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22.07.2022 BEE begrüßt Wasserstoffatlas, sieht aber noch Verbesserungspotenzial

Gestern hat Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger den Wasserstoffatlas Deutschland vorgestellt. Er zeigt laut der OTH Regensburg den „aktuellen Stand, die regionalen Fortschritte sowie die Chancen und Potenziale von Wasserstoff für Energiewende und Klimaschutz.“ Der BEE begrüßt das Projekt.

„Wir freuen uns, dass es jetzt einen Wasserstoffatlas gibt, der die Potenziale der inländischen Wasserstoffproduktion quantifiziert. Wir sollten alle heimischen Möglichkeiten ausschöpfen, um vor Ort flexibel steuerbare Quellen zum Ausgleich von Wind- und Solarstrom bereitzustellen. Neben Grünem Wasserstoff können das auch Bioenergie, Wasserkraft, KWK oder Speicher leisten“, so BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter. „Auf die Bedeutung der inländischen Elektrolyse für die Flexibilisierung des Strommarktes hat der BEE bereits in seiner Strommarktstudie hingewiesen.“

An einigen Stellen sieht der BEE jedoch noch Chancen zur Verbesserung des Tools: „Im derzeitigen Zustand ist unklar, in welchem Projektstatus die einzelnen Anlagen aufgenommen werden. Gegebenenfalls könnte der geplante Projektstart beziehungsweise Netzanschluss visualisiert werden“, so Peter. In seiner jetzigen Form dürfe der Atlas nicht zur Ausgestaltung der H2-Infrastruktur herangezogen werden. „Der Wasserstoffatlas betrachtet alle Verbrauchergruppen gleichberechtigt, egal ob es sich um ein Stahlwerk oder eine Tankstelle handelt. Die spätere Wasserstoffinfrastruktur sollte sich daran orientieren, dass die Wasserstoffproduktion in der Nähe der Erneuerbaren-Erzeugungsanlagen stattfindet und sich beim Verbrauch nicht danach richten, wer zuerst Bedarf anmeldet, sondern welche Verbrauchergruppen am stärksten auf die Lieferung grünen Wasserstoffs angewiesen sind. Das ist überall dort der Fall, wo eine Elektrifizierung oder der direkte Einsatz von Erneuerbaren Energien schwierig ist.“

Gleichberechtig erscheinen im Atlas auch fossile und biogene CO2-Quellen. Nach Ansicht des BEE sollte hier ebenfalls nachgebessert werden: „Bei Power-to-X-Verfahren sollten möglichst ausschließlich Erneuerbare Quellen verwenden werden, da sonst dem fossilen CO2 ein neuer Wert beigemessen wird. Durch die so steigende Rentabilität würde die Abschaltung fossiler Anlagen weiter hinausgezögert. Das wäre nicht im Sinne der Klimaziele“, erklärt Peter.





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