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11.10.2022 Zinswende und Inflation lassen Hotelrenditen steigen

In den ersten drei Quartalen 2022 verzeichnete die international tätige Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W) in Deutschland Investitionen von circa 1,2 Mrd. EUR in Hotelimmobilien. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Q1-Q3/2021: 1,5 Mrd. EUR) entspricht dies einem Rückgang von etwa 20 Prozent. Mit der Ausnahme von drei Portfolios wurden ausschließlich Einzeltransaktion verbucht. Die durchschnittliche Größe bei Einzeltransaktionen lag bei 23 Mio. EUR.

Deutsche Anleger waren mit einem Anteil von 72 Prozent für das Gros des Transaktionsvolumens verantwortlich. Es folgten Investoren aus Großbritannien und Österreich (jeweils 10 Prozent), Österreich (11 Prozent), Frankreich (7 Prozent) und den USA (1 Prozent). Am aktivsten zeigten sich institutionelle Investoren mit einem Marktanteil von 44 Prozent. Auf Private-Equity-Investoren und private Anleger/Family Offices entfielen jeweils 14 Prozent, auf Hotelbetreiber 13 Prozent, auf Immobiliengesellschaften 9 Prozent und Entwickler 7 Prozent des umgesetzten Volumens. Betreiberfreie Verkäufe stellten dabei rund 53 Prozent des Transaktionsvolumens dar.

„Obgleich sich die operativen Hotelmärkte in den vergangenen Monaten deutlich erholten, lösten die Zinswende und die hohe Inflation eine spürbare Unsicherheit aus. Die Aktivität der Marktteilnehmer ist dadurch noch sehr verhalten und An- und Verkäufe sind sehr selektiv. Hinzu kommt die Schwierigkeit der Preisfindung mit einer erheblichen Kluft zwischen den Erwartungen der Verkäufer und den erzielbaren Preisen“, kommentiert Stefan Giesemann, Head of Hospitality Germany & Austria bei Cushman & Wakefield.

C&W verzeichnete in allen Märkten eine um mindestens 50 Basispunkte erhöhte Spitzenrendite und rechnet angesichts der erwarteten weiteren Zinsanhebungen in den kommenden Monaten mit einer Fortsetzung dieser Entwicklung. Da sich noch einige größere Deals kurz vor Abschluss befinden prognostiziert C&W ein Gesamtumsatzvolumen zwischen 1,8 EUR und 2,0 Mrd. EUR bis Jahresende.

Zu den größten Transaktionen im 3. Quartal 2022 zählten u. a.:

• Everest Management hat das „Holiday Inn“ in Unterhaching mit 257 Zimmern an einen lokalen Entwickler mit dem Schwerpunkt Long-Stay-Segment veräußert. Es gehört zum Ensemble „Sonnenhöfe“, das zudem über rund 26.000 m² Bürofläche verfügt.
• Corestate verkaufte in Düsseldorf das ehemalige Serviced Apartments-Anlage „Joyn“ an den Union Investment-Fonds Geno Rheinland Real Estate. Die 70 Apartments werden in Zukunft von Limehome betrieben.
• Das Wellness Resort A-ROSA auf Sylt mit 177 Zimmern wurde an das Family Office Wirtgen Invest veräußert. Seit der Eröffnung im Jahr 2010 wird das Hotel mit einem langfristigen Pachtvertrag durch die DSR Hotel Holding betrieben. Verkäufer ist die Publikumsfondsgesellschaft Deutsche Immobilien Invest Hotel Fonds.
• Imaxxam hat für den German Small Asset Invest der Union Investment das B&B Hotel Augsburg-West erworben. Das im Jahr 2021 fertiggestellte Haus mit 124 Zimmern wird langfristig von B&B gepachtet. Verkäufer war die Pro Objekt Immobilien- und Projektentwicklungsgesellschaft.
• Die Arbireo Capital kaufte im Auftrag eines Family Offices ein B&B-Hotel mit 105 Zimmern in Ravensburg. Das 2020 eröffnete Hotel ist für über 20 Jahre an B&B verpachtet. Verkäufer ist die Projektgesellschaft der Wilhelm Geiger GmbH & Co. KG.






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