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31.08.2022 Studie: Grundsteuer in Top-7 unverändert – Lorch erhöht um 365 %

Die Gemeinde Lorch im Rheingau hat den Grundsteuerhebesatz zwischen 2020 und 2021 stärker angehoben als jede andere Gemeinde in Deutschland. Insgesamt stieg der Grundsteuersatz um satte 365 Prozent. Zwischen 2019 und 2020 war noch Ringgau die Kommune mit dem größten Zuwachs – die Kommune vervierfachte den Satz. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung des Wirtschafts- und Immobiliendatenanbieters empirica regio GmbH.

Hohenstein im Untertaunus (+273 %), Sankt Augustin (+200 %) und die Gemeinde Deinste (+200%) verdoppelten ihre Grundsteuer innerhalb eines Jahres. Deutschlandweit werden die Immobilienkäufer in Lautertal (Odenwald) und in Lorch (Rheingau) mit einem Hebesatz von 1.050 Prozent am stärksten zur belastet. Ringgau wurde durch seine 400-prozentige Anhebung der Grundsteuer auf 960 Prozent auf Platz drei gespült. Nauheim liegt mit 960 Prozent gleichauf. Gefolgt von Bergneustadt (959 %) und Bad Karlshafen (951 %). Die Großstadt Offenbach am Main verringerte hingegen die Grundsteuer um 100 Prozentpunkte und fällt somit um elf Plätze auf den 13. Rang zurück.

In den Metropolen erreichte die Grundsteuer ein Plateau, die Werte befinden sich auf einem mittlerem Niveau. So reichte die Bandbreite von Hebesätzen von 440 Prozent in Düsseldorf über 500 Prozent in Frankfurt am Main, 515 Prozent in Köln, 520 Prozent in Stuttgart, 535 Prozent in München bis zu 540 Prozent in Hamburg. Berlin ist mit einem überdurchschnittlichen Hebesatz von 810 Prozent einsamer Spitzenreiter und hebt damit auch den durchschnittlichen Hebesatz der Top-7-Städte auf 591 Prozent an.

„Wir konnten in unserer Analyse eine Korrelation zwischen der Grundsteuer und der Verschuldung pro Kopf einer Gemeinde feststellen. Faktoren wie Bevölkerungswachstum und Immobilienpreiswachstum spielten dagegen keine Rolle“, erklärt Jan Grade, Geschäftsführer von empirica regio. „Die Hebesätze sind in der Transformationsregion Rhein-Ruhr sowie in Berlin am höchsten. Beim Blick auf die Anpassungen ergibt sich ein gemischtes Bild, neben zahlreichen Anpassungen im Nordosten fällt vor allem auf, dass sich die Anpassungen in Bayern sehr in Grenzen hielten.“

Die niedrigsten Hebesätze zahlen wie in den vergangenen Jahren die 71 Einwohner der Schleswig-Holsteinischen Gemeinde Christinenthal (45 %). Gefolgt von Ingelheim am Rhein (80 %), Dammfleth und Elisabeth-Sophien-Koog (je 100 %).

„Die niedrigsten Hebesätze für die Grundsteuer finden sich in Schleswig-Holstein, vor allem im ländlichen Raum“, erklärt Grade. „Aber auch wohlhabende urbane Gemeinden bieten teilweise noch außerordentlich niedrige Hebesätze. In einigen Fällen weisen direkt angrenzende Gemeinden nur einen Bruchteil der Hebesätze auf.“

So liegt der Sitz der Deutschen Börse in Eschborn direkt vor den Toren Frankfurts mit einem Hebesatz von 140 Prozent noch innerhalb des Bereichs der zehn niedrigsten Hebesätze in Deutschland und ist damit auch deutlich günstiger als die Frankfurter Kernstadt.





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