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31.10.2022 Berlin: Industrie- und Logistikimmobilien zeigen sich krisensicher

Nach Ablauf des dritten Quartals 2022 verzeichnete der Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt laut Colliers einen Flächenumsatz von rund 889.800 Quadratmetern und damit ein Allzeithoch. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (410.200 Quadratmeter) hat sich der Flächenumsatz verdoppelt. Die im ersten Quartal in die Statistik aufgenommene Eigennutzeransiedlung von Tesla mit rund 327.000 Quadratmetern war der Hauptfaktor für den überdurchschnittlichen Flächenumsatz. Ohne den Sondereffekt Tesla lag der Flächenumsatz bei rund 562.800 Quadratmetern und damit bereits circa 37 Prozent über dem Vorjahreswert.

Endre Rebák, Head of Industrial & Logistics bei Colliers in Berlin: „Wir beobachten in den letzten drei Quartalen vermehrt großvolumige Abschlüsse. Erwähnenswert, dass insgesamt sieben im Flächensegment über 20.000 Quadratmetern stattgefunden haben. Gleichzeitig registrieren wir einen Rückgang bei der Anzahl der Abschlüsse (- 8 Prozent). Insgesamt zeigt sich der Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt sehr robust und verzeichnet auch in Krisenzeiten eine hohe Nachfrage.“

In den ersten drei Quartalen 2022 entfielen drei der sieben Abschlüsse über 20.000 Quadratmeter auf Handelsunternehmen. Vor allem in den ersten beiden Quartalen waren Lebensmittelhändler sehr aktiv. Unter anderen mietete Picnic im zweiten Quartal eine rund 32.000 Quadratmeter große Neubaufläche im südlichen Umland. Im dritten Quartal entfiel die größte Anmietung auf einen Logistikdienstleister: VAH Jager Verlagsauslieferung und Fulfillment-Service GmbH mietete eine rund 30.000 Quadratmeter große Logistikfläche, die im Laufe des Jahres 2023 fertiggestellt wird.

Die hohe Nachfrage seitens Handelsunternehmen spiegelt sich zum einen im Anteil dieser Nutzerklasse am gesamten Flächenumsatz (40 Prozent) wider und zum anderen in der positiven Mietpreisentwicklung. Die Spitzenmiete für Neubauobjekte stieg im Zwölf-Monatsvergleich um 13 Prozent und knackte bereits im zweiten Quartal die 7-Euro-Marke. Die Flächenknappheit ist im Stadtgebiet deutlich weiter fortgeschritten als im Umland, sodass die Spitzenmiete für Logistikobjekte über 3.000 Quadratmeter aktuell 7,20 Euro pro Quadratmeter beträgt (+ 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Der Flächenmangel und die hohen Mieten im Stadtgebiet führen dazu, dass Nutzer immer weiter ins Umland verdrängt werden. Folglich stieg die Spitzenmiete für Logistikobjekte im Umland um acht Prozent auf aktuell 5,20 Euro pro Quadratmeter.

„Wir registrieren in den südlichen Umlandgemeinden eine rege Nachfrage nach Logistikflächen. Gleichzeitig geht die Neubautätigkeit immer weiter zurück, sodass wir eine Leerstandsquote von unter einem Prozent beobachten. Dies wird zu einer weiteren Verknappung des Angebots führen. Folglich erwarten wir im Verlauf der kommenden Quartale ein weiteres Mietwachstum“, ergänzt Rebák.

Logistik-Investmentmarkt bleibt weiterhin attraktiv

Der Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt bleibt aufgrund seiner attraktiven Mietpreisentwicklung und der vielen Neubauobjekte, die in den letzten Jahren auf den Markt kamen, auch für Investoren ein attraktiver Markt. Insgesamt wurden in den ersten drei Quartalen rund 422 Millionen Euro in der Logistikregion Berlin investiert. Nach Frankfurt (716 Millionen Euro) ist Berlin damit der Markt mit dem zweithöchsten Ergebnis für die ersten drei Quartale 2022. „Bereits während der Covid-Krise haben wir gesehen, dass der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Berlin sehr robust ist und teilweise überdurchschnittliche Renditen erzielen konnte. Der Markt profitiert von der attraktiven Nutzerstruktur, die überwiegend aus Unternehmen aus dem E-Commerce-Bereich besteht sowie von dem Hauptstadt-Bonus. Auch in der aktuellen Krise stellen wir fest, dass diese beiden Faktoren einen positiven Einfluss auf die Renditen haben. Wir erwarten, dass dieser Trend weiter andauern wird und wir auch in den kommenden Monaten zwar ein eingetrübtes, aber solides Transaktionsgeschehen registrieren werden“, so Rebák abschließend.





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