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31.10.2022 Mieten oder Kaufen? Das sind Vor- und Nachteile

Die Mehrheit der Deutschen wohnt zur Miete. In kaum einem anderen europäischen Land gibt es so wenig Menschen, die ein Eigenheim besitzen. Doch mit steigenden Miet- und Nebenkosten steigt auch die Anzahl derer, die sich den Traum von der eigenen Immobilie erfüllen möchten. Doch lohnt sich das überhaupt? Immerhin handelt es sich beim Immobilienkauf um eine Entscheidung, die in der Regel mit finanziellen Verpflichtungen für viele Jahre einhergeht. Wir haben die Vor- und Nachteile des Mietens und Kaufens gegenübergestellt.

Das spricht für das Kaufen

Vor allem junge Familien träumen häufig von einem Häuschen im Grünen. Das hängt oft mit der Lage zusammen: Ein Haus in einem Vorort oder auf dem Land bietet mehr Platz zum Leben als eine Stadtwohnung. Hinzu kommt, dass die Kinder so naturverbundener aufwachsen können, was eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen bietet. Außerdem kann man das eigene Zuhause von Anfang an nach den eigenen Vorstellungen gestalten. Niemand kann etwas sagen, wenn Sie Löcher bohren und werkeln oder die Wände in knalligen Farben streichen. Zudem bietet das Wohnen in den eigenen vier Wänden auch einen gewissen Schutz. In den letzten Jahren hat in den deutschen Großstädten die Kündigung von Mietverhältnissen wegen Eigenbedarf deutlich zugenommen. In einem eigenen Haus oder einer Wohnung kann das natürlich nicht mehr passieren. Auf der anderen Seite birgt das Kaufen andere Risiken und Herausforderungen. So erfordert es einiges an Planung und Berechnung von Eigenkapital für einen Kauf. Wer über ein relativ sicheres Einkommen verfügt, kann die Kosten berechnen und einplanen.

Doch was, wenn man dann beispielsweise die Arbeit verliert, berufsunfähig wird oder andere unerwartete Schicksalsschläge dazu führen, dass das Einkommen ausbleibt? So bedeutet der Besitz einer Immobilie auch immer viel Verantwortung. Sie müssen für Nebenkosten oder hohe Reparaturkosten wie das Einbauen einer neuen Heizung komplett selbst aufkommen. Wenn Sie umziehen möchten, können Sie Ihre Immobilie im besten Fall gewinnbringend vermieten oder verkaufen. Dies bringt jedoch auch immer einen gewissen Aufwand mit sich. Auf der anderen Seite sind Sie dadurch natürlich finanziell viel unabhängiger. Mieter nämlich haben auf die Nebenkosten in der Regel wenig Einfluss und können daher auch diesbezüglich schlecht einsparen.

Vorteile des Mietens

Mieter haben einen geringeren Gestaltungsspielraum in ihrem Zuhause – dafür sind sie deutlich flexibler. Ändern sich Arbeitsplatz, Lebensumstände oder -vorstellungen, ist ein Umzug viel einfacher möglich. Um Eigenkapital oder die Tilgung von Schulden müssen sich Mieter keine Gedanken machen. Auch insgesamt gibt es weniger Pflichten. Fallen Reparatur- oder Instanthaltungskosten an, ist in den meisten Fällen der Vermieter dafür verantwortlich. Besonders ältere Häuser können zu einer finanziellen Belastung werden, wenn aufwendige Renovierungs- und Sanierungsaufgaben anfallen. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch weniger Sicherheiten. Seit Jahren steigen die Preise auf dem Mietmarkt – teilweise so hoch, dass man sich mit durchschnittlichem Einkommen Umzüge kaum noch leisten kann. Sichere Prognosen und konkrete Planungen für die Zukunft zu machen, ist dadurch schwierig. Im Gegensatz zu einer eigenen Immobilie ist die Mietwohnung keine Geldanlage. Sie zahlen monatlich Geld für die Miete – wenn Sie ausziehen, bleibt davon jedoch nichts übrig. Anders ist es bei einem Haus- oder Wohnungskredit, bei dem Sie Ihr Objekt irgendwann selbst besitzen und beispielsweise als Altersvorsorge nutzen können.

Fazit: Mieten oder Kaufen ist hauptsächlich eine Frage des Lebensstils

Wie Sie sehen, hat jede der beiden Alternativen Vor- und Nachteile. Ob es sich lohnt, eine Immobilie zu kaufen, hängt von einer Vielzahl an Aspekten ab und ist nicht immer eindeutig zu beantworten. Manche Faktoren, wie zum Beispiel das Auftreten unerwarteter Nebenkosten oder die Entwicklung des Immobilienmarktes, sind nicht immer eindeutig absehbar. So kann es beispielsweise sein, dass der Kauf einer Immobilie, für die hohe Instanthaltungskosten, Gebühren und Steuern anfallen, sich nicht unbedingt rentiert. Mitunter macht es aus rein finanzieller Sicht dann mehr Sinn, das Geld in andere Anlagen wie in Einzelaktien oder in ETFs zu investieren.

Letztendlich spielen aber beim Kauf einer Immobilie zu einem nicht unerheblichen Teil emotionale Aspekte eine Rolle. Jeder Mensch hat andere Präferenzen und Prioritäten im Leben. Manch einer findet die Vorstellung, sich auf Jahre an eine Immobilie zu binden, erdrückend und belastend. Für einen anderen erzeugt sie eher ein Gefühl von Sicherheit. Während Kredite dem einen Angst machen, sehen andere vor allem die sinnvolle Investition. Grob kann man sagen, dass es für Menschen mit einem steten Lebenswandel und sicherem Arbeitsplatz meist komfortabler ist, eine Immobilie zu kaufen. Wer jedoch ein geringes Einkommen und wenig Eigenkapital besitzt, sollte möglicherweise besser mieten.






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