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22.09.2022 Retail: Steigende Preise treiben Online- Schnäppchen-Jagd weiter an

Der internationale Zahlungsdienstleister Checkout.com hat heute eine Retail-Studie zum Einkaufsverhalten deutscher Verbraucher:innen in der Nach-Corona-Zeit veröffentlicht. Die gute Nachricht: Eine große Mehrheit von 71 Prozent der deutschen Verbraucher:innen kauft mehrmals im Monat online ein. Die etwas weniger Gute, zumindest aus Retailer-Sicht: Schon jetzt zeigt sich, dass deutsche Online-Shopper vermehrt auf die Suche nach Sonderangeboten gehen und stärker auf ihre Ausgaben achten. Außerdem gibt es für die Händler Optimierungspotential beim Checkout-Prozess.

In seiner jüngsten Retail-Studie hat Checkout.com über 9.000 Verbraucher und 500 Händler weltweit, darunter über 1.000 Verbraucher und 125 Händler in Deutschland zur aktuellen Situation befragt und spannende Antworten zu den Einkaufsgewohnheiten erhalten.

„Die derzeitige geopolitische Gesamtlage stellt uns alle vor große Herausforderungen", erklärt Nicolas Mayntz, Marketing Manager DACH bei Checkout.com. „Vor allem den Checkout-Prozess sollten Retailer jetzt ganz genau unter die Lupe nehmen, denn – so zeigt es die Studie – bei vielen Händlern besteht ein dringendes Optimierungspotenzial bei der Bereitstellung eines reibungslosen Prozesses. Eine sehr hohe falsch-negative Ablehnungsquote sollten sich Retailer in den schwieriger werdenden Einkaufszeiten besser nicht erlauben.“

Steigende Preise verändern die Einkaufsgewohnheiten

Auch wenn das Vertrauen deutscher Verbraucher:innen in das Einkaufen im Internet sich weiterhin auf hohem Niveau bewegt, gehen sie insgesamt deutlich vorsichtiger mit ihrem Einkaufsbudget um. 43 Prozent haben im Zuge der Preissteigerungen ihre Ausgaben für nicht lebensnotwendige Güter im Einzelhandel eingeschränkt. 30 Prozent nutzen das Online-Shoppen sogar ganz gezielt für die Suche nach Sonderangeboten und Schnäppchen. Für 41 Prozent der deutschen Befragten wird das Leben durch die Möglichkeit des Interneteinkaufs einfacher und sicherer. Händler hingegen sehen sich im Dilemma: 94 Prozent von ihnen wissen, dass die Weitergabe von Preiserhöhungen an ihre Kunden ein Risiko darstellt. 26 Prozent werden es dennoch tun, wie die Umfrage zeigt.

Trend zum digitalen Bezahlen weitet sich aus

Da viele deutsche Online-Shopper:innen sich ein möglichst nahtloses Online-Einkaufserlebnis wünschen, wenden sie sich immer häufiger auch neuen Zahlungsmethoden zu. So haben 13 Prozent der in der Studie befragten Konsument:innen in den letzten zwölf Monaten zum ersten Mal mindestens eine neue Zahlungsmethode genutzt – gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg von fünf Prozent. Die Ausweitung in der Gruppe, die bisher zwar noch keine alternativen Zahlungsmethoden genutzt haben, es aber gerne tun würden, hat sich im Vergleich zu 2021 (14 Prozent) sogar nahezu verdoppelt und liegt jetzt bei 25 Prozent. An der Spitze der alternativen Zahlungsoptionen liegt dabei mit 57 Prozent die Nutzung digitaler Geldbörsen wie Apple Pay oder Google Pay (2021 lag dieser Wert bei nur 38 Prozent). Viele deutsche Retailer haben sich darauf bereits eingestellt: 60 Prozent von ihnen bieten ihren Kunden bereits mindestens eine Option für digitale Geldbörsen an. Auch wenn 23 Prozent der E-Commerce-Anbieter glauben, dass die Zahlung mit Kreditkarten in den nächsten fünf Jahren zurückgehen wird, nimmt die Kartenzahlung im Internet aktuell noch zu: 42 Prozent der Online-Shopper planen in den nächsten zwölf Monaten, mit Kredit- oder Debitkarten online einzukaufen (2021: 33 Prozent).

Buy Now Pay Later (BNPL) Nutzungszahlen fallen zurück

Eine deutliche Veränderung im Einkaufsverhalten zeigt sich beim BNPL-Trend: Nur noch 31 Prozent der deutschen Verbraucher haben diese Zahlungsoption in den letzten zwölf Monaten genutzt – 2021 lag dieser Wert noch bei 41 Prozent. Die Entwicklung scheint sich auch schon auf Retailer-Seite widerzuspiegeln: Zwar bieten 64 Prozent von ihnen BNPL bereits an (oder planen dies zu tun), 20 Prozent wollen es jedoch schon wieder aus ihrem Zahlungsmix streichen. Händler sind bei den Gebühren kostensensitiv und bevorzugen schnellere Auszahlungen von den Bezahlanbietern. Zudem müssen sie sich beim Checkout auf unterschiedliche Kundengruppen einstellen: auf vorsichtiger agierende Kund:innen, die wieder traditioneller bezahlen wollen, sowie gleichzeitig auf digital-affine Kunden, die alternative Payment-Möglichkeiten bevorzugen.

Verbraucherverhalten und Vertrauen

Vor drei Jahren wurde die Zwei-Faktor-Authentifizierung für Online-Käufe eingeführt. Mittlerweile akzeptieren die meisten Kund:innen in Deutschland die Vorteile dieser Sicherheitsmaßnahme: Eine Mehrheit von 65 Prozent fühlt sich dadurch beim Checkout-Prozess sicherer. Bei 58 Prozent hat die Zwei-Faktor-Authentifizierung sogar das Vertrauen in die Webseiten, auf denen sie einkaufen, verstärkt. Auf Retailer-Seite sieht das Bild etwas anders aus: 25 Prozent der Händler betrachten die höheren Sicherheitsbarrieren beim Online-Shopping als großes Risiko – sie befürchten, durch falsche Ablehnungen eigentlich legitimer Kundschaft Online-Einkäufer:innen an den Mitbewerb zu verlieren. 56 Prozent stufen diese Gefahr lediglich als mittleres Risiko ein. Dass fehlerhafte Zurückweisungen von Bezahlvorgängen aber tatsächlich ein reales Problem beim Online-Shopping darstellen, zeigt die hohe Anzahl der Kunden, die mindestens eine solche falsche Ablehnung einer Zahlung in den letzten vier Monaten bereits erlebt haben – dies ist mit 45 Prozent fast die Hälfte der in der neuen Retailstudie befragten deutschen Konsument:innen. Das zeigt: Bei vielen Händlern besteht anscheinend ein dringendes Optimierungspotenzial bei der Bereitstellung eines reibungslosen Checkout-Prozesses. Denn eine so hohe falsch-negative Ablehnungsquote sollten sich Retailer in den schwieriger werdenden Einkaufszeiten besser nicht erlauben.






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