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24.11.2022 Globale REITs profitieren jetzt von Abschlägen bei Immobilienpreisen

Weltweit börsennotierte Immobilienaktien (Real Estate Investment Trusts, REITs) haben im dritten Quartal 2022 eine negative Rendite von 11,4% (auf US-Dollar-Basis) erlitten. In den ersten neun Monaten dieses Jahres hat die Anlageklasse damit 29,4% an Wert verloren – der schlechteste Start in einem Jahr, der bislang gemessen wurde. Allerdings schnitten die Regionen rund um den Globus sehr unterschiedlich ab, was in erster Linie makroökonomische Ursachen hatte. Das geht aus dem jüngsten „Quarterly Manager Q3 2022“-Kommentar von Hazelview Investments hervor, einem globalen, alternativen Investmentmanager mit Schwerpunkt auf Immobilien.

„Ursache des Rückgangs der REITs-Kurse sind hauptsächlich die steigenden Realzinsen und die sich ausweitenden Kreditspannen“, erklärt Claudia Reich Floyd (Hazelview - Claudia Reich Floyd.jpg), Portfoliomanagerin für globale Immobilienaktien und Leiterin des Deutschland-Büros von Hazelview Investments. „Doch die positiven Gewinnrevisionen haben seit Jahresbeginn zugenommen. Das zeigt, wie widerstandsfähig die Cashflows von Gewerbe- und Wohnimmobilien in Zeiten hoher Inflation und Marktturbulenzen sind.“ Reich Floyd weist in diesem Zusammenhang auf die zum Teil signifikanten Abschläge bei Immobilienpreisen von über 30% im internationalen Durchschnitt hin.

Japan einzige Region mit positiver Gesamtrendite in Q3

Japan war im dritten Quartal mit einer Gesamtrendite von 2,5% (in JPY) das Land mit der besten Performance. Es ist auch der einzige REIT-Markt, der 2022 bisher eine positive Gesamtrendite erzielt hat (+2,9% in JPY). Europa hingegen hat in diesem Jahr bislang am meisten unter der Last des Krieges in der Ukraine gelitten. Dieser führte zu einer Energiekrise und einer Inflation, die hartnäckiger als in Nordamerika sind. Dort kam das REITs-Segment im dritten Quartal auf ein Ergebnis von minus 10% (in USD). Kontinentaleuropa büßte im selben Zeitraum 13,8% (in EUR) ein; europäische REITs haben seit Jahresbeginn einen Rückgang von 40,2% (EUR) verzeichnet. Alle Angaben beruhen auf Zahlen von Bloomberg zum 30. September 2022.

Wohnen, Logistik und Mobilfunkmasten profitieren

Ungeachtet des grimmigen Ausblicks, wie ihn die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im September und der Internationale Währungsfonds (IMF) im Oktober für das globale Wirtschaftswachstum veröffentlicht haben: Es gibt trotzdem Lichtblicke in einzelnen Immobiliensegmenten und Märkten. „In Europa etwa sehen wir derzeit die attraktivsten Möglichkeiten in den Bereichen Wohnen, Logistik und Mobilfunkmasten“, so Reich Floyd.

In Japan erwartet die Investmentgesellschaft auf kurze Sicht ein höheres Wachstum bei Lagerzentren für den Privatgebrauch („self storage“) als bei den traditionellen Immobiliensegmenten. In den USA und Kanada lägen die besten Chancen bei Einfamilienhäusern zur Miete, Häusern in Modulbauweise, Funkmastbetreibern sowie Logistik- und Biowissenschaften-Immobilien. Vorsicht sei hingegen bei Büroimmobilien, Seniorenwohnheimen und regionalen Einkaufszentren geboten, rät die Portfoliomanagerin abschließend.





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