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23.12.2022 Ausblick auf den europäischen Immobilienmarkt

In der sechsten Ausgabe des Trend-Reports „The Lighthouse – Ausblick auf den europäischen Immobilienmarkt 1. HJ 2023” präsentiert BNP Paribas REIM seine Erkenntnisse zum europäischen Immobilienmarkt über alle Sektoren hinweg. Das Unternehmen stützt sich auf interne Prognosen, Analysen und die Expertise der lokalen Teams und erstellt darauf basierend Einschätzungen zu den Investitionschancen im Jahr 2023.

Hohe Inflation und Renditeanpassung bieten Chancen für Investoren

Im Jahr 2022 hat sich das wirtschaftliche Umfeld grundlegend verändert. Die weltwirtschaftliche Dynamik verlangsamte sich abrupt bei steigender Inflation und höheren Finanzierungskosten. Die hohe Inflation dürfte weitaus länger anhalten als ursprünglich erwartet, und von weiteren Zinsschritten der Zentralbanken ist auszugehen. Infolgedessen ist 2023 ein Rückgang der Wirtschaftsleistung in mehreren europäischen Volkswirtschaften zu erwarten.

Aufgrund des aktuellen Umfelds kann deshalb bei Immobilieninvestitionen für das verbleibende Jahr 2022 und für Anfang 2023 von einem geringeren Investitionsvolumen ausgegangen werden. BNP Paribas REIM erwartet auch, dass die Renditen aufgrund der höheren Finanzierungskosten und dem damit verbundenen Risiko im ersten Halbjahr 2023 ansteigen werden. Kurzfristig ergeben sich daraus Chancen: Investoren können qualitativ hochwertige Objekte zu wesentlich höheren Renditen erwerben, als dies noch vor einem Jahr möglich gewesen wäre. Dies gilt insbesondere für Märkte, auf denen es in der Vergangenheit nur wenig Verhandlungsspielraum gab. Da kurz- bis mittelfristig nicht mit einem signifikanten Rückgang der Finanzierungskosten und Renditen zu rechnen ist, dürfte der größte Teil der Wertschöpfung von der Mietseite kommen. Investoren werden einen selektiveren Ansatz und eine aktive Managementstrategie entwickeln müssen, damit sie den größten Teil des Ertragswachstums abschöpfen können. Schließlich werden die soliden Fundamentaldaten von Immobilien und die künftigen Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die CO2-Emissionen, die Wertschöpfung vorantreiben.

„Dieser Bericht zeigt, dass die Inflation länger bestehen bleibt und es einige Zeit dauern könnte, bis sich das wirtschaftliche Umfeld verbessert. Dies wirkt sich definitiv auf den Immobiliensektor und die Strategien der Investoren in den kommenden Jahren aus. Falls sich kurzfristig Chancen ergeben, sollten sich Investoren auch auf die Faktoren fokussieren, die sich in den kommenden 15 Jahren am wesentlichsten auf die Immobilienbranche auswirken werden”, sagt Laurent Ternisien, Chief Client Officer bei BNP Paribas REIM.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

Eine kurze Preisanpassungsphase

Angesichts der aktuellen Unsicherheiten und des Anstiegs der Inflation, Zinsen und Finanzierungskosten durchläuft der Markt aktuell eine scharfe Preisanpassung, und die Renditen steigen. Der rasante Renditeanstieg dürfte zum überwiegenden Teil Ende des ersten Halbjahres 2023 abgeschlossen sein.

Kurzfristig werden sich Chancen ergeben

Investoren werden hochwertige Immobilien zu einem weitaus höheren Renditeniveau erwerben können, als dies noch vor einem Jahr der Fall war (v.a. erstklassige Büro- und Logistikobjekte), was sich positiv auf die künftig erzielten Renditen auswirken wird.

Langfristige Trends bestimmen die Wertentwicklung

Die resilienteste Strategie für Investoren ist, in Trends zu investieren, die in den nächsten 15 Jahren den größten Einfluss auf die Immobilienbranche haben werden. Dazu gehören u.a. demografische und regionale Entwicklungen sowie die Digitalisierung.

Dynamik im Gesundheitssegment dürfte anhalten

Europäische Gesundheitsimmobilien dürften sich in der Preisanpassungsphase 2022-2023 mit Abstand am stabilsten entwickeln und auch in der anschließenden Erholungsphase dank der relativ hohen Renditen und des indexgebundenen Ertragswachstums gut abschneiden.

Risiken für Vermietungsmärkte außerhalb der Core-Standorte

Trotz der derzeitigen Unsicherheiten haben sich die Märkte für Büro- und Logistiknutzer im Jahr 2022 als widerstandsfähig erwiesen. Die Absicht von Unternehmen, neue Mitarbeiter einzustellen, ist jedoch rückläufig. Die Nachfrage und das Mietwachstum außerhalb der Core-Standorte dürften kurzfristig negativ beeinflusst werden, wodurch sich der Markt nach Standort und Gebäudequalität ausdifferenziert.

Aktueller makroökonomischer Gegenwind dürfte den Trend zu mehr Nachhaltigkeit nicht beeinflussen

Weitere Regulierungen und der Wunsch nach marktführenden Standards führen dazu, dass in die Sanierung des aktuellen Immobilienbestands investiert werden muss, um so die weltweiten CO2-Emissionen zu reduzieren. Die finanzielle Performance von Objekten wird sich verbessern, da solche Maßnahmen zu erheblichen Kosteneinsparungen führen.

Ausweitung des Anlageuniversums

Es wird mehr Investitionen in neue Segmente wie Bildung, Rechenzentren und Freizeit sowie neue Investitionsziele (z.B. Social Impact) und innovativere Strategien zur Diversifizierung von Portfolios geben, um die Abhängigkeit von Wirtschaftszyklen zu verringern.





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