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23.09.2022 Vermieterexperte ist für Herabsetzung der Heizleistung auf 17 Grad

Angesichts der Gaskrise hält Matthias Heißner, Immobilienexperte und Geschäftsführer der Vermieterwelt GmbH, eine Drosselung der nächtlichen Heizleistung und Warmwasserversorgung für unumgänglich. Er ruft Mietende wie Vermieter zur gemeinsamen Problemlösung auf.

Berlin/Stuttgart. Als Reaktion auf den akuten Gasmangel wird die nächtliche Energiezufuhr in den Mietwohnungen auf 17 Grad Celsius begrenzt: Mit dieser Entscheidung sorgte der Immobilienkonzern Vonovia kürzlich für Aufruhr. Denn die Vorgaben, die durch die Rechtsprechung definiert wurden, gehen in der Heizperiode vom 1. Oktober bis zum 30. April von einer Mindesttemperatur von 20 bis 22 Grad Celsius aus. Noch eindeutiger ist das Mietrecht bei der Warmwasserversorgung: Während der Vermieter die Heizleistung in der Nacht, also zwischen 23 und 6 Uhr, auf 18 Grad Celsius drosseln darf, muss er das ganze Jahr über 24 Stunden am Tag ausreichend Wasser mit einer Temperatur von 40 bis 50 Grad zu Verfügung stellen. Kommt der Vermieter diesen Pflichten nicht nach, kann der Mieter ohne Ankündigung die Miete reduzieren. Wird der Mangel weiterhin nicht behoben, können gerichtliche Schritte gegen den Vermieter eingeleitet werden.

Kompromisse seitens Vermieter und Mieter gefordert

„Die aktuelle Gaskrise zwingt uns jedoch zum Umdenken“, sagt Matthias Heißner, Immobilienexperte und Geschäftsführer der Vermieterwelt GmbH. Angesichts der steigenden Energiepreise und Versorgungsknappheit hält er eine Drosselung der nächtlichen Heizleistung und Warmwasserversorgung auf 17 Grad Celsius für legitim. Allerdings sollte diese Entscheidung gemeinsam mit dem Mieter getroffen werden. Der Experte rät von Alleingängen durch die Vermieter ab. „Da an Zentralheizungen häufig mehrere Mietparteien hängen, wird es vermutlich nicht leicht sein, sich auf eine Energieeinsparung zu einigen“, äußert Heißner, hält den Aufwand aber für angemessen. Schließlich dürfen Vermieter dann die Warmwasserversorgung begrenzen oder die Raumtemperatur senken – auch unter die bisher gerichtlich festgelegten Grenzwerte. „Vermieter wie Mieter sind jetzt gefordert, Kompromisse einzugehen“, plädiert Heißner, „denn diese Energiekrise können wir nur gemeinsam meistern.“






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