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14.09.2022 Lebenszufriedenheit: Hausbesitzer sind nicht glücklicher als Mieter

Der Traum von der eigenen Immobilie scheint durch hohe Immobilienpreise und steigende Zinsen immer unerreichbarer zu werden. Vielen Haushalten droht die Schuldenfalle. Da stellt sich die Frage, wie glücksstiftend so ein Eigenheim eigentlich ist. Lohnt es wirklich, sich bis zur Halskrause zu verschulden, oder lebt es sich zur Miete vielleicht genauso gut, sogar sorgenfreier?

Professor Bernd Raffelhüschen hat im Rahmen des SKL Glücksatlas anhand von langjährigen Datenerhebungen untersucht, wer glücklicher ist: Eigentümer oder Mieter.

Klar ist: Wer den Immobilienkauf plant, ist schon zwei Jahre vor dem definitiven Kauf leicht glücklicher als ein vergleichbarer Mieter. Aber die Freude hält nicht lang. Bereits wenige Jahre nach dem Immobilienerwerb nimmt die allgemeine Lebenszufriedenheit ab und sinkt unter das Ausgangsniveau – von 7,2 Punkten (vor dem Kauf) auf 7,4 (beim Kauf) und dann auf 7,1 Punkte bei einer Skala von 0 bis 10. Viele Neueigentümer verzichten auf Urlaube, die Schulden drücken die Stimmung. Immobilienbesitzer sind deshalb im Schnitt mit ihrem Einkommen unzufriedener als Mieter (genau: um 0,07 Punkte). Auch haben Eigenheimbesitzer eine etwas niedrigere Jobzufriedenheit. Das liegt daran, dass Immobilien eben auch das Arbeitsleben immobiler machen. Der Mieter zieht einfach aus und holt sich den Traumjob.

Allerdings haben die Glücksforscher auch gute Nachrichten für die Eigentümer: Mit ihrer Wohnsituation sind sie definitiv glücklicher als Mieter. Sie sind zufriedener mit ihren Nachbarn, leben in einer ruhigeren Umgebung und haben im Schnitt deutlich mehr Quadratmeter zur Verfügung.

Wer sich also das große Glück vom Eigenheim verspricht, dürfte eher enttäuscht werden, die Glücksabstände zwischen Mietern und Eigentümern sind ziemlich klein.





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