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21.10.2022 Immobilienaktien: Verhaltene Stimmung bei den Analysten

Die Hamburger Agentur für Finanz- und Unternehmenskommunikation Kirchhoff Consult AG hat die neue Ausgabe des „Kirchhoff Stimmungsindikator Immobilienaktien“ veröffentlicht. Die Untersuchung wurde zum siebten Mal durchgeführt. Im Rahmen der Studie wurden Immobilienexperten nach den Entwicklungsperspektiven von Immobilienaktien in Deutschland, sowie den Chancen und Herausforderungen im aktuellen Marktumfeld befragt.

Klaus Rainer Kirchhoff, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Kirchhoff Consult AG: „Die meisten Immobilienaktien haben in den vergangenen Monaten deutlich an Wert verloren. Dass dennoch die Erwartung an die weitere Kursentwicklung nur verhalten ist, zeigt, dass die Krise noch nicht überstanden ist. Der Politik kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu. Einerseits bedarf es einer wirkungsvollen Dämpfung der Inflation, um deutschen Projektentwicklern und ihren Bauvorhaben ein attraktives Zinsumfeld und kostengünstige Beschaffungsmärkte zu ermöglichen. Andererseits brauchen wir eine wirksame Strategie zur schnellen Senkung von Energiekosten.“

Die befragten Analysten blicken verhalten optimistisch in die kommenden Monate. Die Grundstimmung erreichte 4,5 Punkte auf einer Skala von -100 bis +100. Damit ist der positive Trend der letzten Befragungen vorerst unterbrochen (2021: 46,9 Punkte). Unterschiedliche Erwartungshaltungen gibt es zwischen den beiden Assetklassen Wohnen und Gewerbe. Unternehmensvertreter äußerten sich zur allgemeinen Grundstimmung mit -2,3 Punkten zurückhaltend.

Immobilien-AGs zeigen langfristig deutlich schlechtere Performance als DAX-40
Die Umfrageergebnisse passen in das Bild, das sich am Kapitalmarkt bei Immobilien-AGs zeichnet. Immobilien-Aktien befinden sich derzeit in einer Korrekturphase mit deutlich schlechteren Kursverläufen. In den vergangenen drei Jahren sind die Aktien des RX Real Estate Index um durchschnittlich 55 Prozent gesunken – wesentlich stärker als der DAX-40. Auch das Minus von rund 45 Prozent in den vergangenen sechs Monaten bestätigt die negative Entwicklung.

Stefan Scharff, Gründer und Geschäftsführer von SRC-Research: „Die Dynamik der Immobilienbranche hat sich in den letzten Monaten deutlich verschärft und stellt die Marktteilnehmer vor große Herausforderungen. Gleichwohl eröffnen die Veränderungen auch neue Investmentopportunitäten. Um diese Chancen zu erkennen und zu ergreifen, kommt es mehr denn je auf die Stock Selection an.“

Ausblick bei deutschen Wohnimmobilien-Aktien kurzfristig eingetrübt, mittelfristig positiv
Die Stimmung der befragten Analysten hat sich bei Wohnimmobilien-Aktien eingetrübt. Der Stimmungsindikator ist mit -2,3 Punkte leicht negativ (2021: 27,8 Punkte). IR-Manager sind mit 11,4 Punkten zurückhaltend optimistisch. Insgesamt kann das Umfeld im Wohnimmobilien-Segment als intakt eingeschätzt werden.

Mittelfristig weist der Stimmungsindikator dagegen mit 4,5 Punkten bei Analysten einen positiven Wert auf (2021: 27,8 Punkte). Hier ist die Differenz zur letzten Befragung mit knapp 23 Punkten deutlich. Der Stimmungsindikator von IR-Managern beträgt 31,8 Punkte und ist wesentlich optimistischer.

Seitwärtsbewegung der Kurse bei Gewerbeimmobilien-Aktien erwartet

Das Kurspotenzial von Gewerbeimmobilien-Aktien wird von Analysten negativer gesehen als von Wohnimmobilien-Aktien. Der Wert ist gegenüber der letzten Befragung auf -9,1 Punkte deutlich gefallen (2021: 22,2 Punkte). Der Stimmungsindikator von IR-Managern ist mit -4,5 Punkten ebenfalls negativ. Die Stimmung bei Gewerbeimmobilen-Aktien ist im Vergleich zur letzten Erhebung, sowohl im kurzfristigen, als auch mittelfristigen Szenario deutlich gefallen. Dabei geht ein Großteil der Befragten von einem anhaltenden Seitwärtstrend aus.

Analysten und IR-Verantwortliche sehen vor allem große Herausforderungen in der EU-Taxonomie

Erstmals wurden Analysten und IR-Verantwortliche nach ihren Einschätzungen zu der Bedeutung von ESG für den langfristigen Erfolg von Immobiliengesellschaften und den größten Herausforderungen für die Immobilienwirtschaft befragt. Bei den Ergebnissen zeigt sich eine große Kongruenz. 60 Prozent der befragten Analysten und Unternehmensvertreter stufen die Bedeutung von ESG-Faktoren mittelfristig als eher wichtig und langfristig als wichtig ein. Große Übereinstimmung herrscht nach Umfrage von Analysten und Unternehmensvertretern über die größten Herausforderungen für die Immobilienwirtschaft. Hier befinden 93 Prozent der Befragten die EU-Taxonomie als größte Herausforderung.

Jens Hecht, Vorstand der Kirchhoff Consult AG: „Unerwartete Ereignisse wie der Russland-Ukraine Konflikt, eine anziehende Inflation und hohe Preissteigerungen für Energie und Rohstoffe stellen Unternehmen vor große Herausforderungen. Gerade Immobilien-AGs müssen daher klar kommunizieren, mit welchen Strategien und Maßnahmen eine weitere Wertschaffung in diesem Umfeld gelingen kann.“





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