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01.12.2022 DBAG: Veränderte Bedingungen prägen das Jahr – Positiver Ausblick

Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) geht für das laufende und die beiden folgenden Geschäftsjahre von einem jährlichen Wachstum des Nettovermögenswertes zwischen 14 und 18 Prozent aus. Das Ergebnis aus der Fondsberatung, wird sich entsprechend des Lebenszyklus der DBAG-Fonds voraussichtlich vorübergehend vermindern. Für das Konzernergebnis wird ein Wert über dem langjährigen Durchschnitt prognostiziert. Das geht aus der heute mit dem Geschäftsbericht 2021/2022 veröffentlichten Mittelfristplanung der börsennotierten Private-Equity-Gesellschaft hervor.

Entwicklung an Kapitalmärkten beeinträchtigt Bewertung der Portfoliounternehmen, Veränderungen der makroökonomischen Rahmenbedingungen führt teilweise zu Ergebnisbelastungen

Das Geschäftsjahr 2021/2022 war von externen, ungeplanten Einflüssen geprägt. Sie haben die ursprünglichen Erwartungen und die Bewertung der Portfoliounternehmen deutlich beeinträchtigt. Nachdem zu Jahresbeginn noch von einer weiteren Erholung der Nachfrage, des durch die Pandemie aufgeschobenen Konsums und einem Rückgang der Lieferkettenengpässe auszugehen war, haben der Krieg in der Ukraine, steigende Energiepreise die sich bereits vorher abzeichnende, inflationäre Entwicklung dramatisch verstärkt. Die Notenbanken haben hierauf mit einer Anhebung der Referenzzinssätze reagiert, unter Inkaufnahme einer sich abkühlenden Konjunktur. Für die Portfoliounternehmen der DBAG führt dies teilweise zu Ergebnisbelastungen. Auch an den Kapitalmärkten sind niedrigere Multiplikatoren zu beobachten, was die Bewertung der Portfoliounternehmen beeinträchtigt. Dies führte zu einem erheblichen Bewertungsabschlag von insgesamt -150,8 Millionen Euro.

Im Konzern reduzierte sich der Nettovermögenswert der Private-Equity-Investments um 104,8 Millionen Euro; unter Berücksichtigung der ausgeschütteten Dividende (30,1 Millionen Euro) sowie der zugeflossenen, gestundeten Managementfee für den DBAG Fund VII (27,8 Millionen Euro) ergibt sich ein Rückgang von 15,1 Prozent gegenüber dem Wert des Vorjahres, insbesondere wegen der negativen Wertänderung des Portfolios.

Das Segment Private-Equity-Investments schloss mit einem Ergebnis von
-111,3 Millionen Euro ab und liegt damit deutlich unter dem Ergebnis des Vorjahres. Die Fondsberatung erreichte ein Ergebnis von 15,4 Millionen Euro, nach 18,0 Millionen Euro im Vorjahr. Der Rückgang des Ergebnisses ist unter anderem auf den Ausbau des Teams zurückzuführen. Maßgeblich beeinflusst durch das Segment Private-Equity-Investments beträgt das Konzernergebnis -97,6 Millionen Euro. Allerdings erfordert die Beurteilung des Erfolgs der DBAG, wie in der Private-Equity-Branche üblich, einen langen Betrachtungshorizont, sodass ein einzelnes Jahresergebnis bei der Beurteilung der langfristigen Performance nur eingeschränkte Aussagekraft besitzt.

Portfolio in zukunftsträchtigen Branchen

Die vor Jahren eingeleitete Strategie der stärkeren Ausrichtung auf Sektoren mit strukturellem Marktwachstum erweist sich gerade unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen als richtig. Dies zeigt sich in der im November 2022 vereinbarten erfolgreichen Veräußerung der Beteiligung an Cloudflight: Nach einer Haltedauer von gut drei Jahren konnte die DBAG mehr als das Vierfache des eingesetzten Kapitals realisieren – und dies in einem herausfordernden Kapitalmarktumfeld. Zu den jüngsten Beteiligungen gehören auf Seiten des DBAG Fund VII unter anderem das IT-Serviceunternehmen akquinet und das Ingenieurdienstleistungs- und Softwareunternehmen in-tech, sowie seitens der DBAG Green Datahub, einem Betreiber von Datenzentren, sowie die vhf-Gruppe, ein Hersteller computergestützter Fräsmaschinen für Anwendungen in der Zahnmedizin und in der Industrie.

Auch der Ausbau der Aktivitäten am italienischen Markt schreitet voran. Seit der ersten Investition im Jahr 2020 ist das Portfolio zum Berichtsstichtag bereits auf drei italienische Beteiligungen angewachsen. Zudem wird das Eigenkapitalangebot für mittelständische und vorrangig familiengeführte Unternehmen gut angenommen: Die DBAG ist inzwischen vier Langfristige Beteiligungen eingegangen, davon zwei im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Investitionen in Portfolio und Team

Acht Unternehmen wurden im Geschäftsjahr 2021/2022 neu in das Portfolio aufgenommen, für zwei Beteiligungen wurde die Teil-Veräußerung vereinbart und für eine Beteiligung eine Refinanzierung. Zum Stichtag besteht das Portfolio aus 39 Unternehmensbeteiligungen sowie einer Beteiligung an einem fremd gemanagten ausländischen Buy-out-Fonds. Die Portfoliounternehmen wie auch die DBAG selbst haben konsequent in die Zukunft investiert: 28 vereinbarte oder vollzogene Add-ons bei bestehenden Portfoliounternehmen sind im vergangenen Geschäftsjahr zu verzeichnen. Damit nutzt die DBAG das gegenwärtige Umfeld für Wachstumsinitiativen, um bei der Veräußerung in einigen Jahren ein höheres Wertschöpfungspotenzial zu heben.

Zudem ist das Team der DBAG im Geschäftsjahr 2021/2022 deutlich gewachsen – von 77 auf 89 Kolleginnen und Kollegen. Dabei verzeichnete den größten Zuwachs das Investmentadvisoryteam, das von 28 auf 37 und damit um neun Teammitglieder – bzw. fast ein Drittel – gegenüber dem Vorjahr gewachsen ist. Es spricht für die gute Reputation der DBAG, dass ein Ausbau in dieser Größenordnung trotz des angespannten Arbeitsmarktes in der Private-Equity-Branche gelungen ist.

Umsetzung der Wertsteigerungsstrategien der Portfoliounternehmen als Wachstumstreiber; Stabilitätsanker Fondsberatung

Die DBAG geht davon aus, dass sich die Portfoliounternehmen aufgrund der geplanten Umsetzung ihrer Wertsteigerungsstrategien trotz des voraussichtlich weiterhin anspruchsvollen makroökonomischen Umfelds besser entwickeln werden als zuletzt. Im Segment Private-Equity-Investments rechnet die Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2022/2023 daher mit einem Zuwachs des Nettovermögenswertes im zweistelligen Bereich und setzt gleichbleibende Bewertungsmultiplikatoren für die Vergleichsunternehmen an, die zur Bewertung der meisten Portfoliounternehmen herangezogen werden. Im Segment Fondsberatung erwartet die DBAG ein stabiles Ergebnis. Das Konzernergebnis nach IFRS soll im Geschäftsjahr 2022/2023 infolge der genannten Segmententwicklungen somit über dem durchschnittlichen Niveau der letzten fünf Geschäftsjahre liegen.
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Dividendenvorschlag: 0,80 Euro je Aktie

Der Dividendenvorschlag für das vergangene Geschäftsjahr – 0,80 Euro je Aktie – bedeutet keine Änderung der Dividendenpolitik der DBAG, sondern stellt ähnlich wie im Corona-Jahr 2020 eine Abweichung aufgrund außerordentlicher Umstände dar. Er trägt vor allem der erheblichen Beeinflussung unseres Geschäfts durch die Kombination aus Inflation, Lieferengpässen und Rezessionserwartungen Rechnung. Wir erwarten im kommenden Jahr eine Rückkehr auf das Niveau für das Geschäftsjahr 2020/2021, also zu einer Dividende in Höhe von 1,60 Euro je Aktie zurückkehren zu können. Der Dividendenvorschlag entspricht, bezogen auf den Jahresdurchschnittskurs der DBAG-Aktie – einer Rendite von 2,5 Prozent.






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