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15.09.2022 Umfrage: 51 Prozent der Senioren hat nichts zu vererben

Nur knapp über die Hälfte (51 Prozent) der deutschen Senioren kann seinen Erben etwas hinterlassen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von YouGov im Auftrag der Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (GNIW) unter 1.001 Befragten ab 55 Jahren. Allerdings möchte der Löwenanteil der potenziellen Erblasser das auch tun: 81 Prozent möchten ihrer Familie etwas hinterlassen, 7 Prozent möchten gemeinnützige Organisationen als Erben einsetzen und 5 Prozent möchten andere Menschen, etwa Freunde oder Bekannte, begünstigen.

„Ein Großteil der Senioren möchte der nachfolgenden Generation etwas hinterlassen. Unsere Befragung zeigt aber, dass es durchaus Menschen gibt, die aus verschiedensten Gründen ihre Familie nicht berücksichtigen möchten. Prinzipiell scheint der gesellschaftliche Druck für viele ein Grund zu sein, um sich für das Vererben zu entscheiden“, erklärt Dr. Henryk Seeger, Geschäftsführer der GNIW. „Viele Senioren würden lieber ihren Lebensabend genießen, als das Vermögen für die nachfolgende Generation zu sparen.“

So gaben 53 Prozent der Befragten mit Erbmasse an, dass sie ihr Vermögen eher dafür nutzen würden, um ihr Leben zu genießen, als es zu vererben. Allerdings glauben 60 Prozent, dass es entweder von der Gesellschaft oder den Angehörigen erwartet wird, etwas zu vererben; nur 32 Prozent verspüren in dieser Frage keinen Druck. 31 Prozent versuchen derweil das Erbe vorzuziehen und ihr Vermögen an die Erben zu Lebzeiten zu übertragen oder zu verschenken.

„Vererben scheint für viele Senioren mit Erwartungen verknüpft zu sein. Dabei möchten viele ihr Vermögen nutzen, um den Lebensabend zu genießen oder aber Teile des Erbes schon zu Lebzeiten zu verschenken“, erklärt Dr. Seeger.

Senioren, die vererben möchten, sind vermögend

Zu vererben gibt es einiges – von den 51 Prozent, die Vermögenswerte besitzen, verfügen nur 3 Prozent über weniger als 5.000 Euro potenzielle Erbmasse. Zwischen 5.000 und 25.000 Euro besitzen rund 13 Prozent. 18 beziehungsweise 20 Prozent besitzen sogar zwischen 100.000 und 250.000 Euro beziehungsweise 250.000 und 500.000 Euro, 14 Prozent schließlich besitzen sogar mehr als eine halbe Million Euro.
„Es ist zum einen besorgniserregend, dass etwas mehr die Hälfte der Senioren nichts zu vererben hat. Jene, die Vermögenswerte besitzen, sind wiederum potenziell eher vermögend. Allerdings zeigt unsere Erhebung auch, dass ein Großteil des Kapitals eingemauert in Immobilien und nicht kurzfristig verfügbar ist“, erklärt Dr. Seeger, Geschäftsführer der GNIW.

Großteil der Erbmasse in Immobilien gebunden

So gaben 45 Prozent der Befragten an, dass sie Wohneigentum besitzen. Von diesen schätzten 60 Prozent, dass ihre Immobilie mehr als 75 Prozent ihres Gesamtvermögens ausmacht, immerhin 18 Prozent schätzten, dass ihre Immobilie rund 50 Prozent des Gesamtvermögens ausmacht.

„Viele Senioren können nicht frei über ihr Immobilienvermögen verfügen und sind nur auf dem Papier reich. Sie wollen nicht ausziehen, aber dennoch ihr Vermögen nutzen, um sich den Lebensabend zu versüßen. Der Rückmietkauf kann eine Lösung darstellen, um dieses Vermögensdilemma aufzulösen. Dabei verkauft der Eigentümer seine Immobilie, erhält auf einen Schlag ein großes Vermögen und mietet die Immobilie so lange zurück, wie er das möchte“, erklärt Dr. Seeger.

Großteil der Befragten hält ein Testament für wichtig

Ein Großteil der Befragten hat bereits ein Testament aufgesetzt. 37 Prozent gaben an, dass es ihnen wichtig sei, mithilfe eines Testaments Erbstreitigkeiten vorzubeugen. 21 Prozent wollten mittels des Testaments bestimmen, welcher Begünstigte welchen Teil des vererbten Vermögens erhält. 6 Prozent gaben an, dass sie schlicht verhindern wollen, dass ihre Verwandten überhaupt etwas erben. 36 Prozent gaben an, noch kein Testament aufgesetzt zu haben, davon hielten 21 Prozent den gesetzlichen Verteilungsschlüssel für ausreichend, 14 Prozent wollen sich erst in Zukunft mit diesem Thema beschäftigen.

Gefragt, ob es ihnen wichtig sei, was mit ihren Wertgegenständen und Sachwerten (Immobilien, Schmuck, Kunst) nach ihrem Tod geschehe, gaben 66 Prozent der Befragten an, dass es ihnen wichtig sei, über den Tod hinaus mitbestimmen zu können, was mit ihren Sachwerten passiert. Für 26 Prozent der Befragten war es weniger wichtig, was mit ihren Wertgegenständen und Immobilien nach dem Tod passiert.







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