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13.09.2022 Baustart für Frankfurts erstes Klimaschutzquartier

Zum Erschließungsbeginn präsentierten ABG-Geschäftsführer Frank Junker und Frankfurts Planungsdezernent Mike Josef gemeinsam mit den Mainova-Vorständen Dr. Constantin H. Alsheimer und Diana Rauhut das nachhaltige Energiekonzept für das Klimaschutzquartier Hilgenfeld (v.l.) / Fotocredit: ABG/Jean-Luc Valentin
Gemeinsam mit dem Frankfurter Planungsdezernenten Mike Josef haben Frank Junker, Vorsitzender der Geschäftsführung der ABG FRANKFURT HOLDING, und Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, anlässlich des Beginns der Erschließung für rund 860 Wohnungen heute das nachhaltige Energiekonzept für das Klimaschutzquartier Hilgenfeld vorgestellt. „Hier im Hilgenfeld entsteht eines der klimafreundlichsten Wohnquartiere Deutschlands, in dem zukünftig bis zu 2.500 Menschen leben werden“, sagte Planungsdezernent Mike Josef. „Ich freue mich, dass wir hier im Norden Frankfurts in einem Quartier Klimaschutz, bezahlbares Wohnen, neue Nachbarschaften durch gemeinschaftliche Wohnprojekte und eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr verbinden können.“ Der Bebauungsplan soll voraussichtlich im Frühjahr 2023 beschlossen werden.

Vom Aktiv-Stadthaus zum Aktiv-Stadtquartier

„Die spürbaren Auswirkungen des Klimawandels und die dramatisch gestiegenen Preise für fossile Energien zeigen sehr deutlich, dass Maßnahmen für den Klimaschutz nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus ökonomischen Gründen dringend geboten sind. Mit der ABG und Mainova haben zwei Frankfurter Unternehmen ihre Kompetenzen gebündelt, um im Hilgenfeld ein höchst innovatives Klimaschutzquartier zu realisieren, das weit über Frankfurt und Hessen hinaus Vorbildcharakter haben wird. Durch das gemeinsam mit EGS-plan entwickelte nachhaltige Quartiers- und Energiekonzept, das alle CO2-Emissionen für Heizung, Warmwasser, Allgemeinstrom und Haushaltsstrom berücksichtigt, erreichen wir im Klimaschutzquartier Hilgenfeld die anspruchsvollen Klimaziele für 2040 schon heute“, erklärte Frank Junker, Vorsitzender der Geschäftsführung der ABG FRANKFURT HOLDING. Alle 54 Mehrfamilienhäuser werden im höchsten Energieeffizienz-Standard gebaut. „Wir engagieren uns mit dem Bau von Passivhäusern seit Jahren für energieeffizientes Wohnen. Im Hilgenfeld nutzen wir darüber hinaus Erfahrungen, die wir mit unserem Aktiv-Stadthaus in der Speicherstraße gewonnen haben und realisieren ein ganzes Aktiv-Stadtquartier“, betonte Junker.

„Verbindung von zukunftsweisendem Klimaschutz und Versorgungssicherheit“

„Gemeinsam mit der ABG treiben wir die Energiewende in Frankfurt voran. Das Wohnquartier im Hilgenfeld verbindet zukunftsweisenden Klimaschutz mit hoher Versorgungssicherheit. 100 Prozent des Stroms sowie 65 Prozent der Wärme werden dezentral vor Ort aus erneuerbaren Energien gewonnen: Dazu tragen über 5.000 Photovoltaikmodule zur Gewinnung von Sonnenenergie sowie 25 Batteriespeicher bei, mit denen wir die 2.500 Mieterinnen und Mieter rund um die Uhr mit Ökostrom versorgen können. Rund 160 Erdwärmesonden in 120 Metern Tiefe liefern umweltschonende Wärme. Die erneuerbare und hocheffiziente Energieerzeugung vor Ort spart jährlich knapp 2.000 Tonnen CO2 im Vergleich zu konventioneller Wärmeversorgung. Zusätzlich macht die überwiegend dezentrale Erzeugung das Hilgenfeld weitgehend unabhängig von fossilen Energieträgern“, sagte Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG.

Das Klimaschutzquartier Hilgenfeld

Auf dem 17,7 Hektar großen Areal entstehen 54 Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 860 Wohnungen. Rund 40 Prozent der Wohnungen werden im Förderweg 1 und Förderweg 2 gefördert, vier Grundstücke werden an Baugruppen für gemeinschaftliches und genossenschaftliches Wohnen vergeben. Zusätzlich sind in dem Quartier zwei Kindertagesstätten und Gewerbeflächen für die Nahversorgung geplant. Bei diesem anspruchsvollen Wohnungsbauprojekt arbeitet die ABG, die im Hilgenfeld Grundstücksentwickler, Erschließungsträger und Bauherr ist, mit starken Partnern zusammen. Im Bereich Energie- und Wärmeversorgung kooperiert der Wohnungskonzern seit vielen Jahren erfolgreich mit der Mainova AG, zum Beispiel beim Mieterstrom durch Gewinnung von erneuerbarer Energie mit Photovoltaikanlagen auf Gebäudedächern. Entwickelt wurde das nachhaltige Energiekonzept für das Klimaschutzquartier Hilgenfeld gemeinsam mit der EGS-plan GmbH, einer führenden Ingenieurgesellschaft für Energie-, Gebäude- und Solartechnik in Deutschland.

Das Energiekonzept

Das Konzept für die Wärmeversorgung sieht ein komplexes Zusammenspiel von Geothermie, Photovoltaik-Thermie-Anlagen (PVT), Wärmepumpen und gasbetriebenen Blockheizkraftwerken vor, die zum Teil mit Biomethan betrieben werden. Um das Quartier nachhaltig mit Wärme zu versorgen, ist der Einsatz von Geothermie in großem Maßstab vorgesehen. Dazu tragen 161 Erdwärmesonden in 120 Metern Tiefe bei. Die 54 Wohnhäuser werden an ein intelligentes „Wärmenetz 4.0“ angeschlossen und über drei Heizzentralen versorgt. In diesen Heizzentralen arbeiten große Wärmepumpen, die mit dem lokal erzeugten Strom aus Photovoltaikanlagen auf den Gebäudedächern sowie aus Blockheizkraftwerken betrieben werden. Nur die drei Gebäude, in denen die Heizzentralen liegen, werden an das überregionale Gasnetz angeschlossen. Für Spitzenlasten im Winter und als Reserve stehen Erdgaskessel zur Verfügung, die nur noch für maximal 5 Prozent des Wärmebedarfs benötigt werden. Um die Erdsondenfelder, denen in den kalten Monaten Wärme entzogen wird, in der warmen Jahreszeit zu regenerieren, werden auf den Dächern 1.160 so genannte PVT-Module installiert. Die Wärmeüberschüsse aus diesen Kollektoren, die neben Strom auch Wärme produzieren, werden in den Boden zurückgeführt und so saisonal gespeichert.

Strom wird in dem Quartier mittels Photovoltaik-Anlagen gewonnen. Dafür werden 5.050 PV-Module auf den Dächern der Häuser installiert. Mit dieser Energie werden die Wärmepumpen betrieben und die Batteriespeicher geladen. Die geplante PV-Leistung liegt bei rund 2,5 Megawatt, darin ist auch der mit PVT-Anlagen erzeugte Strom enthalten. Der Überschuss wird als Quartiersstrom in das Netz abgegeben. Zusätzlich benötigter Strom kommt aus dem öffentlichen Netz.

Mainova wird die technischen Anlagen zur Strom- und Wärmegewinnung in einem langfristigen Contracting errichten und betreiben.





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