News RSS-Feed

03.11.2022 Internationale Markteintritte prägen die Einzelhandelsvermietung

Neue internationale Marken beleben in den deutschen Metropolen den Vermietungsmarkt für Einzelhandelsflächen und sorgen für Stabilität. Denn mit 101.000 m² Flächenumsatz erzielte das dritte Quartal 2022 erneut einen sechsstelligen Wert – trotz des schwierigen Marktumfeldes. Insgesamt kommt das bisherige Jahr so auf knapp 320.000 m², was rund 4,4 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres zum gleichen Zeitpunkt liegt. Die Anzahl der Anmietungen ging unterdessen um rund neun Prozent auf 673 zurück, wovon 201 auf die vergangenen drei Monate entfielen.

Dirk Wichner, Head of Retail Leasing JLL Germany: Auch wenn die Konsumlaune derzeit signifikant gedämpft ist, hat der deutsche Einzelhandelsmarkt großes Potenzial, wie der Markteintritt vieler internationaler Marken in den vergangenen Monaten gezeigt hat. So haben die dänische Lifestyle-Marke ,Design Letters‘ und der französische Outdoorjackenhändler ,Jott- Just over the Top‘ in Düsseldorf ihre ersten Filialen in Deutschland eröffnet. Der belgische Designer Christian Wijnants hat dafür Berlin ausgewählt.“ Insgesamt haben knapp ein Dutzend neue Marken in Deutschland eröffnet, um Mode, Möbel und Gastronomie anzubieten, darunter Lids, Pepco, Fisker, EL&N London und NorrØna.

Die Markteintritte haben vor allem den Flächenumsatz in den großen Metropolen beflügelt. Die zehn Hochburgern waren wieder stärker gefragt und erzielten einen Anteil am Gesamtvolumen Q1-3 2022 von 38,8 Prozent, was 124.100 m² bei 303 Anmietungen entspricht. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet das ein Plus von 9 Prozent bei der Fläche und zehn Prozent bei der Anzahl der Abschlüsse. Relativ dynamisch waren die Toplagen in Berlin, Köln, Hamburg und Düsseldorf.

„Zugleich feiert auch der Textilhandel ein Comeback und behauptet sich bei den Neuanmietungen mit 35 Prozent wieder eindeutig vor der Gastronomie/Food, die nach drei Quartalen 2022 auf 26 Prozent kommt“, vergleicht Dirk Wichner. Ein Grund ist, dass der Textilhandel die Pandemie dazu genutzt hat, attraktive Multi-Channel-Konzepte zu entwickeln.“ Im Vorjahr hatte Gastronomie/Food durch die starke Expansion der Nahversorger auf der Highstreet noch knapp vor dem Textilbereich an der Spitze gelegen.

Die Spitzenmieten verharrten derweil auf ihrem bisherigen Stand mit München (340 Euro) vor Berlin (300 Euro) und Frankfurt (280 Euro). „Zum Jahreswechsel ist in einzelnen Städten jenseits der Top drei jedoch mit einer geringfügigen Anpassung der Spitzenmieten nach unten zu rechnen“, gibt Wichner einen Ausblick.






Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!