News RSS-Feed

17.10.2022 Rund 3,7 Mrd. Euro am Hamburger Investmentmarkt registriert

Der Hamburger Investmentmarkt hat nach Angaben von Colliers mit einem gewerblichen Transaktionsvolumen von 3,7 Milliarden Euro bereits das Gesamtvorjahresergebnis 2021 mit 3,3 Milliarden Euro knacken können. Das Ergebnis übersteigt den Vorjahreswert nach neun Monaten (2,1 Milliarden Euro) um rund 72 Prozent und den Fünfjahresschnitt um 34 Prozent. In der Einzelbetrachtung lag das dritte Quartal 2022 mit einem Transaktionsvolumen von 1,5 Milliarden Euro auch deutlich über dem Resultat des Vorjahres (874 Millionen Euro). Sascha Hanekopf, Regional Manager bei Colliers in Hamburg: „Das registrierte Transaktionsvolumen ist ein gutes Zeichen dafür, dass grundsätzlich noch Aktivitäten in der Hansestadt vorhanden sind. Um den Sondereffekt der Alstria-Brookfield-Übernahme bereinigt ist dennoch nach wie vor das aktuell schwache Marktumfeld zu beachten.“

Sascha Hanekopf weiter: „Wir befinden uns mitten in einer Zeitenwende, bei der eine Transformation vom Verkäufer- zum Käufermarkt erfolgt. Die Unsicherheiten wirtschaftlicher und politischer Natur haben seit Jahresmitte weiter angehalten. Gleichermaßen haben sich Finanzierungsbedingungen nicht entspannt. An- und Verkaufsprozesse sind hierdurch stets beeinflusst. Käufer- und verkäuferseitig besteht zudem eine Lücke, die auf beiden Seiten bisher zu wenig Annäherung gefunden hat. Ein Zugriff von antizyklischen Immobilien zum Beispiel können die Diversifizierung und damit das Risiko-Rendite-Profil eines Portfolios verbessern. Wir sehen besonders ESG-konforme Büroimmobilien als relativ wertstabil an. Kurzfristig wird Kapital zurückgehalten, langfristig bieten Immobilien weiterhin Chancen.“

Büroimmobilien machen Großteil des Transaktionsvolumens aus

Mit einem Anteil am gesamten Transaktionsvolumen von rund 82 Prozent waren Investoren in den ersten drei Quartalen 2022 besonders in der Assetklasse Büro aktiv. Allein 3,0 Milliarden Euro entfielen damit auf Büroimmobilien. Als wesentliche Treiber konnten drei Transaktionen über 150 Millionen Euro im dritten Quartal registriert werden: Zum einen das Büroareal an der Schlüterstraße im hohen Bereich von über 350 Millionen Euro, das von Peakside an VALUES respektive für die Bayerische Versorgungskammer angekauft wurde, darüber hinaus die Beteiligung durch Hausinvest mit 25 Prozent am Elbtower in Höhe von 300 Millionen Euro und der Verkauf des Büroneubaus Connexion Office am Klostertor mit etwa 150 Millionen Euro.

Renditen in allen Assetklassen mit weiterem Anstieg

Die Renditen haben sich aufgrund des Finanzierungsumfeldes ein weiteres Mal verändert. Bereits in Q2 2022 ist die Hamburger Spitzenrendite im Bürosegment für Primeobjekte (3,1 Prozent) gestiegen und setzt nun die Entwicklung fort. Aktuell notiert diese bei 3,35 Prozent, was eine Zunahme um 25 Basispunkte ergibt. Spitzenrenditen für Einzelhandelsobjekte haben eine Steigerung von 3,50 Prozent (Q2 2022) auf 3,60 Prozent ergeben. Der noch letztes Jahr anhaltende hohe Wettbewerbsdruck im Industrie- und Logistiksegment hat sich gedreht und ebenfalls eine weitere Anhebung erfahren. Die Rendite hat hier von 3,35 Prozent um 25 Basispunkte auf 3,60 Prozent zugelegt. „Wie erwartet ist es zu weiteren Korrekturen der Rendite gekommen, bei denen Produkte mit neuem Pricing gehandelt wurden. Bis zum Jahresende sind weitere Anpassungen sehr realistisch“, ist sich Hanekopf sicher.

Ausblick

Mit dem Ende des dritten Quartals konnte bereits ein Großteil des prognostizierten Volumens für 2022 erreicht werden. „Wir gehen davon aus, dass sich die Dynamik zum Jahresende aufgrund von geringeren Marktaktivitäten und zudem ausbleibenden Landmark-Deals verhalten zeigt. Auch wenn sich das Sentiment derzeit eintrübt, zeigt der Vermietungsmarkt mit guten Quartalswerten weiterhin ein funktionierendes Umfeld. Zudem sehen wir vor allem für langfristig orientierte Investoren attraktive Investmentchancen. Die guten institutionellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden weiteres Kapital nach Deutschland und vor allem nach Hamburg bringen. Damit bleiben sie weiterhin sichere Häfen für Investments. Diese Entwicklungen werden Investoren mit Interesse verfolgen. Bis zum Jahresende ist ein Transaktionsvolumen im Bereich von 4,0 Milliarden Euro weiterhin realistisch“, prognostiziert Hanekopf.






Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!