich Bayerische Staatsbahn einstmals ihre Züge und Waggons reparierte, wurde von Aurelis in den vergangenen Jahren in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege saniert. Im Zuge der Überplanung wurde die Halle in vier Einzelgebäude aufgeteilt, die sich um einen H-förmigen Innenhof gruppieren. Die bestehende Grundfläche der bis zu 11,50 Meter hohen Hallen wird nun durch den Einbau von Galerien um knapp 2.000 Quadratmeter erweitert. Neben den Büros für die Verwaltung von Mynaric entstehen so auch hybride Flächen für Produktentwicklung, -tests und -fertigung.

Im Zuge der Sanierung wurden knapp 10.000 Quadratmeter Dachfläche entfernt, um die darunterliegende Stahlkonstruktion freilegen und ertüchtigen zu können. Im neu entstandenen Innenhof bleibt das Dach geöffnet und die Tragkonstruktion sichtbar. Knapp 3.000 Fensterscheiben aus den rund vier Meter hohen Rundbogenfenstern werden in den kommenden Monaten Stück für Stück saniert. Zusätzlich müssen mehrere tausend Quadratmeter Backsteinfassade geputzt, ausgebessert und an die ursprüngliche Position gesetzt werden. Einige der früheren Tore werden nachgebaut, um das historische Erscheinungsbild der Halle wieder sichtbar zu machen.

Hinter der Industriearchitektur der Jahrhundertwende findet sich nach der Sanierung modernste Technik. Die Energieversorgung erfolgt durch Fernwärme aus der Geothermieanlage Freiham. Eine neue, innenliegende Wärmedämmung sowie der Einbau einer zusätzlichen Isolierglasebene zum Innenraum hin sorgen dafür, dass die wertvolle historische Bausubstanz energieeffizient genutzt werden kann.

Der Umbau der Werkhalle 3 erfolgte nach den Plänen des Münchner Architekturbüros Fischer + Steiger u. Partner. Er ist Teil der Überplanung des Triebwerks München, das rund 140.000 Quadratmeter Nettobauland und mehrere denkmalgeschützte Werkhallen und -gebäude umfasst. Einige dieser historischen Bauten wurden bereits revitalisiert und vermietet. Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen haben hier eine Heimat gefunden. So befindet sich neben der Werkhalle 3 ein Servicezentrum des Autobauers Tesla, ein Elektrogroßhandel, eine große Digitaldruckerei sowie eine Kletterhalle.

Das Triebwerk München liegt im Südwesten von München in unmittelbarer Nachbarschaft zum neuen Gewerbe- und Wohngebiet Freiham. Zu den Autobahnen A99 und A96 sind es jeweils rund zwei Kilometer Fahrstrecke. Die S-Bahn-Haltstellen Neuaubing und Freiham (S8) sowie Lochham (S6) sind fußläufig erreichbar.









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