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19.08.2022 BayernLB erzielt im Halbjahr ein Vorsteuerergebnis von 277 Mio. Euro

Die BayernLB hat im ersten Halbjahr 277 Mio. Euro vor Steuern erwirtschaftet (Vj.: 485 Mio. Euro). Die Geschäftsentwicklung spiegelt Erfolge der strategischen Neuausrichtung, die gute Portfolioqualität, komfortable Kapitalausstattung sowie ausreichend verfügbare Risikovorsorge der BayernLB wider. Der Wert des Vorjahreszeitraums war begünstigt durch eine wesentlich höhere Bonifikation aus dem EZB-Tender und positive Bewertungseffekte. Das Konzernergebnis (nach Steuern) lag bei 175 Mio. Euro (Vj.: 248 Mio. Euro).

„Das erste Halbjahr ist für die BayernLB geschäftlich ordentlich gelaufen. Nach dem ersten Quartal, das durch den brutalen Krieg Russlands gegen die Ukraine sowie durch Bankenabgabe und Einlagensicherung belastet war, haben wir ein gutes zweites Quartal hingelegt, sodass wir insgesamt ein ansprechendes Halbjahresergebnis erwirtschaftet haben“, sagte Stephan Winkelmeier, Vorstandsvorsitzender der BayernLB. „Es macht sich gerade in diesen krisenhaften Zeiten bezahlt, dass wir im intensiven Dialog mit unseren Kunden stehen. Erfreulicherweise konnten wir in unseren Kerngeschäftsfeldern eine gute Geschäftsentwicklung verzeichnen“, ergänzte Winkelmeier.

Finanzzahlen des ersten Halbjahres

Der Zinsüberschuss betrug im ersten Halbjahr 928 Mio. Euro (Vj.: 1.006 Mio. Euro). Der Vorjahreswert hatte von einer deutlich höheren Bonifikation aus der Teilnahme des BayernLB-Konzerns am EZB-Tender profitiert. Die entsprechenden Zusatzerträge hatten im ersten Halbjahr 2021 bei 164 Mio. Euro gelegen, in den ersten sechs Monaten 2022 waren es dagegen nur 47 Mio. Euro. Bereinigt um die Erträge aus dem EZB-Tender konnte der Zinsüberschuss somit um rund 5 Prozent gesteigert werden. Den Provisionsüberschuss konnte die BayernLB um rund 16 Prozent auf 219 Mio. Euro steigern (VJ.: 189 Mio. Euro). Prägend hierfür waren wiederum das provisionsstarke Fonds- und Kreditgeschäft sowie das Kartengeschäft.

Für das erste Halbjahr hat der BayernLB-Konzern eine Netto-Auflösung der Risikovorsorge in Höhe von 46 Mio. Euro ausgewiesen (Vj.: Netto-Auflösung von 44 Mio. Euro), was die insgesamt gute Qualität des Kreditportfolios widerspiegelt. Das Risikovorsorgeergebnis enthält ein sogenanntes Post Model Adjustment (PMA), das gebildet worden war, um potenzielle Risiken u.a. aus der Corona-Pandemie abzudecken. Dieses PMA wurde im ersten Halbjahr auf 315 Mio. Euro reduziert (31.12.2021: 356 Mio. Euro). Der noch vorhandene PMA-Bestand dient auch zur Abfederung von möglichen Effekten aus dem Russland-Ukraine-Krieg sowie Lieferkettenschwierigkeiten. Die NPL-Quote, die den Anteil notleidender Kredite am Gesamtkreditvolumen abbildet, lag bei 0,6 Prozent (Vj.: 0,5 Prozent).

Das Fair-Value-Ergebnis betrug -9 Mio. Euro (Vj.: 145 Mio. Euro). Dabei war im Edelmetallgeschäft und im Kundengeschäft mit Financial-Markets-Produkten eine erfreuliche Entwicklung zu verzeichnen. Der deutliche Ergebnisrückgang resultiert vor allem aus der Marktentwicklung u.a. bei der Eigenmittelanlage sowie marktbedingt hoher Bewertungsgewinne im Vorjahr. Das erste Halbjahr 2021 war zudem durch einen positiven Sondereffekt in Höhe von 44 Mio. Euro begünstigt. Das Ergebnis aus Finanzanlagen ging auf -1 Mio. Euro zurück (Vj.: 7 Mio. Euro).

Der Verwaltungsaufwand des BayernLB-Konzerns stieg auf 787 Mio. Euro (Vj.: 754 Mio. Euro). Die operativen Aufwendungen der BayernLB konnten zwar reduziert werden. Der Rückgang des Personalaufwands durch das stringent verfolgte Personalabbauprogramm wurde aber durch temporär erhöhten Sachaufwand vor allem bedingt durch höhere Projektkosten im Rahmen der IT-Modernisierung kompensiert. Bei der DKB war ein erwartungsgemäßer Anstieg des Verwaltungsaufwands zu verzeichnen, was im Wesentlichen auf strategische Investitionen in die Weiterentwicklung der DKB zur TechBank zurückzuführen ist. Der Aufwand aus Bankenabgabe und Einlagensicherung betrug 132 Mio. Euro (Vj.: 170 Mio. Euro). Auf die Bankenabgabe entfielen 103 Mio. Euro (Vj.: 75 Mio. Euro), die Einlagensicherung machte 28 Mio. Euro aus (Vj.: 95 Mio. Euro). Der Anstieg der Bankenabgabe resultiert aus einer allgemeinen Steigerung des Beitragsniveaus. Der Rückgang bei der Einlagensicherung geht auf den Wechsel der DKB zur Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) zurück.

Die Bilanzsumme des BayernLB-Konzerns stieg auf 285,3 Mrd. Euro (31.12.2021: 266,6 Mrd. Euro). Die risikogewichteten Aktiva (RWA) lagen bei 66,2 Mrd. Euro (31.12.2021: 63,3 Mrd. Euro).

Der Konzern verfügte im ersten Halbjahr weiterhin über eine solide Kapitalbasis. Die CET1-Quote lag zum 30.6.2022 bei 15,9 Prozent (31.12.2021: 17,3 Prozent).

Die Cost-Income-Ratio (CIR) betrug 70,3 Prozent (Vj.:55,3 Prozent). Die Verschlechterung ist im Wesentlichen auf den Wegfall der Erträge aus dem EZB-Tender zurückzuführen. Die Eigenkapitalrentabilität (RoE) lag bei 5,2 Prozent (Vj.: 9,5 Prozent).

Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine
Die politische Lage ist vor dem Hintergrund der andauernden Kampfhandlungen in der Ukraine weiterhin angespannt. Die BayernLB hat die Auswirkungen, die diese Entwicklungen auf den Konzern haben könnten, bewertet und angemessene Maßnahmen getroffen.

Als direkte Reaktion hat die BayernLB ihre Repräsentanz in Moskau geschlossen und ihr Neugeschäft mit Russland, der Ukraine und Belarus eingestellt. Das Brutto-Kreditvolumen für diese Länder reduzierte sich im ersten Halbjahr von 0,6 Mrd. Euro auf 0,4 Mrd. Euro weiter; das Netto-Kreditvolumen lag bei 0,1 Mrd. Euro. Das Exposure in den vom Russland-Ukraine-Krieg direkt betroffenen Ländern wird intensiv überwacht und wo immer möglich zurückgeführt.

Fortschritte im Transformationsprogramm Fokus 2024

Die BayernLB hat ihr im Januar 2020 gestartetes, mehrjähriges Transformationsprogramm Fokus 2024 auch im ersten Halbjahr 2022 konsequent vorangetrieben. Unter anderem hat die Bank bei der Modernisierung der Handels-IT und der IT-Banksteuerung gute operative Fortschritte erzielt. Auch die Weiterentwicklung der DKB zur TechBank schritt weiter voran. So ist beispielsweise der sehr schnelle, digitale „RoboKredit“ erfolgreich gestartet. Dabei können Verbraucherdarlehen online auf Basis digital vorliegender Daten mit jedem Endgerät und zu jeder Zeit beantragt werden. Die Kreditentscheidung kann damit vielfach ohne manuelle Prüfhandlungen und ohne Unterlagenanforderungen automatisiert getroffen werden.

Darüber hinaus hat die BayernLB auch im ersten Halbjahr 2022 im Rahmen ihrer Transformation Effizienz- und Kostenmaßnahmen weiterhin konsequent durchgeführt und Prozesse weiter verschlankt, wodurch der Verwaltungsaufwand der Kernbank weiter reduziert werden konnte. So wurde beispielsweise die Digitalisierung des Kreditprozesses weiter vorangetrieben. Der beschlossene Personalabbau in der Kernbank konnte bereits weitgehend abgeschlossen werden.

Auch die Flächenoptimierung in München schreitet voran. So wurden die Umzüge von Mitarbeitern aus umliegenden Gebäuden in den Kerncampus weitgehend abgeschlossen. Damit wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sich die BayernLB im zweiten Halbjahr 2022 von weiteren nicht betriebsnotwendigen Bestandsimmobilien am Standort München trennen wird.

Turnusmäßig hat die BayernLB ihr langfristiges strategisches Zielbild auch im ersten Halbjahr 2022 auf den Prüfstand gestellt. Dabei wurde die Strategie für alle Geschäftsfelder auch unter Berücksichtigung der veränderten geopolitischen Lage sowie in Anbetracht steigender Zinsen und Inflation grundsätzlich bestätigt: deutliches Wachstum der DKB im Privatkundensegment, kontinuierlicher Ausbau des Immobiliengeschäftes sowie Fokussierung des Geschäftes mit Unternehmenskunden mit besonderem Schwerpunkt auf Zukunftsbranchen und Wachstum vor allem in asset-basierten Finanzierungen.

Ausrichtung auf Nachhaltigkeit

Die BayernLB richtet im Rahmen ihrer Transformation ihre Geschäftstätigkeit konsequent auf Nachhaltigkeit aus. Im ersten Halbjahr 2022 konnte die Bank den Anteil ihres ESG-konformen Neugeschäfts steigern. Ihren Kunden steht die BayernLB als strategischer Partner für Sustainable Finance zur Seite. Im ersten Halbjahr hat die BayernLB als eine der ersten Banken deutschland- und europaweit ihr Sustainable Lending Framework veröffentlicht. Dieses setzt den Rahmen für das Angebot von nachhaltigen Finanzierungen.

Auch ihr Portfolio nachhaltiger Refinanzierungsinstrumente hat die BayernLB bereits erfolgreich ausgebaut und setzt diesen Weg weiter fort. Im ersten Halbjahr hat die Bank ihr Sustainable Financing Framework für ihr eigenes Green Bond Portfolio erweitert. Neben Solarenergie und Windkraft beinhaltet das Regelwerk nun auch die Kategorie Schienenverkehr. Das Rahmenwerk, das die Basis für nachhaltige Kapitalmarktemissionen darstellt, orientiert sich an den Zielen und Standards der EU-Taxonomieverordnung. Der Konzern zählt nach zahlreichen erfolgreichen ESG-Kapitalmarktemissionen der BayernLB sowie von DKB und BayernLabo zu den erfahrensten Emittenten im Segment nachhaltiger Transaktionen.

Die DKB hat ihre nachhaltige Unternehmensausrichtung im ersten Halbjahr ebenfalls konsequent fortgesetzt. So wurden u.a. ESG-Kriterien verstärkt in die Kernprozesse der Bank integriert. Das Kreditportfolio der DKB erreicht eine sogenannte SDG-Signifikanz von 78,6 Prozent – dieser Anteil der von der DKB vergebenen Kredite hat also auf die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen eingezahlt.

Zudem konnte die DKB zum siebten Mal in Folge im Rating der unabhängigen Agentur ISS ESG mit „B-“ die höchste vergebene Note erlangen. In der Gruppe „Financials/Public & Regional Banks“ mit über 270 Banken ist die DKB damit Branchenführer. Die BayernLB konnte ihren „Prime-Status“ ebenfalls halten, mit dem ISS ESG die Bank seit 2001 regelmäßig für ihr überdurchschnittliches Engagement auszeichnet.

In den kommenden Monaten fokussiert sich die BayernLB unter anderem auf eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung ihres ESG-Assessments, das die Möglichkeit zur erweiterten Identifizierung von Nachhaltigkeitsrisiken und positiven Wirkungen von Finanzierungen auf die Erreichung von Klima- und Nachhaltigkeitszielen im Portfolio bietet, sowie auf die Weiterentwicklung der Methodik zur Messung und Steuerung des CO2-Fußabdrucks ihres Kundenportfolios.

Ergebnisse der operativen Kundensegmente

Das Segment Immobilien & Sparkassen/Finanzinstitutionen hat ein Vorsteuerergebnis in Höhe von 112 Mio. Euro erzielt (Vj.: 155 Mio. Euro).

Der Bereich „Immobilien“, in dem weiterhin steigende operative Erträge und ein erfreulicher Neugeschäftsverlauf zu verzeichnen waren, trug mit einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von 82 Mio. Euro (Vj.: 86 Mio. Euro) erneut maßgeblich zum Segmentergebnis bei. Dank der erfreulichen Ausweitung der Geschäftsvolumina steigerte der Bereich seinen Zins- und Provisionsüberschuss auf insgesamt 149 Mio. Euro (Vj: 129 Mio. Euro). Der leichte Ergebnisrückgang resultiert im Wesentlichen aus der Risikovorsorge in Höhe von -14 Mio. Euro, der im Vorjahr ein leicht positiver Risikovorsorgebetrag von 2 Mio. Euro gegenüberstand.

Der Bereich „Sparkassen & Finanzinstitutionen“ steigerte sein Ergebnis vor Steuern erneut auf nun 40 Mio. Euro (Vj.: 30 Mio. Euro). Haupttreiber dieser Entwicklung war der Rückgang des Verwaltungsaufwands auf 74 Mio. Euro (Vj.: 81 Mio. Euro) im Zuge des laufenden Transformationsprozesses. Darüber hinaus profitierte der Bereich u.a. erneut von der positiven Entwicklung im Geschäft mit Edelmetallen.

Bei BayernLabo und BayernInvest war aufgrund von Bewertungseffekten ein Ergebnisrückgang zu verzeichnen. Das Ergebnis der Real I.S. lag auf Vorjahresniveau.

Das Segment Corporates & Markets hat ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 80 Mio. Euro (Vj.: 97 Mio. Euro) erwirtschaftet. Das Kerngeschäft des Segments war geprägt von einer Volumensteigerung und stabilem Kundengeschäft mit Financial Markets-Produkten trotz der volatilen Marktlage.

Der Ergebnisrückgang resultiert vor allem aus dem niedrigeren Zinsüberschuss und einem geringeren Ergebnis aus der Fair Value-Bewertung. Der Rückgang des Zinsüberschusses auf 137 Mio. Euro (Vj.: 163 Mio. Euro) geht neben positiven Einmaleffekten im Vorjahr im Wesentlichen auf die strategiekonforme Fokussierung des Kundengeschäfts zurück. Das auf 4 Mio. Euro (Vj.: 35 Mio. Euro) reduzierte Ergebnis aus der Fair Value-Bewertung spiegelt Bewertungsverluste infolge des aktuellen Marktumfelds wider, zudem hatte der Vorjahreswert von positiven Sondereffekten profitiert.

Die Risikovorsorge trug mit 22 Mio. Euro positiv zum Segmentergebnis bei (Vj.: -1 Mio. Euro). Der Verwaltungsaufwand im Segment sank im Zuge der stringenten Fokussierung im Kundengeschäft auf 127 Mio. Euro (Vj.: 144 Mio. Euro).

Im Segment DKB lag das Ergebnis vor Steuern bei 119 Mio. Euro (Vj.: 273 Mio. Euro). In allen Kundensegmenten der DKB, Privatkunden, Infrastruktur und Firmenkunden, verlief die operative Entwicklung zufriedenstellend. Der Ergebnisrückgang resultiert im Wesentlichen aus einer deutlich geringeren Bonifikation aus der Teilnahme am EZB-Tender, der negativen Marktentwicklung bei der Eigenmittelanlage sowie Verlusten aus Zinssicherungsinstrumenten.

Der Zinsüberschuss des DKB-Konzerns lag bei 523 Mio. Euro (Vj.: 566 Mio. Euro), was auf die bereits genannte geringere Tender-Bonifikation zurückgeht. Im ersten Halbjahr 2022 betrug die Bonifikation 47 Mio. Euro, im Vorjahreszeitraum waren es 105 Mio. Euro. Bereinigt um die Ergebniseffekte aus der Tender-Teilnahme konnte die DKB ihren Zinsüberschuss u.a. aufgrund der aktuellen Zinsentwicklung leicht steigern. Der Provisionsüberschuss profitierte u.a. von der positiven Entwicklung im Kreditkartengeschäft und stieg auf 43 Mio. Euro (Vj.: 25 Mio. Euro).

Die DKB hat die Zahl ihrer Privatkunden auf rund 5,2 Millionen (Vj.: rund 4,8 Millionen) gesteigert und damit ihre Position als zweitgrößte Direktbank und einer der Marktführer im digitalen Banking in Deutschland weiter gefestigt. Zur nachhaltigen Sicherung der Marktposition erfolgten weitere Investitionen in den Vertrieb, die Digitalisierung sowie den Personalaufbau, was einen Anstieg des Verwaltungsaufwands auf 370 Mio. Euro (Vj.: 342 Mio. Euro) zur Folge hatte. Beim Aufwand aus Bankenabgabe und Einlagensicherung verzeichnete die DKB einen Anstieg auf insgesamt 71 Mio. Euro (Vj.: 54 Mio. Euro).

Ausblick auf das Gesamtjahr 2022

Die BayernLB passt ihre Prognose für das Gesamtjahr aufgrund sich abzeichnender Sondererlöse an und erwartet nun für den Konzern ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von mindestens 500 Mio. Euro. Aufgrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der damit verbundenen erheblichen Unsicherheiten über die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft inkl. möglicher Sekundär- und Tertiäreffekte unterliegt die Prognose einer erhöhten Unsicherheit.







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